DREIGLIEDERUNG IN DER KONTROVERSE

Wir versuchen im Folgenden möglichst alle Kontroversen um die soziale Dreigliederung zu dokumentieren. Es werden nicht alle Meinungsverschiedenheiten gedeckt, weil wir uns auf die Themen beschränkt haben, bei denen die Autoren ausdrücklich aufeinander Bezug genommen haben, was gerade bei Vertretern der sozialen Dreigliederung nur selten vorkommt.

Beim bedingungslosen Grundeinkommen haben wir den Schwerpunkt auf die berechtigte Kritik an der Vereinnahmung Rudolf Steiners und der sozialen Dreigliederung gelegt. Diese kritischen Stimmen wurden nur selten abgedruckt und haben bei uns Asyl bekommen.

[2019-2020] Unter Demokratie versteht man einerseits eine konkrete Regierungsform und damit eine bestimmte Art, wie Gesetze zustande kommen sollen. Demokratie wird aber auch abstrakter verstanden, im Sinne einer möglichst breiten Teilnahme der Bevölkerung an allen gesellschaftlichen Entscheidungen (Partizipation). Letzteres ist besonders bei Gesellschaftskritikern der Fall. Nur stehen sie bei der Verwirklichung ihres Ideals sich oft selber in den Weg. Weiterlesen

[2020] Peter Wassmer stellt die Frage, ob die Corona-Krise von den Befürwortern einer sozialen Dreigliederung als (verpasste) Chance gesehen werden kann. Demgegenüber weisen Matthias Wiesman und Michael Wilhelmi nicht etwa auf die Schwäche der Dreigliederungsbewegung oder die Gefahren der Corona-Krise hin, sondern meinen vielmehr, dass Peter Wassmer entgangen ist, wo die soziale Dreigliederung überall schon als Realität beobachtet werden kann. Dadurch würde er selber die Chance verpassen, an die Realität anzuknüpfen. Weiterlesen

[2019] Roland Kipke hält die Forderung nach einem freien Geistesleben für überholt. In einem liberalen Rechtsstaat sei eine Selbstverwaltung des Geisteslebens nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich für die Freiheit. Weiterlesen

[2018-2019] Nach heutiger Quellenlage lässt sich eindeutig klären, dass für Rudolf Steiner durch die Entwicklung zur Weltwirtschaft eine Lage eingetreten ist, wodurch eine sachgemässe Behandlung von Währung und Geldschöpfung nur noch im Wirtschaftsleben selber möglich ist. Demgegenüber hält sich innerhalb der anthroposophischen Bewegung das hartnäckige Vorurteil, dass es im Sinne der Menschheitsentwicklung sei, Währung und Geldschöpfung zu einer Rechtsfrage zu machen. Weiterlesen

[2018] Mit dieser Artikelserie in der Zeitschrift Die drei stellt Johannes Mosmann die Grundeinkommen-Bewegung auf den Prüfstand. Die Artikelserie wurde 2019 überarbeitet und – um zwei Kapitel erweitert – als Buch herausgegeben. Weiterlesen

[2015] Die Auseinandersetzung zwischen Henning Kullak-Ublick, Vorstand und Presseverantwortlicher des Bundes der Freien Waldorfschulen, und dem Geschichtslehrer Heinz Mosmann ist eine Chance, das Bewusstsein für zeitgemäße Meinungsbildungsprozesse und das Selbstverwaltungsideal der Freien Waldorfschulen zu schärfen. Weiterlesen

[2004-2016] Götz Werner hat bei seiner Kampagne für ein bedingungsloses Grundeinkommen versucht, Rudolf Steiner für sich zu vereinnahmen. Mit folgenden Richtigstellungen soll gezeigt werden, dass diese Art, Arbeit und Einkommen zu trennen, einer sozialen Dreigliederung und damit dem Anliegen Rudolf Steiners diametral entgegenläuft. Weiterlesen

[2003] In seinen Eingangsartikel in der Zeitschrift Trigolog stellt Sylvain Coiplet den Zusammenhang zwischen der sozialen Dreigliederung und der direkten Demokratie dar, wie er ihn damals gesehen habe. Anschliessend kritisiert er, dass dieser Zusammenhang bei der Kampagne für eine direkte Demokratie zu selten angesprochen wird und macht konkrete Vorschläge, um diesen Mangel zu beheben. Weiterlesen

[1977] In seinem Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen sieht Ramon Brüll in den Kernpunkten von Rudolf Steiner höchstens eine Methode, z.B. zur begrifflichen Trennung von Arbeit und Einkommen. Das Ergebnis, sprich die konkrete Art der Umsetzung, sei dagegen nicht festgelegt. In seiner Antwort macht Peter Schilinsky darauf aufmerksam, dass in den Kernpunkten doch die Aussage zur konkreten Umsetzung der Trennung von Arbeit und Einkommen zu finden ist, dass die Regelung der Arbeit dem demokratischen Rechtsleben zukommt. Dies entspreche einem gesunden Rechtsgefühl und stehe im Widerspruch zu einem bedingungslosen Grundeinkommen. Weiterlesen

[1975-1976] Die Ausführungen Rudolf Steiners über die soziale Dreigliederung bauen auf die Unterscheidung zwischen „Wirtschaftsleben“, „Rechtsleben“ und „Geistesleben“ auf. Mit seinem Artikel leitet Heinz Kloss eine Kontroverse ein, die deutlich macht, wie weit die Meinungen auseinander gehen, was mit diesen Wörtern gemeint ist. Weiterlesen

[1972-1973] Wurde die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus bisher als Dreiteilungstheorie mißverstanden? Wurden Geistesleben, Rechtsleben, Wirtschaftsleben institutionell gesehen und daher als Kasten oder Stände interpretiert? Mit seiner Behauptung, nicht die Gesellschaft, sondern die einzelnen sozialen Gebilde seien dreigegliedert, machte Benediktus Hardorp den Weg frei für die Vereinnahmung der sozialen Dreigliederung durch kommerzielle Unternehmensberater. Weiterlesen

[1959] Heinz Hartmut Vogel beruft sich auf einzelne Zitate Rudolf Steiners, um eine Abschaffung des Zinses zu verlangen. Davon verspricht er sich eine Vollbeschäftigung und damit die Überwindung des Gewinns und Lohnverhältnisses. Folkert Wilken unterscheidet hingegen zwischen verschiedenen Arten des Gewinns, die je nachdem verteilt werden können oder nicht. Er geht davon aus, dass eine Abschaffung des Zinses eine Katastrophe herbeiführen würde. Weiterlesen

[1931-1964] Um die drei Preisformeln des Nationalökonomischen Kurses Rudolf Steiners entbrannte 1931 eine Kontroverse, die erst 1964 durch neuere Materialien abschliessend geklärt werden konnte. Weiterlesen

[1920] Roman Boos bemängelt an einem Vortrag von Arnold Ith, dass dieser den Staat direkt über den Lohn, genauer auf den Verteilungsvertrag zwischen den Beteiligten innerhalb von Unternehmen entscheiden lassen will. Der Staat sollte stattdessen über Art und Zeit der Arbeit und die Verteilungsfrage dem Wirtschaftsleben überlassen. Rudolf Steiner beschreibt daraufhin wie die Verteilungsfrage innerhalb des Wirtschaftslebens durch Assoziationen konkret angegangen werden kann. Weiterlesen