ARTIKEL & ESSAYS

In diesem Archiv sind nahezu alle Interpretationen der sozialen Dreigliederung vertreten. Angefangen wird mit Rudolf Steiner und seinen direkten Mitstreitern. Seit den 1950er und erst recht seit den 1970er Jahren kommt es zu immer grundlegenderen Meinungsverschiedenheiten zwischen ihren Vertretern. Wir versuchen einerseits diese Vielfalt zu dokumentieren, bevorzugen aber andererseits Autoren, die uns überzeugen.

Ansicht Thema Autor/in Jahr
02.02.1919

Sicher gefügt für unbegrenzte Zeiten glaubte das deutsche Volk seinen vor einem halben Jahrhundert aufgeführten Reichsbau. Im August 1914 meinte es, die kriegerische Katastrophe, an deren Beginn es sich gestellt sah, werde diesen Bau als unbesieglich erweisen. Heute kann es nur auf dessen Trümmer blicken. Selbstbesinnung muß nach solchem Erlebnis eintreten. Denn dieses Erlebnis hat die Meinung eines halben Jahrhunderts, hat insbesondere die herrschenden Gedanken der Kriegsjahre als einen tragisch wirkenden Irrtum erwiesen.  Weiterlesen

01.12.1918

Der Mensch hat sich selbst ungeheuer gerne. Und durch die Selbstliebe ist es, daß der Mensch Selbsterkenntnis zu einer Quelle von Illusionen macht. So möchte sich der Mensch nicht gestehen, daß er eigentlich nur zur Hälfte ein soziales Wesen ist, daß er zur anderen Hälfte ein antisoziales Wesen ist. [...] Das ist aber, um im Goetheschen Sinne zu sprechen, das Urphänomen der Sozialwissenschaft.  Weiterlesen

22.07.1917

Die Memoranden liegen in drei Fassungen vor: Erste Memorandum (Juli 1917) Zweites Memorandum – Erste Fassung (22. Juli 1917) Zweites...   Weiterlesen

01.10.1905

Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist um so größer, je weniger der einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt, und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.  Weiterlesen

01.01.1902

Quelle Rudolf Steiner GesamtausgabeGA 22, 6/1979, S. 63-84 Diese Ausführungen sind eine Neu-Bearbeitung meines Aufsatzes «Goethes geheime Offenbarung», der 1899 zu Goethes hundertfünfzigstem Geburtstage im «Magazin für Literatur» erschienen ist. Schiller war um die Zeit, in der seine Freundschaft mit...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.52 Zwei merkwürdige Bücher sind kurz hintereinander erschienen. Das erste hieß: « Gesetz Freiheit und Sittlichkeit des künstlerischen Schaffens ». Der Verfasser ist Lothar von Kunowski. Er hat der ersten jetzt eine zweite Schrift folgen...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.50 Die Schrift « Heine, Dostojewskij und Gorkij » von Dr. J. E. Poritzky (verlegt bei Richard Wöpke in Leipzig), die soeben erschienen ist, bietet, neben manchen anderen beachtenswerten Ausführungen, auch eine Betrachtung über die HeineLiteratur...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.46 I Der Antisemitismus verfügt nicht gerade über ein großes Besitztum an Gedanken, nicht einmal über ein solches an geistreichen Phrasen und Schlagwörtern. Man muß immer wieder dieselben abgestandenen Plattheiten hören, wenn...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr. 40 Wir geben diesem von uns befreundeter Steite zugegangenen Artikel gern Raum, ohne uns mit der darin vertretenen Auffassung über die Stellung des Prof. Paulsen zum Antisemitismus zu identifizieren, und behalten uns vor,...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.38 Es wird oft gesagt: Große Männer haben die Schwächen ihrer Tugenden. Nicht weniger richtig ist aber auch, daß die Nachbeter großer Männer die Schwächen von deren Untugenden in hervorragendem Maße erben. Der erste Satz ist anwendbar...   Weiterlesen

01.01.1901

Die Post als "Anwalt" des Germanentums Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.39 Ein Herr der seinen Namen verschweigt, hat in der « Post » vom 23. September eine Erwiderung geschrieben gegen meinen mit voller Namensnennung veröffentlichten Artikel über Herrn Bartels,...   Weiterlesen

01.01.1901

Quelle: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus 1901, II. Jahrgang, Nr.37 Wer nur ein klein wenig sich selbst zu beobachten vermag, der weiß, was es mit der sogenannten « Unbefangenheit » bei geschichtlichen Betrachtungen auf sich hat. Wir urteilen doch alle von einem persönlich gefärbten Standpunkt aus,...   Weiterlesen

01.07.1898

Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.  Weiterlesen

01.07.1898

Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.  Weiterlesen

01.01.1898

Quelle: Magazin für Literatur, 1898, 67. Jg., Nr. 41 Die Menschen mit einem klaren Blick für die Vorgänge des Lebens müssen längst von der vollkommenen Schuldlosigkeit des unglücklichen Gefangenen auf der Teufelsinsel überzeugt sein. Wenn bei solchen Menschen noch das Gefühl des Abscheus gegenüber einer beispiellosen Knebelung des Rechtes und der Enthusiasmus für die Gerechtigkeit...   Weiterlesen

01.01.1898

Quelle: Magazin für Literatur, 1898, 67. Jg., Nr. 19 Die monumentale Rede, welche Emile Zola vor dem französischen Gerichtshofe verlesen hat, gehört nicht nur der Geschichte des Prozeßwesens; sie gehört der Literatur an. In Zolas gesamten Werken wird sie einen Ehrenplatz einnehmen, denn sie läßt uns tiefe Blicke in die Seele des großen Schriftstellers, des tapferen, bewundernswerten...   Weiterlesen

01.01.1898

Quelle: Magazin für Literatur, 1898, 67. Jg., Nr. 7 Zolas Persönlichkeit scheint mit jedem Tage vor uns zu wachsen. Es ist, als lernten wir ihn erst jetzt ganz verstehen. Der fanatische Wahrheitssinn, der ihm eigen ist, hat uns in seinen Kunstschöpfungen doch oft gestört. Jetzt, wo ihn dieser Wahrheitfanatismus in einer rein menschlichen Sache zu kühnem, heldenmäßigem Handeln führt,...   Weiterlesen

01.01.1897

Quelle: Magazin für Literatur, 1897, 66. Jg., Nr. 49 Es ist nicht gerade leicht, sich ein zutreffendes Urteil über einen einzelnen Menschen zu bilden. Es kann vorkommen, daß wir jemand bis in die tiefsten Gründe seiner Seele hinein zu kennen glauben und daß er uns doch eines Tages mit einer Tat überrascht, die wir ihm nie und nimmer zugemutet hätten. Viel dunkler als die Einzelseele...   Weiterlesen

01.01.1895

VORREDE ZUR NEUAUSGABE 1918 Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber...   Weiterlesen

01.10.1795

Mit diesem Märchen gibt Goethe eine bildhafte Antwort auf Schiller's „Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und Humboldt's „Ideen zu einem Versuch die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“.  Weiterlesen

01.06.1795

„Der dynamische Staat kann die Gesellschaft bloß möglich machen, indem er die Natur durch Natur bezähmt; der ethische Staat kann sie bloß (moralisch) notwendig machen, indem er den einzelnen Willen dem allgemeinen unterwirft; der ästhetische Staat allein kann sie wirklich machen, weil er den Willen des Ganzen durch die Natur des Individuums vollzieht.“  Weiterlesen

01.05.1792

„Wenn man die merkwürdigsten Staatsverfassungen mit einander und mit ihnen die Meinungen der bewährtesten Philosophen und Politiker vergleicht, so wundert man sich vielleicht nicht mit Unrecht, eine Frage so wenig vollständig behandelt und so wenig genau beantwortet zu finden, welche doch zuerst die Aufmerksamkeit an sich zu ziehen scheint, die Frage nämlich: zu welchem Zweck die ganze Staatseinrichtung hinarbeiten und welche Schranken sie ihrer Wirksamkeit setzen soll.“  Weiterlesen