Förderpreis für gentechnikfreien Zuckermais-Saatgut

18.11.2009

Die Sativa Rheinau AG wird mit dem vierten Bio Suisse Förderpreis ausgezeichnet. Die Firma für ökologisches Pflanz- und Saatgut hat den weltweit ersten samenfesten Zuckermais gezüchtet. Biobauern und Hobbygärtner können damit selber Saatgut ziehen und sind nicht mehr auf die weltweit wenigen Züchter angewiesen. Das Saatgut ist gentechnikfrei und trägt zur Saatgut- und Artenvielfalt bei.

Weltweit gibt es für Zuckermais nur wenige Züchter: in Australien und insbesondere in den USA, wo vor allem Monsanto und Syngenta im Geschäft sind. Dabei gibt es keine eindeutige Abgrenzung zur Gentechnik. Zusätzlich zur Konzentration bei den Züchtern findet die Saatgutproduktion praktische in einem einzigen Tal im US-Staat Idaho statt. Von hier aus wird die ganze Welt beliefert.

Die Sativa hat sich deshalb entschlossen, eine europäische, gentechnikfreie Zuckermaiszüchtung für den Biolandbau aufzubauen. Ziel sind samenfeste Sorten, die von Bauern und Gärtnern nachgebaut werden können. In jahrelanger Aufbauarbeit hat Sativa von etwa sechzig verschiedenen Hybridsorten Saatgut unter Schweizer Biobedingungen angebaut. Dank einer rigorosen Selektion wurden gentechnisch verunreinigte und ungeeignete Sorten kontinuierlich ausselektioniert. Seit zwei Jahren werden die geeigneten Zuckermaissorten auf einigen Biobetrieben in der Schweiz und im umliegenden Ausland getestet.

Maya Graf, Biobäuerin und Nationalrätin, würdigte in ihrer Laudatio die ‹mutige und weitsichtige Aufbauarbeit› der Sativa Rheinau AG. ‹Sie hilft massgeblich mit, die Eigenständigkeit des Biolandbaus, die Gentechnikfreiheit, die Saatgutvielfalt und somit auch die Artenvielfalt zu bewahren›, unterstrich sie. Das sei, nicht nur im Hinblick auf das UNO-Jahr zur Biodiversität, ein grosser Verdienst. ‹Sativa hilft mit, dass Biolandbau überhaupt möglich ist, denn ohne Saatgut keine Ernte.›