Berliner Freie Schulen bekommen weniger Zuschüsse

14.04.2005

Die Berliner freien Schulen haben vor kurzem vorläufige Bescheide von der Senatsschulverwaltung bekommen. Das Ergebnis ist alarmierend: die Zuwendungen des Landes liegen vier bis fünf Prozent niedriger als im vergangenen Jahr. Für die evangelischen Schulen bedeutet dies einen Verlust von 550.000 Euro. Bei den katholischen Schulen geht es um etwa 1 Million Euro. Als Zuschüsse bekommen die Schulen in freier Trägerschaft 93 Prozent der vergleichbaren Personalkosten, die das Land für seine Lehrer ausgibt. Obwohl es keine Tarifänderungen gegeben habe, hat Berlin in den Berechnungen für 2005 niedrigere Durchschnittsgehälter für Lehrer zugrunde gelegt. Das Gehalt eines Gymnasiallehrers ist im Jahr 2004 mit 68.000 Euro veranschlagt worden, 2005 aber nur mit 66.200 Euro.

Bei der Senatsschulverwaltung heißt es, daß das Durchschnittsgehalt jetzt genauer berechnet werde als früher. Hinzukomme, daß es für Lehrer eine Stundenerhöhung gegeben habe, wodurch sich die Schüler-Lehrer-Relation in den staatlichen Schulen geändert habe. Keiner würde aber auf die Idee kommen, daß die freien Schulen aufgrund einer genaueren Berechnung plötzlich vier bis fünf Prozent mehr bekommen könnten. Irgendwie scheint das Ergebnis immer schon vor der Berechnung festzustehen. Und das heißt für die freie Schulen, daß sie das Schulgeld schon wieder erhöhen müssen. Besonders bitter ist es für die Berliner Waldorfschulen, die sich - anders als z.B. die Kantschule - nicht als Private Schulen bzw. Eliteschulen verstehen, sondern als Gemeinschaftsschulen. Durch eine möglichst menschengemäße Pädagogik versuchen sie die in Deutschland viel zu starke Abhängigkeit des schulischen Erfolgs von dem sozialen Ursprung zu überwinden. Höhere Schulgelder gefährden dieses Anliegen