Bauern laufen Sturm gegen Gen-Mais

17.05.2004

Erboste Bauern, Protestaktionen von Verbänden und Oppositionspolitikern und geteilte Meinungen selbst innerhalb der CSU: Der Erprobungsanbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais in Bayern und sechs anderen Bundesländern sorgt für Wirbel. Kritik entzündet sich vor allem daran, dass sieben der zehn Versuchs-Standorte im Freistaat geheimgehalten werden. Dazu kommt dass ein offengelegter Standort mitten in einer von den Bauern vereinbarten gentechnikfreien Zone liegt.

Bauernpräsident Gerd Sonnleitner hat der Staatsregierung mangelnde Transparenz beim Erprobungsanbau von genmanipuliertem Mais in Bayern vorgeworfen. Der Bauernverband habe entsprechende Informationen erst bekommen, als der Mais schon im Boden war, bemängelte Sonnleitner bei der Frühjahrstagung des Bayerischen Bauernverbandes am 8.5.2004.

Erregte Debatten gab es in dieser Woche zuletzt im Umweltausschuss um einen Antrag der CSU auf Initiative des Ausschussvorsitzenden Henning Kaul (Aschaffenburg). Die Staatsregierung wird darin aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass im Rahmen des Gentechnikgesetzes des Bundes eine Anzeigepflicht für den Erprobungsanbau gentechnisch veränderter Organismen festgeschrieben wird. Eine solche Anzeigepflicht wird zwar von der entsprechenden EU-Richtlinie gefordert und ist aus diesem Grunde auch im Gesetzentwurf von Renate Künast enthalten gewesen. Sie wurde aber von der CDU/CSU im Bundesrat verhindert. Die entstandene Gesetzlücke nutzen die unionsgeführten Bundesländer, um die Versuchs-Standorte geheim zu halten.