Bezirksbürgermeister begrüßt Interkulturelle Waldorfschule

Die fulminante Feier am 25. Mai wurde von Christoph Doll eröffnet. "In der Pädagogik geht es darum, Beziehungen zur Welt, zu seinen Mitmenschen und zu sich selber zu entwickeln", so der Lehrerausbilder vom Berliner Seminar für Waldorfpädagogik in seiner Eröffnungsrede. „Vorurteile haben alle irgendwo“. Dem könne nur eine Pädagogik entgegenwirken, die „Mut zum Interesse“ mache. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) war sichtlich angetan und bemerkte, dass Doll kein einziges Mal von "Wissen" gesprochen habe - obwohl an der Schule mit Sicherheit auch Wissen entstehen würde. Die neue Schule im Bezirk, so Igel, sei ein wichtiger Beitrag, das „Nebeneinander“ der Kulturen in ein „Miteinander“ zu verwandeln.

Tosenden Beifall ernteten dann die Schülerinnen und Schüler für ihre Kostproben aus den „Begegnungssprachen“ Türkisch, Spanisch und Arabisch - eine von vielen Besonderheiten im pädagogischen Konzept dieser Waldorfschule. Da sie auf Grund der in Berlin besonders langen „Wartefrist“ 5 Jahre keinerlei öffentliche Mittel erhält, ist die Schule auf Spenden und Kredite angewiesen. Unterstützt wird sie dabei von der GLS-Bank. „Beim Thema Geld denken viele erstmal, dass sie mehr davon bräuchten“, so Regionalleiter Werner Landwehr. Viele hätten jedoch auch das umgekehrte Problem: sie möchten ihr Geld mit Hilfe der „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ in sinnvolle Projekte investieren. „Deshalb sind wir bei der Bank froh über diese großartige Initiative.“

Gleichwohl muss auch die Interkulturelle Waldorfschule die Unterfinanzierung durch Schulgelder auffangen. Um dennoch für alle Schichten offen zu sein, bilden die Eltern eine Solidargemeinschaft - wer mehr hat, gibt mehr, damit andere weniger geben können. Für die Feier hatten die Eltern sogar eigenhändig ein Zirkuszelt im Schulhof errichtet und ein reichhaltiges Buffet zubereitet, und einige Mütter und Väter beeindruckten die Gäste mit musikalischen und künstlerischen Darbietungen.

„Interkulturell“ in dem Sinn, dass die Menschen aus der ganzen Welt kommen, seien in Berlin fast alle Schulen, bemerkte Hans Georg Hutzel, Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen. Das Besondere der Freien Interkulturelle Waldorfschule sei jedoch, dass sie in der so gelebten Gemeinschaft von Schulkollegium und Eltern die Voraussetzungen dafür schaffe, neue pädagogische Antworten auf die Herausforderung einer Einwanderungsgesellschaft zu entwickeln.

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