Hamburger Senat will Offenen Kanal schliessen

29.04.2003

Die Arbeit des "Offenen Kanals" missfällt dem Hamburger Senat. Staatsrat Schön kritisiert vor allem die Fernsehsendungen des "Offenen Kanals" in fremden Sprachen - weil er unter Integration eigentlich Assimilation meint. Durch die Schließung würden die ausländischen Mitbürger ihr einziges Sprachrohr verlieren. Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) fordert dagegen, dass der freie Zugang der Bürger zum "Offenen Kanal" erhalten bleiben müsse.

Der Senat will, dass die neue Media School die Rolle des ehemaligen "Offenen Kanals" übernimmt, und unter Bürgerbeteiligung über Themen wie Assimilation, Kinder und Jugend und Stadtteilkultur berichtet wird. Es wird lieber nicht erwähnt, dass vor allem die politische Beteiligung bei der Themengestaltung gestärkt werden soll, schon allein dadurch, dass alle Sprachen außer Deutsch politisch verboten werden. Die Medienschule erhält künftig die rund 900 Millionen jährliche staatliche Unterstützung für den Betrieb. Als Preis für die Förderung muss sie sich den politischen Vorgaben beugen.