Erwin Teufel als Usurpator des wirtschaftlichen Erfolgs

25.03.2001

In Baden-Württemberg ist bei den Landtagswahlen der amtierende Ministerpräsident Erwin Teufel im Amt bestätigt worden. Fast die Hälfte der Stimmen fielen auf die CDU. Erwin Teufel zeigte sich überrascht vom positiven Ausgang und legte die Wählergunst als eine Honorierung der Erfolge der Regierung aus. Die CDU führte den Wahlkampf mit Werbeslogans wie "Die Kraft des Südens", umwarb den Wähler mit "Komm mit den Erfolg wählen" und Erwin Teufel wurde auf übergroßen Wahlplakaten abgebildet, mit dem Prädikat "Der Erfolgsgarant".

Die CDU spielte auf die wirtschaftliche Stärke des Bundeslands Baden-Württemberg an und wollte an ihrer Wirtschaftspolitik gemessen werden.

Es hat keinen Sinn, die CDU-Fraktion in Stuttgart auf strukturelle Erklärungen für die wirtschaftliche Blüte in Baden-Württemberg hinzuweisen. Es wäre aber zu wünschen gewesen, die Wähler Baden-Württembergs hätten Erwin Teufels Wirtschaftspolitik eine Absage erteilt und würden sagen: Finger weg von unserer florierenden Wirtschaft! Die gravierenden Mißgriffe der CDU-Regierung in Stuttgart auf dem Gebiet der Bildungspolitik sollten Erwin Teufel eine Warnung sein, die politische Lenkung nicht zu überdehnen. Der Zusammenhang zwischen einem erfolgreichen Bildungssystem und einer blühenden Wirtschaft dürfte selbst der CDU bekannt sein, und hier haben sie der Wirtschaft keinen Vorschub geleistet. Die verfehlte Bildungspolitik sollte Erwin Teufel einer Lehre sein. Will er weiterhin als Landesvater stolz sein Bundesland präsentieren können, als das Land wo Milch und Honig fließen, sollte er die Finger vom Bienennest Wirtschaft lassen - von Wirtschaft hat der "Erfolgsgarant" als verdrossener Politiker keine Ahnung.