Die EU-Kommission hält weiterhin an ihrem umstrittenen Quotensystem fest. Produzenten aus ehemaligen Kolonien, assoziierten Entwicklungsländern und Überseegebieten wird ein fester Anteil an den europäischen Bananeneinführen zugesprochen. Sie werden damit vor der Konkurrenz der sogenannten Dollar-Bananen aus Südamerika geschützt. Das von der Welthandelsorganisation geforderte reine Zollsystem soll erst 2006 eingeführt werden. Um bis dahin den Grundsätzen des freien Welthandels besser zu entsprechen, schlägt die EU-Kommission vor, die quotierten Einfuhrmengen anders zu vergeben. Maßgeblich soll nicht mehr die vom Händler in den vergangenen Jahren bestellte Menge sein, sondern wer zuerst bestellt.
Mit einer solchen Änderung der Vergabepraxis läßt sich höchstens eine Welthandelsorganisation überzeugen. So lobenswert der Verzicht auf billige Bananen auch sein mag, er geht bisher nicht von der europäischen Wirtschaft, sondern von der europäischen Politik aus. Anders als beim Hormonfleisch oder dem Genmais geht es aber bei den Bananen nicht um eine Sicherheitsfrage, sondern allein um Preise. Preise gehen den Staat nicht an. Die bisherige Welthandelsorganisation, die aus Staatsvertretern besteht, gehen sie allerdings auch nicht an, sondern nur eine noch zu gründende rein wirtschaftliche Welthandelsorganisation. Aufgabe der europäischen Bananenwirtschaft wäre es, bis 2006 auf ein faires Vertragssystem umzusteigen, von dem Produzenten in der ganzen Welt, also auch in Südamerika, leben können.