Ist eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe noch vermeidbar?

01.01.2019

Betrachtet man die Entwicklung des Denkens innerhalb der zivilisierten Menschheit in unserer Zeit, kommt man zu dem Ergebnis, dass das Denken versagt hat, wirtschaftliche Krisen und gesellschaftliche Konflikte mittels einer Neugestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft einer nachhaltigen Lösung zuzuführen. Und dieses Denken wird mangels Wirklichkeitssinn aufgrund heutiger Systembesessenheit und mangels Willen, auf neu zu fassende wirtschaftliche Begriffe einzugehen, gegenüber dem immer bedrückenderen Problem der menschlichen Existenzsicherung in Form der Einkommenssicherung weiterhin versagen. Dass man die wirtschaftlichen Nöte nicht mit den Denkgewohnheiten, aus denen diese als wirksame Erscheinungen letztlich hervorgegangen sind, angehen kann, kommt gar nicht ins Bewusstsein, so wenig wie, dass die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zustände einen Punkt erreicht haben, an dem diese einen Fortschritt nicht nur der äusseren Einrichtungen, sondern auch der dahinterstehenden Gedanken und Anschauungen fordern.

Das heutige Denken

Eine Hauptforderung zum Beispiel gegenwärtigen liberal-wirtschaftlichen Denkens zur Erhaltung von Konjunktur, Beschäftigung und von wirtschaftlichem Wachstum abhängiger Kapitalrendite ist die als Globalisierung bezeichnete weltweite Öffnung aller Märkte für Güter und Kapital, zurückhaltender und umstrittener vorgetragen, auch für „Arbeitskräfte“. Über die Menge des Gütererzeugens grösstmögliche Kapital- und Arbeitseinkommen zu erzielen, ist Gegenstand heutigen Wirtschaftens, das von der Produktionsseite her bestimmt wird. Der Profit, was immer er in ethischer Beziehung sein mag, in wirtschaftlicher Beziehung ist er in der hergebrachten Wirtschaftsform das Erkennungszeichen für die Notwendigkeit und Berechtigung des Gütererzeugens, dafür, dass ein Bedürfnis in Form der Nachfrage nach dem Güterangebot vorhanden ist. Nun kann aber die Nachfrage allein nicht darüber entscheiden, ob ein Gut zu einem Preis hergestellt werden kann, der dem Wert der anderen Güter entspricht, für welche der Hersteller in der Zeit Bedarf hat, die er für die Herstellung verwendet. Diese Entscheidung kann nur durch Einrichtungen getroffen werden, die auf der Erkenntnis des im Folgenden erläuterten wirtschaftlichen Wertmassstabes, der Sozialquote, und der daran zu bindenden Geldschöpfung beruhen.

Das erforderliche Umdenken

Wenn man statt in der Erzielung von Kapitalgewinn im heutigen Verständnis in der Bedürfnisbefriedigung durch Leistungserbringung den eigentlichen Sinn und Beweggrund des Wirtschaftens sieht, stellt sich natürlich die Frage, wie ein Ausgleich zwischen den menschlichen Bedürfnissen und dem Wert der menschlichen Leistungen möglich ist. Diese Frage impliziert die weitere Frage, die aber zugleich Postulat ist, nämlich: Wie müssen sich die Leistungen gegenseitig bewerten, – es müssen sich die Leistungen gegenseitig so bewerten, – dass jeder Leistungserbringer seine Bedürfnisse und diejenigen der ihm Nahestehenden aus dem Verkaufserlös seiner Leistung in der Zeit aus den Leistungen der anderen befriedigen kann, die er zu Herstellung einer gleichen oder gleichwertigen Leistung benötigt?

Die Antwort liegt in der von uns als Sozialquote bezeichneten Wertgrösse.* Diese ist der auf den Einzelnen entfallende Anteil des Ergebnisses der entsprechenden Bevölkerung eines Währungsraumes geleisteten körperlichen Arbeit an der von dieser existenziell benötigten Naturgrundlage. Weil es sich hierbei um das Arbeitsergebnis einer ursprünglichen Gesellschaft, wo zunächst nur körperliche Arbeit an der Naturgrundlage zwecks unmittelbarer Existenzsicherung geleistet wird, fallen die dem Arbeitsergebnis von Bedürfnis und Herstellung zugeteilten Werte noch zusammen. Dieses Ergebnis bildet, mit einer Zahl als Geldschöpfung versehen, pro Kopf der Bevölkerungszahl das Mass, nämlich die Sozialquote, die als Richtlinie für die Preise der Leistungen und die Einkommen das vorstehend genannte Postulat erfüllt, indem jeder mit seiner Sozialquote im Verhältnis zur Bevölkerungszahl an den Leistungen der anderen beteiligt ist. Also: der Entstehungsmoment des Ausgleiches zwischen Bedürfnis und Wert der Leistung liegt im Existenzminimum, in dem der vom Bedürfnis der Leistung beigemessene Wert mit dem zur Bedürfnisbefriedigung von der Leistung geforderten Wert sich deckt, zusammenfällt.

Das Existenzminimum ist das Ergebnis körperlicher Arbeit der Bevölkerungszahl auf der von ihr existenziell benötigten Bodenfläche. Alle Arbeit, die körperlich geleistet wird, kann nur von der Bevölkerungszahl kommen und alles, womit sich die körperliche Arbeit verbindet, kommt aus dem Boden; denn das ist, was der Mensch benötigt. Nun driften in der arbeitsteiligen Wirtschaft, in der dank noch zu erläuternder Kapitalbildung körperliche Arbeit gegenüber geistiger Arbeit (Organisation und Lenkung der körperlichen Arbeit) abnimmt, Bedürfniswert und Leistungswert auseinander. Das Gleichgewicht zwischen Bedürfnis und Leistung kann aber gewahrt bleiben, indem dem Existenzminimum eine Zahl angehaftet wird, die Geldschöpfung, die für das Bedürfnis des Einzelnen das Einkommen und für die Leistung den Preis repräsentiert. Das Gleichgewicht bleibt im Wirtschaftsverlauf gewahrt, wenn die Herstellung der Leistungen (assoziativ) mengenmässig so gewichtet wird, dass ihr Verkaufspreis der im Ursprung der Geldschöpfung fixierten Einkommenszahl entspricht, womit das als Sozialquote bezeichnete Wertverhältnis zwischen Preis (Wert der Leistung) und Einkommen erhalten bleibt. Die Wertsumme der gesamten Leistungen ändert sich bei gleicher Bevölkerungszahl nicht, wenn sich auch die auf die einzelne Sozialquote entfallenden Leistungen infolge zunehmender kultureller Entwicklung quantitativ und qualitativ in Form der Differenzierung mit der Organisation und Lenkung der Arbeit durch die menschliche Intelligenz steigern, weil sich dank dieser das Mehr an Leistungen mit dem Weniger an körperlicher Arbeit kompensiert. Das heisst, wir betrachten den infolge Organisation und Lenkung der körperlichen Arbeit erzielten Wertanteil wertemässig als identisch mit demjenigen Wertanteil, der an körperlicher Arbeit eben durch jene Organisation und Lenkung erspart wird, entfällt. Das bedeutet, dass der wirtschaftliche Wert dessen was einer ausserhalb der materiellen Produktion leistet oder ihm rechtlich aus Gründen einer Behinderung als „soziale“ Leistung zugesprochen wird, dem Gegenwert dessen entspricht, was er an körperlicher Arbeit an der Naturgrundlage erspart, nicht leistet, was aber von der materiellen Produktion mit erwirtschaftet werden muss. Die eigentliche Kapitalbildung liegt also in der Einsparung körperlicher Arbeit unmittelbar am Boden und liegt nicht, wie heute aufgefasst, dem aus dem Verkaufserlös nach Abzug der Arbeitskosten verbleibenden, individuell geldlich ausscheidbaren Überschuss zugrunde.

Während der neu gefasste Kapitalbegriff als Gegenwert der unmittelbar am Boden ersparten körperlichen Arbeit aufgrund der an die Leistungen gebundenen Geldschöpfung Freistellung von körperlicher Arbeit an Produktionsmitteln oder Preissenkungen zugunsten der Allgemeinheit ermöglicht, wird der auf dem Zufall des Marktes beruhende Kapitalgewinn im heutigen Verständnis als der individuell geldlich ausscheidbar resultierende Überschuss aus dem Verkaufserlös nach Abzug der Arbeitskosten gerade dadurch ermöglicht, dass die Geldschöpfung keinen inneren Zusammenhang mit der Wertschöpfung der Leistungen hat, dass das Geld nicht Buchhaltung der Leistungen ist. Die letztere, heutige Kapitalauffassung als geldlich ausscheidbarer Gewinn ist nur möglich, weil das Geld in seiner In-Zirkulation-Setzung keinen inneren Zusammenhang mit den Arbeitsergebnissen hat, und führt somit zu einem eigentlichen Geldkapitalismus. Aus diesem Geldkapital werden die Arbeitskosten als Lohn bezahlt, und damit ist alle Preisgestaltung eingezwängt in das Rentabilitätsverhältnis zwischen Kapital und Lohn. Der Preis ist das Ergebnis von Wert gegen Wert, dem Wert der Arbeitsergebnisse zueinander, denen Bedürfnis und Herstellung Werte beimessen; sie messen der Arbeit für sich genommen keinen wirtschaftlichen Wert zu. An die Stelle des hergebrachten Kapital- und Lohnsystems muss das Leistungssystem und die vertraglich rechtliche Aufteilung des Leistungserlöses treten. Nach heutiger Auffassung gilt der Preis als der wirtschaftliche Wert der Leistung, sind Preis und wirtschaftlicher Wert identisch, womit Preise und Einkommen zu einander bedingenden Variablen werden, wovon sich die heutige Konjunkturanfälligkeit herleitet. An die Stelle der obsessiv geforderten wachstumsträchtigen, sich nach dem Verhältnis von Geldkapitalgewinn zu Lohnkosten richtenden Produktion muss die bedürfniskonforme, sich nach dem Wertverhältnis der Leistungen zueinander richtende Gütererzeugung treten. Bei dieser leitet sich der Preis aus dem Wert ab, der sich aus dem Verhältnis der Bevölkerungszahl zu dem von ihr aus der benötigten Naturgrundlage körperlich erwirtschafteten Arbeitsergebnis ergibt, in dem als Existenzminimum sich die von Bedürfnis und Herstellung beigemessenen Werte decken; dank Kapitalbildung sollte dabei die Verhältniszahl von Sozialquoten zu den sie erwirtschaftenden Arbeitsleistern tendenziell im Sinne einer allgemeinen Wohlstandsmehrung zunehmen. Da in dem Geldkapitalismus sich Rechtliches mit Wirtschaftlichem vermengt, ist das Geldkapital zu einem Mittel wirtschaftlicher Macht und nicht allein zu einem solchen intelligenter Arbeitsorganisation und deren begabter Handhabung geworden. Mit der Fokussierung auf Exportwirtschaft bringen sich vor diesem Hintergrund kleinere Wirtschaftsräume in wirtschaftlich-finanzielle Abhängigkeit der weltweit führenden Wirtschaftsmächte.

Wirtschaftliche Gesundung mittels assoziativer Wirtschaftsweise

Worauf es für eine wirtschaftliche Gesundung ankommt, ist die Einsicht, dass das Erkennungszeichen des Profites als das angebliche Zeichen für die Berechtigung der Produktion abgelöst werden muss durch eine den Zufall des Marktes ablösende Vermittlung zwischen Konsum und Produktion, welche die Gütererzeugung so nach den sich frei entfaltenden Bedürfnissen und nach sich an den Sozialquoten orientierenden Preisen und Einkommen ausrichtet, dass das vorstehend genannte Postulat erfüllt wird: Eine Ausrichtung mittels möglicher Arbeitsverlagerung aufgrund assoziativer Vereinbarung der Güter erzeugenden Unternehmen des Währungsraumes. Das ist gerade das Prinzip der Assoziationen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen, daraufhin zu arbeiten, dass der Wert der Güter durch ihr gegenseitiges Verhältnis bestimmt wird. Dadurch wird die Gütererzeugung preislich dem Zufall des Marktes entrissen. Der Zufall des Marktes gilt noch so lange für das Preisgefüge innerhalb eines Währungsraumes, als höchstens einzelne Unternehmen ihre Produktion unmittelbar an die Nachfrage koppeln, aber eben ohne Kenntnis und Zugrundelegung der Sozialquoten als preisliche Richtlinie.

Überwindung des Einheitsstaates durch Dreigliederung des sozialen Ganzen

So wenig die Geldschöpfung als zahlenmässige Werterfassung heute mit der Gütererzeugung gedacht wird, so wenig wird das Verhältnis zu erwirtschaftender Leistungen zu den ihnen entsprechenden, ihnen gegenüberstehenden Einkommen verifiziert. Das hat zur Folge, dass die Beschaffung von beispielsweise staatlich finanzierten Einkommen des Bildungs- und Gesundheitssektors, der Renten sowie der Alimentierung von sozial Bedürftigen allein von Seiten der Geldbeschaffung gesehen wird und zu immer bizarreren Erhebungen von Steuern und Abgaben führt. Der Mangel an Vorsorge und Überprüfbarkeit zu erwirtschaftender Sozialquoten haftet ja auch der Forderung nach einem sogenannten bedingungslosen Grundeinkommen an. Mit der Sozialquote als Mass für den Wert der Leistung und für das Einkommen des Einzelnen und der buchhalterischen, bilanzmässigen Erfassung und somit Feststellung, dass dingliche Leistungen und geldliche Einkommen in der Höhe der Bevölkerungszahl erwirtschaftet werden, wird die Funktion des Staates als Steuereintreiber und -verteiler überflüssig, diejenige Funktion, die im Wesentlichen zur Bildung des Einheitsstaates als der Zentralverwaltung der drei die menschliche Gesellschaft konstituierenden, sich aber in Zukunft selbst zu verwaltenden Glieder: Wirtschaft – Recht – Geistesleben geführt hat. Denn mit der Sozialquote wird auch das Ausmass der Kapitalbildung bei deren Erwirtschaftung und deren den drei Gliedern der Gesellschaft zukommenden bzw. zuzuführenden Anzahl transparent. Von der Kapitalbildung im neuen Verständnis leben ja die nicht in der materiellen Produktion Tätigen.

Gerade in dem Einheits- oder Zentralstaat zeigt sich das bedeutsame Problem unserer Zeit, das in die gegenwärtige Polemik zwischen Globalismus und Nationalismus ausgeartet ist. Man kann nicht historisch gewachsene Zentralstaaten zu einem übergeordneten Zentralstaat verschmelzen wollen, wie es der Europäischen Union vorschwebt. Das würde in einem Chaos oder einer Diktatur, jedenfalls in Überflutung mit gesetzlichen Regulierungen anstelle von aus den neuen Erkenntnissen gewonnenen Einrichtungen enden. Sich in Zukunft selbst verwaltende, früher zentral verwaltete Glieder können bzw. müssen sich mit entsprechenden Gliedern anderer staatlicher Gebiete assoziieren. Erst aufgrund der Dreigliederung des sozialen Ganzen, verbunden mit assoziativem Wirtschaften, ist ein sozialer Ausgleich zwischen den Regionen möglich. Das vorstehend dargelegte Postulat der gegenseitigen Wertbemessung der Leistungen sowie das darauf beruhende Preis- und Einkommensgefüge bedingen, dass die Geldmenge in der Leistungsmenge aufgeht. Das bedingt wiederum die Ausscheidung von Rechtlichem aus dem Wirtschaftlichen. Denn die Verfügung über Grund und Boden und über fertige Produktionsmittel im Eigentum kann mit der neu konzipierten Geldordnung aufgrund der als Mass für Leistungen und Einkommen dienenden Geldmenge nicht mehr käuflich erworben werden, sondern erfolgt durch Übertragung auf dem Gebiet des Rechtes beziehungsweise aus den Prinzipien des Bildungslebens heraus. Nicht ein Gemeineigentum der Produktionsmittel wird eintreten, sondern deren zeitlich befristete Verbindung mit befähigten einzelnen oder mehreren Persönlichkeiten wird geschaffen, wie sie sich bisher durch Privatbesitz ergeben hat. An dessen Stelle tritt ein an die Zeit individueller unternehmerischer Fähigkeiten gebundener Kreislauf des Produktionsmittelbesitzes, der sie immer von neuem mit Persönlichkeiten verbindet, deren unternehmerische Fähigkeiten sie dem allgemeinen Wohlstand förderlich machen können. Die Abhängigkeit des Rechtslebens wie auch des Geisteslebens vom Wirtschaftsleben muss überwunden werden. Das demokratische Staatsleben, in dem jeder Mensch dem anderen als urteilsfähiger, gleicher Mensch gegenübersteht, in dem aber auch nur Mehrheitsbeschlüsse darüber gefasst werden können, was von der gleichen Urteilsfähigkeit abhängt, muss seinerseits vom auf individuellen Fähigkeiten beruhenden Geistesleben wie vom Wirtschaftsleben ausgesondert werden. Und die in den von Europa aus gesehen östlichen Einheitsstaaten geschichtlich immer schon innerhalb der Gesellschaft tendenziell angestrebte Dominanz des Geisteslebens fordert wiederum ganz aktuell dessen Trennung vom selbst zu verwaltenden Politisch-Rechtlichen und Wirtschaftlichen.

Für die Schweiz mit ihrer Bevölkerungsdichte hat die „Dreigliederung“ noch den besonderen Aspekt, dass, wenn angrenzende Staaten sich ebenfalls in die drei Bereiche Geistesleben, Rechtsleben, Wirtschaftsleben gliedern würden, ihr Wirtschaftsbereich mit angrenzenden Agrargebieten aufgrund beidseitigem Interesse Assoziationen bilden könnte; bisherige politische Grenzen würden mit der „Dreigliederung“ zugunsten neuer Wirtschaftsbereiche, u. U. auch neuer Kulturbereiche dahinfallen.

Nun heisst Selbstverwaltung der drei gesellschaftlichen Bereiche nicht: Verwaltung im Stil heutigen Parlamentarismus, das trifft nur für den politisch-rechtlichen Bereich zu. Dessen Aufgabe umfasst die öffentliche Sicherheit, die öffentliche Hygiene, den Strafvollzug sowie das Arbeits- und Eigentumsrechtliche. Die Wirtschaft organisiert ihre Güterproduktion, basierend auf den Assoziationen zwischen Konsumenten und Produzenten, zwischen Produzenten untereinander und den angeschlossenen Verteilerorganisationen, dergestalt gewichtet nach den nachfragenden Bedürfnissen, dass die Produktepreise der Unternehmen unter Einbeziehung der Kapitalbildung im Wesentlichen jeweils die Sozialquoten ihrer Arbeitsleister und die von ihnen zu erwirtschaftenden Sozialquoten für die davon lebenden Menschen erfüllen; davon leben die in Bildung und Wissenschaft Tätigen, die im Gesundheitssektor Tätigen, die Rentner, Kinder, Mütter, Invaliden. Ängste vor konjunkturellen Schwankungen, Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichem Wachstumszwang sowie Verschleisswirtschaft gehören mit dieser neu konzipierten Wirtschaftsform der Vergangenheit an; die Renten, die Gesundheits- und Bildungskosten sind durch die gegebene Kapitalbildung gedeckt.

Dreigliederung des heute überholten und entwicklungshemmenden Einheitsstaates und assoziative Wirtschaft auf der Grundlage der Erkenntnis der den Ausgleich zwischen Bedürfnis und Wert der Leistungen ermöglichenden Sozialquote bedingen einander. Die Verwirklichung dieser Erneuerung von Gesellschaft und Wirtschaft, erstmals von Rudolf Steiner vor hundert Jahren ausführlich dargelegt, könnte eine wirtschaftlich-gesellschaftliche Katastrophe verhindern, aber es mag zu spät sein aus Gründen systemkonformen Unverständnisses und auch inszenierter Ignorierung dieser neuen Gedanken.

Alexander Caspar, Kilchberg, Januar 2019