Piluweri erneut Preisträger für vorbildliches Wirtschaften

28.12.2006

Demeter-Gärtner aus dem Oberreingraben von der Ethikbank ausgezeichnet – Bedeutung des Kampfes gegen die Gentechnologie unterstrichen

ERFURT (NNA). Die Demeter-Gärtnerei Piluweri aus Müllheim-Hügelheim ist von der Ethikbank in Erfurt jetzt zum Sieger im Wettbewerb „Nachhaltiger Mittelstand 2006“ erklärt worden. Damit erhalten die Gärtner aus dem Oberrheingraben zwischen Freiburg und Basel zum zweiten Mal einen großen Ökopreis, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits mit dem Förderpreis Ökolandbau ausgezeichnet worden waren. Dies teilte der Demeter-Bund in Baden-Württemberg mit.

Die Ethikbank aus Eisenberg/Thüringen würdigt mit dem mit 5000 Euro dotierten Preis zum zweiten Mal Unternehmen, die sich in besonderer Weise um eine nachhaltige Wirtschaftsweise bemühen. Dazu gehört eine ökologisch tragfähige, sozial gerechte und wirtschaftlich effiziente Arbeitsweise. Die Betriebsleiter der Gärtnerei, Michael Pickel, Matthias Ludwig, Richard Specht und Horst Ritter bewirtschaften mit ihrem Mitarbeiterteam 21 Hektar biologisch-dynamisch ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.

Anlässlich der Preisverleihung betonten die Piluweri-Gärtner auch die Bedeutung des Kampfes gegen die Gentechnologie. „Wegen der zunehmenden Bedrohung durch die Agro-Gentechnik für unseren Betrieb und den Ökolandbau, haben wir das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Region Oberrhein mit gegründet“, erklärte Horst Ritter, einer der vier Betriebsleiter.

Bei Piluweri wird durch die Verwendung selbst hergestellter Präparate die Vitalität der Böden und Pflanzen gestärkt und eine besondere Nahrungsqualität erzeugt. Beim Anbau in den Gewächshäusern wurde mit Doppelglaswänden, Energieschirmen und einer ausgefeilten Anbauplanung der Energieverbrauch erheblich reduziert. Auf dem Wirtschaftsgebäude befindet sich eine Fotovoltaikanlage, die unter Bürgerbeteiligung im Rahmen des Solarstromparks Oberrhein errichtet wurde

„Zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen gehört für uns auch der schonende Umgang mit unserem wertvollen Trinkwasser“, betonte Richard Specht anlässlich der Preisverleihung. Sämtliche Dachflächen der Gewächshäuser und Wirtschaftsgebäude bei Piluweri wurden deshalb an eine Regenwasser-Sammelanlage angeschlossen. Ein 500 Kubikmeter großes Vorratsbecken kann so den Jahreswasserverbrauch aller Gewächshauskulturen abdecken. Außerdem vermehren wir eigenes Saatgut und züchten neue samenfeste biologisch-dynamische Gemüsesorten.“ Drei davon sind beim Bundessortenamt eingetragen. Diese Züchtungsarbeit findet unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins Kultursaat statt und wird seit Jahren über den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und weitere Spender finanziell unterstützt.

Neben den ökologischen Maßnahmen spielten bei der Preisvergabe soziale und wirtschaftliche Aspekte der Bewerber eine große Rolle. Vorbildliches leistet Piluweri seit Jahren bei der Ausbildung von Lehrlingen und Praktikanten. „Unsere Auszubildenden gehören regelmäßig zu den Landesbesten der Gärtnergesellen“, informierte Matthias Ludwig dazu. So erhalten jeweils drei Auszubildende drei Jahre lang eine intensive Ausbildung im bio-dynamischen Gärtnern. Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter bei Piluweri, eine Belegschaft, auf die die Leitung der Gärtnerei stolz ist: „Es ist ein motiviertes Team, das mit großem Engagement verantwortungsbewusst arbeitet.“

Die Entwicklung des Betriebes habe in den vergangenen zehn Jahren außerdem bewiesen, dass ökologisch sinnvolle Ideen ein wirtschaftlich gesundes Fundament liefern können. „Wir werden durch eine wachsende Zahl von treuen Kunden belohnt. Dazu gehören Naturkosthändler und Großküchen genauso wie Abokisten-Kunden oder Wochenmarktbesucher,“ betonte Michael Pickel. Die Piluweri-Gärtner verstehen unter Nachhaltigkeit ein langfristig orientiertes Prozessgeschehen. Deshalb sehen sie die Auszeichnung auch als Auftrag, ihre Arbeit in diesem Sinne in Zukunft weiterzuführen.

Links:
www.piluweri.de
www.ethikbank.de
www.kultursaat.org

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