Türkische Eltern befürworten Ausländerquote

03.06.2002

Der Vorschlag einer Quote für Ausländerkinder an Schulen ist vom Vorsitzenden der Föderation Türkischer Elternverbände, Ertekin Özcan, positiv aufgenommen worden. Der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel hatte vorhin eine Quote von höchstens 25 Prozent ausländischer Kinder pro Klasse vorgeschlagen.

Wer die bisherigen Zahlen untersucht hat, kann nicht umhin festzustellen, daß die deutschen Eltern eine maßgebliche Mitschuld an der Isolierung ausländischer Kinder tragen. Sie haben eine Art Apartheid-Regime eingeführt, indem sie ihre Kinder von Schulen mit hohem Ausländeranteil herausgenommen und in annähernd rein-deutschen Schulen gesteckt haben. Man kann daher verstehen, daß Ertekin Öczan den Vorschlag einer staatlich verordneten Ausländerquote befürwortet.

Der Staat ist aber hier wie ein schlechter Arzt, der seine Patienten durch Herumpfuschen erst recht krank gemacht hat und sich nun auf ihre Kosten bereichern kann. Es sind die staatlichen Lehrpläne und Lehrausbildungen, die es den Lehrern unmöglich machen, mit ausländischen Kindern zurecht zu kommen. In den nördlichen Ländern haben die Lehrer freie Hand bekommen und die ausländischen Kinder problemlos integrieren können. Die Folge: Auch ohne staatlichen Eingriff liegt dort die Ausländerquote von sich aus bei maximal 25 Prozent pro Klasse.

Den deutschen Eltern fehlt die Phantasie der Freiheit. Sie können sich genauso wenig wie ihre Politiker vorstellen, was die pädagogische Freiheit alles bewirken kann. Sie sind wie Blinde, die einfach nicht daran glauben können, daß es Farben gibt. Und die Politik sorgt dafür, daß sie alle im Keller bleiben und nie aufsteigen können.