Geld

Das Geld wird zum Problem, wenn man sich damit alles kaufen kann. Nicht nur, dass damit alles zur Ware gemacht wird, sondern es werden auch noch die Preise gefälscht.

Die Währung gehört in die Selbstverwaltung des Wirtschaftslebens und damit heutzutage in die Selbstverwaltung der Weltwirtschaft. Eine Geldpolitik kann es also nicht geben. Nationale Zentralbanken sind überholt, genauso wie die aus nationalen Zentralbanken hervorgegangene europäische Zentralbank. Der Wert des Geldes lässt sich nicht durch Gesetze bestimmen, er basiert letztendlich auf die brauchbaren Produktionsmittel. Grundlage für die Geldschöpfung kann aber nicht – wie es heute noch der Fall ist – der Kredit sein. Das Geld bekommt sonst von vornherein einen spekulativen Charakter, den es erst erhalten müsste, wenn es ausläuft.

Zu den Aufgaben des Staates und damit der Gesetze gegenüber dem Geld gehört die Vermeidung des Wuchers und der Zinsknechtschaft durch eine Begrenzung der Zinssätze und der Gültigkeitsdauer des Geldes. Es sind keine wirtschaftspolitischen Aufgaben, sondern rechtlich gebotene Eingriffe ins Wirtschaftsleben, um zu vermeiden, dass das langfristige Abhängigkeitsverhältnis, das beim Leihen von Geld ensteht, sich verewigt.

Sylvain Coiplet