Peter Schilinski

* 1916  1992

In der Rubrik Themen wird der Stand der Diskussion über den Beitrag von Peter Schilinski zur sozialen Dreigliederung wiedergegeben. Hier finden Sie hingegen eine Liste seiner Texte zur sozialen Dreigliederung.

Fachlich

Erzieher, Lehrer, sozialer Aktivist, Autor. Gründer der Witthüs-Teestuben auf Sylt und des Modells Wasserburg am Bodensee (Gaststätte „Eulenspiegel“, Öffentliche Rundgespräche, Zeitschrift „Jedermann“, später „Jedermensch“.) Mitbegründer des „Internationalen Kulturzentrums Achberg“ (INKA). Einsatz für Direkte Demokratie.

Menschlich

In der Nachkriegszeit suchte Peter Schilinski nach einer humanen politischen Idee und stieß, nach einer gründlichen Auseinandersetzung mit dem Marxismus, auf die Dreigliederung. Er geht auf eine Reise durch verschiedene anthroposophische Zusammenhänge und stellt fest, dass für die Dreigliederung kein Interesse besteht. Er begründet mehrere Gemeinschaften, in denen das Gespräch im Vordergrund steht. Dreigliederung lässt sich für ihn nicht ohne Anthroposophie denken, politisches Engagement nicht ohne seelische Schulung.

„Peter war eine Art lebendes Gesamtkunstwerk: mitreißender Redner, begnadeter Konversator und Frauenheld: witzig, geistreich, warm, charmant; dann wieder so jähzornig, dass die Wände wackelten. Ein Ewigjugendlicher, der dennoch Autorität ausstrahlte. Ich bestaunte vor allem seine Virtuosität der Gesprächsleitung. In Gruppen, die ihn vorbehaltlos als Moderator akzeptierten, vollbrachte er kleine soziale Wunderwerke. Jeder ging erhobenen Hauptes nach Hause.“

Henning Köhler

Zitate

Peter Schilinski, Wahrheit und Liebe verbinden ... (Interview) in: Info3 10/1988

S. 9: „Was die Anthroposophen betrifft: Die waren und sind bis heute heilfroh darüber, dass die Sache mit der Dreigliederung schiefging und von Steiner ein paar Äußerungen existieren, denen man, wenn man partout will, entnehmen kann, er hätte die Dreigliederung ein für alle mal ‚abgeblasen‘.“

S. 10: „Wenn ich heute nochmal von vorne anfangen könnte (...), würde ich von Anfang an dafür eintreten, dass die Arbeit an dem Buch ‚Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?‘ gleichviel Gewicht erhielte wie die politische Dreigliederungsarbeit.“

Peter Schilinski, Dreigliederung und Lebenserfahrung in: Reinhard Giese (Hrsg.), Sozial Handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute. Rabel 198

S. 96: „Die Verwirklichung der Idee von der Dreigliederung des sozialen Organismus würde die Machtverhältnisse in der Welt fundamental verändern. Sie würde an die Stelle der Übermacht der wenigen das Recht und die Macht der Mehrheit - nicht die Macht des Proletariats, sondern die der Mehrheit setzen. Der Weg zu diesem Ziel ist lang, ist der Marsch des Menschen durch sein eigenes Wesen im Sinne der Belebung all der schöpferischen Kräfte, die man ihm verschüttet hat, die er im Glauben an seine Führer verschütten ließ. Dreigliederung ist Revolution (Umsturz) und Evolution (Entwicklung). An die erste Stelle hat die Entwicklung des Menschen zu treten, damit die Revolution, die Beseitigung des Unbrauchbaren verbunden werden kann mit einem vom Verständnis des Menschen getragenen Aufbau des gesunden Neuen.“