Microsoft nutzt SCO gegen Linux aus
Seit Monaten haben die Linux-Anwender Probleme mit der Firma SCO. Die Firma behauptet, Linux sei in zentralen Teilen eine Raubkopie des hauseigenen UNIX-Betriebssystems - und verlangt horrende Lizenzgebühren. Bisher hat kaum eine der verwarnten Firmen bezahlt - außer natürlich Microsoft, der Herzfeind von Linux, das alle Mittel benutzt, um das freie Betriebssystem zu bekämpfen. Ihm kommt die Initiative von SCO daher gelegen. Ohne die großzügige Zahlung von Microsoft von 86 Millionen Dollar wäre SCO längst Pleite.
Jetzt kommt aber heraus, daß Microsoft auch maßgeblich dazu beigetragen hat, daß SCO seine eingenen Wurzeln vergessen hat und zum Feind des freien Linux-Betriebssystems geworden ist. So mußte Microsoft eingestehen, daß mehrere hochrangige Microsoft-Manager den Kontakt zwischen SCO-Investor BayStar Capital und der SCO Group angebahnt haben. Erst dadurch kam es zum radikalen Kurswechsel der Firma.
Nun stellt sich auch heraus, daß Rudolf Gallist, ehemaliger Geschäfstführer von Microsoft Deutschland dafür gesorgt hat, daß Gregory Blepp, Vizepräsident der Lizenzabteilung SCO-Sources eine hohe Position im Deutschen Multimediaverband bekommt. Er soll dort die Notwendigkeit von Softwarepatenten vertreten - ganz im Sinne von Microsoft.
Zu welchem Irrsinn Softwarepatenten führen, zeigt gerade der jüngste Antrag von Microsoft auf die Patentierung von XML als Dateiformat. Jeder Programmierer, der Daten für verschiedene Medien wie Print und Web aufbereiten will, greift inzwischen auf XML zurück und nun will Microsoft ein Patent darauf haben. Es geht nur um einen Machtkampf gegen Linux, bei dem die meisten Textverarbeitungsprogramme anders als Word für Windows kein proprietäres Format, sondern das Standardformat XML benutzen. Gelingt Microsoft seinen Schachzug, könnte er verhindern, daß diese Konkurrenten von Word kostenlos verbreitet werden.
Wie immer bei Microsoft, stimmen immer die schlimmsten Vermutungen. Die Firma spielt immer auf Zeit und beherrscht damit schon die ganze Welt, bzw. 94% des Betriebssystemmarkts. Den Rest stellen Mac und Linux, die beide auf Open Source aufbauen.
Wer sich für eine assoziative Wirtschaft einsetzt, wird sich zum Ziel setzen müssen, die Vorherrschaft von Windows zu brechen und die beiden anderen Betriebssysteme zu stärken. Auf Mac sollte man deswegen achten, weil es ein guter Übergang von Windows zu Linux darstellt: Fast alle von Windows bekannten Programme gibt es auch für Mac. 80% Linux und 20% Mac wäre das langfristig zu erstrebende Ziel.