Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt verharrt auf Schülertrennung

16.12.2002

Der deutsche Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat - wie die meisten deutschen Politiker - keine Lehre aus der Bildungsmisere gezogen. Er will die abartige Schülertrennung der konservativen Bundesländer nach Hauptschule, Realschule und Gymnasium beibehalten und die pädagogisch nachweislich unsinnigen Abschlußprüfungen auch noch an Hauptschulen einführen.

Von der Gesamtschule sozialdemokratischer Prägung, wie sie in Deutschland praktiziert worden ist, will Dieter Hundt zu Recht nichts wissen. Es geht aber nicht um solche Mischwesen wie die deutsche Gesamtschule, sondern um eine pädagogische Freiheit, wie sie in Finnland den Lehrern gewährt wird. Sie gibt ihnen die Möglichkeit so auf die einzelnen Schüler einzugehen, daß sie noch bis zuletzt in der einen und derselben Schule bleiben können. Zu glauben, wie Dieter Hundt, daß eine solche individuelle Förderung der Schüler innerhalb des gegliederten Schulwesens aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium gewährleistet werden kann, zeugt von seiner Lebensfremdheit. Diese Drei-Klassen-Pädagogik hat genauso wenig mit Individualität zu tun wie das indische Kastenwesen.

Das deutsche Schulsystem, sowohl die konservative wie die sozialdemokratische Version, benachteiligt die kulturellen Minderheiten und Kinder aus sozial schwachen Familien. Den Bildungspolitikern ist aber ihre Schulbürokratie lieber als die Zukunft unserer Kinder.