ARTIKEL & ESSAYS

In diesem Archiv sind nahezu alle Interpretationen der sozialen Dreigliederung vertreten. Angefangen wird mit Rudolf Steiner und seinen direkten Mitstreitern. Seit den 1950er und erst recht seit den 1970er Jahren kommt es zu immer grundlegenderen Meinungsverschiedenheiten zwischen ihren Vertretern. Wir versuchen einerseits diese Vielfalt zu dokumentieren, bevorzugen aber andererseits Autoren, die uns überzeugen.

Ansicht Thema Autor/in Jahr
Geld
Caspar, Alexander
2019
01.05.2019

Warum ist die von Rudolf Steiner begründete Wirtschaftslehre nicht verstanden worden? Rudolf Steiner geht in seiner Wirtschaftslehre von zwei wertebildenden Prozessen aus: Erstens, Arbeit angewandt auf die Natur als Stoff, und zweitens, Arbeit organisiert durch Geist in Form der Intelligenz. Er geht in der Erkenntnis davon aus, dass mit dem Menschen zwei Kräfte zur Erscheinung kommen und zwar mit ihm als „Opfer“ und „Täter“ zugleich, ihn konstituierend und durch ihn im Erkenntnisprozess erscheinend: daher Anthroposophie. Keine der beiden Kräfte darf man für sich bestehend vorstellen; sie treten immer gemeinsam auf, bedingen einander und machen zusammen die Wirklichkeit aus. Die eine ist gegen ein Zentrum als Zentral- oder Druckkraft, die andere peripher gegen eine Sphäre als Universal- oder Saugkraft zu denken. Die Zentralkraft wirkt trennend, absondernd, individualisierend; die Universalkraft invers polar dazu verbindend, auflösend, generalisierend.  Weiterlesen