Die Globalisierung gestalten - Kapitel 8

Die Zivilgesellschaft und die Dreigliederung des nationalen und globalen sozialen Raumes

01.03.2000

Leseprobe aus Die Globalisierung gestalten: Zivilgesellschaft, Kulturkraft und Dreigliederung

In Kapitel 3 haben wir gesehen, wie die starke Aktivität der globalen Zivilgesellschaft eine bedeutende und mächtige Rolle für die gesamte Richtung der Menschheitsentwicklung spielen wird. Und wir zeigten, dass sich diese Rolle in ihrer Hauptaufgabe auf die Einführung von Dreigliederungsprozessen bezieht, damit eine gemeinsame Form nachhaltiger Entwicklung auf allen Ebenen gesellschaftlicher Phänomene erreicht wird.

Aber dann erkannten wir auch im Laufe dieser Aufgabe, dass die Zivilgesellschaft zunächst ihre eigene Identität, ihre eigene Bedeutung, ihre eigenen Stärken und Schwächen verstehen muss. In Kapitel 5 untersuchten wir die Prozesse der Selbsterkenntnis und bekamen eine bessere Vorstellung von der Identität der Zivilgesellschaft. Mit dieser Identität, die unter anderem durch die Tatsache geklärt und gestärkt wird, dass ihr Millionen von Menschen zustimmen, ist die Zivilgesellschaft jetzt bereit, eine der wichtigsten Aufgaben, die sich ihr stellen, zu beginnen: Die Erschaffung von sozialen Dreigliederungsinhalten und -prozessen, die den Markt, den Staat und die Zivilgesellschaft einbeziehen.

Prozesse und Inhalte der Dreigliederung und ihre Bedeutung als Gegenmittel zur elitären Globalisierung

Was genau sind Dreigliederungsinhalte und Dreigliederungsprozesse? Und warum sind sie so wichtig beim Angehen der Probleme elitärer Globalisierung?

Nehmen wir uns zunächst die erste Frage vor. Das Dreigliederungskonzept ist geradezu unkompliziert. Wir haben gesehen, dass das gesellschaftliche System ein dreigliedriger Organismus ist. Es hat einen kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Bereich. Selbst über die langen Jahre der Geschichte hinweg, besaßen alle Gesellschaftssysteme diese Dreigliederung, sogar als einige der Bereiche absolut dominant waren, während die anderen sich noch in einem Embryonalzustand befanden. 1

Es ist unmöglich, einen dieser Bereiche aus der Gesellschaft wegzulassen, weil alle drei für ein gesundes soziales Leben gebraucht werden. Alle Menschen brau

chen eine Form der Wirtschaft, die ihre Bedürfnisse deckt. Sie brauchen auch eine Form der Politik, die Wege schafft, wie sie als Mitglieder eines Stammes oder einer Gesellschaft miteinander umgehen, um Konflikte zu verringern und die Existenz eines würdigen und friedlichen Lebens zu sichern. Und sie können nicht umhin, auch eine Form von Kultur zu haben, weil gerade Sprache, Zeichen, Bedeutungen, Rituale, Erkenntnissuche und Ähnliches die menschliche Natur ausmachen. Die Menschen haben Bewusstsein und gelebte Erfahrungen, die nach Bedeutung, Werten, Ethik und anderen kulturellen Notwendigkeiten fragen.

Einen Dreigliederungsprozess zu schaffen heißt also, einen Prozess in Gang zu setzen, der sicherstellt, dass die unterschiedlichen, jedoch rechtmäßigen Interessen von Kultur, Politik und Wirtschaft beachtet und in Einklang miteinander gebracht werden, um die größeren Ziele der Gesellschaft zu erreichen, worin diese auch immer bestehen mögen. (Dreigliederungsprozesse erhalten notwendigerweise ihre Lebendigkeit durch Dreigliederungsinhalte bzw. durch die Dreigliederung des sozialen Lebens mit allem, was dieses umfasst. Siehe Kapitel 5.)

In unserer besonderen Situation können die Dreigliederungsprozesse - das Zusammenkommen von Zivilgesellschaft, Staat und Markt - einer speziellen Aufgabe dienen, nämlich eine neue Vision der Welt und der Entwicklung auszuarbeiten.

Diese Vision kann dann weiter verfolgt werden durch das Nutzbarmachen der einzigartigen Talente und Fähigkeiten, die den jeweiligen Gesellschaftsbereichen von Natur aus inne wohnen. Die Zivilgesellschaft alleine schafft das nicht. Auch Staat und Wirtschaft können das nicht. Jeder für sich ist unvollständig. Keiner allein kann die Gesellschaft als Ganzes aufbauen. Um Ziele außerhalb ihrer eigenen spezifischen Kompetenzen zu erreichen, müssen sie die Talente und Mittel nutzen, die jeweils in den anderen Bereichen vorhanden sind.

Mit diesem Verständnis erhalten wir einen neuen bedeutsamen Einblick in das innere Wirken der elitären Globalisierung. Denn wir haben momentan genau deshalb mit der elitären Globalisierung dieses riesige Problem, weil sie die Dreigliederung in einer sehr verformten, einseitigen und gefährlichen Art und Weise anwendet. Elitäre Globatisierung ist eine Karikatur authentischer Dreigliederungsprozesse. Sie erkennt die Existenz der drei Bereiche an, handelt dann aber so, dass nur einer von ihnen vorherrscht und die übrigen versklavt.

Elitäre Globalisierung gibt der Wirtschaft den besonderen Vorzug. Aber selbst hier ist es nicht die berechtigte Wirtschaft, die sie anwendet. Es ist vielmehr eine habgierige und raubtierhafte Wirtschaftsform, welche die Tendenz hat, die Organe der Politik, der Kultur und selbst der berechtigten Wirtschaft auszuschlachten. Wenn sie sich diese Bereiche angeeignet hat, lässt sie in nur schattenhafter Weise erscheinen, was diese Bereiche sein sollen. Und mit diesen daraus entstehenden

ausgezehrten Bereichen überfüllt und kontrolliert die elitäre Globalisierung dann das ganze soziale Leben und bringt uns die sechs Flüche des Wachstums als Arbeitslosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Zukunftslosigkeit, Wurzellosigkeit, Sprachlosigkeit und Sinnlosigkeit. (Siehe Kapitel 2.)

So weiß selbst die elitäre Globalisierung mit ihrer Fixierung auf eine verformte Art der Wirtschaft, dass sie einige Aspekte einer ausgezehrten Politik und Kultur in ihren Dienst stellen muss. Anderenfalls könnte sie ihr Projekt, die Gesellschaft zu beherrschen, nicht zu Ende führen. Und wie sieht diese Karikatur der Dreigliederungsprozesse unter elitärer Globalisierung aus?

Leslie Sklair, Soziologe an der Londoner Schule für Wirtschafts- und Politikwissenschaften (London School of Economics and Political Sciences), erfasst das soziale Schreckgespenst, das die elitäre Globalisierung in ihrem brennenden Verlangen nach unersättlicher Macht und Gier herauf beschworen hat. Er beschreibt es als eine Art Doppelgänger oder Schatten 2 der authentischen Dreigliederungsprozesse, die heute eigentlich in der Welt stattfinden sollten. Sklair argumentiert, dass die Menschheit der Herausforderung eines weltweiten Systems gegenübersteht, in welchem der wirtschaftliche Bereich durch transnationale Konzerne beherrscht wird, der politische Bereich durch von diesen Konzernen beeinflussten Beamten, und der kulturelle Bereich gefangen gehalten wird durch oberflächlichen Konsum, der von diesen Konzernen durch Milliarden von Dollar für Werbungsmittel genährt wird. 3 In einer Art verstohlenen Partnerschaft zusammen gefasst, fördert diese verformte Dreigliederung die Mission und Realität der elitären Globalisierung.

Es ist klar, dass Dreigliederungsprozesse nicht ignoriert werden können. Sie sind vorhanden. Sie existieren. Die Frage ist nicht, ob wir die Dreigliederung übernehmen müssen oder nicht. Selbst jene Mächte hinter der elitären Globalisierung erkennen, dass Dreigliederung eine Notwendigkeit ist, aber sie verdrehen sie derart, dass sie ihren Zielen der Beherrschung dient. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie die Welt die Dreigliederung aufnehmen wird.

Das ist die Frage, die wir beantworten müssen, und die Aufgabe, die wir auf uns nehmen müssen. Doch vorher müssen wir etwas anderes im Zusammenhang mit der Bedeutung der Prozesse und Inhalte der Dreigliederung verstehen, um sowohl den Herausforderungen der elitären Globalisierung als auch den Chancen der Globalisierung im Allgemeinen begegnen zu können.

Unsere bisherigen Diskussionen haben das Wesen der Dreigliederung des sozialen Lebens enthüllt. Die wahre Identität der Zivilgesellschaft hängt ab von der Tatsache, dass sich das gesellschaftliche Leben aus drei autonomen, jedoch voneinander abhängigen Bereichen - Kultur, Politik und Wirtschaft - zusammensetzt. Die Zivilgesellschaft kann nicht gedeihen, wenn die Kultur von den wirtschaftlichen und politischen Bereichen belastet und gänzlich kontrolliert wird. Wir können das bei Diktaturen und totalitären Staaten sehen, in denen CS0s eine schwere Existenz haben, weil der kulturelle Bereich ganz von politischen und wirtschaftlichen Diktatoren besetzt ist.

Hier haben wir unseren ersten Hinweis für die Bedeutung der Dreigliederung als wirksame Antwort auf die Herausforderung elitärer Globalisierung. Dreigliederung befähigt CS0s zu leben und zu wachsen. Dreigliederung ermöglicht politischen und wirtschaftlichen Institutionen, die Bedeutung und die Rechtmäßigkeit von CS0s zu erkennen. Dreigliederung schafft einen sehr wichtigen sozialen Kontext für die kreative Aktivierung von Mitteln und Begabungen der Zivilgesellschaft. Und durch eine größere Aktivität seitens der Zivilgesellschaft ergibt sich auch die größere Fähigkeit eines Landes oder einer Region, die Kräfte der Globalisierung auszugleichen und neu zu gestalten.

Dreigliederung ist auch wesentlich im Kampf um kreative Antworten auf die elitäre Globalisierung. Wie wir gesehen haben, kommt die Macht elitärer Globalisierung aus ihrer Verformung der Dreigliederungsinhalte und der Dreigliederungsprozesse, welche der Gesellschaft inne wohnen. Echte Dreigliederung, besonders eine, in der die Zivilgesellschaft präsent und aktiv ist, kann diese Verformung beseitigen und gesellschaftliche Prozesse freisetzen, um günstige und kreative Ziele zu erreichen.

Konventionelle Entwicklung verlässt sich zu sehr auf gewisse begrenzte Aspekte wirtschaftlicher Entwicklung und reduziert dabei die Gesellschaft rein auf die Wirtschaft. In der elitären Globalisierung wird der Staat dann durch wirtschaftliche Interessen kontrolliert und so umgeformt, dass er einseitig den Bedürfnissen der Wirtschaft dient und nicht dem Schutz von Menschenrechten und der Verteidigung demokratischer Räume. Mit der erfolgreichen Beschlagnahmung der politischen Lebens neigen sowohl wirtschaftliche als auch politische Prozesse nun dazu, das kulturelle Leben zu beherrschen, entweder indem sie es als Sitz für Sinn, Bedeutung und Gewissen wirkungslos machen, oder, wie in extremen Beispielen, indem sie die Aktivitäten und Ausdrucksformen der Kultur aktiv unterdrücken. Auf diese Weise gewinnen wirtschaftliche Kräfte Kontrolle über praktisch jede Facette menschlicher Existenz. Man kann sagen, dass die elitäre Globalisierung mit ihrer Herrschaft über Politik und Kultur erfolgreich Millionen von Menschen dazu veranlasst, der Versuchung nachzugeben, Brot in Steine zu verwandeln.

Andererseits stellen die Dreigliederungsinhalte und -Prozesse sicher, dass alle Hauptteilhaber (Stakeholder) der Gesellschaft - seien es die Geschäftswelt, die Regierung oder die Zivilgesellschaft - am Aufbau eines Landes oder der globalen Gesellschaft teilnehmen. Dreigliederung stellt sicher, dass die Perspektiven und Belange aller Gesellschaftsbereiche bei entwicklungsorientierten Diskussionen und Aktionen gleichmäßig beachtet werden. Dreigliederung richtet den Blick auf die gleichzeitige Entwicklung von Wirtschaft, Kultur und Politik, alles innerhalb des Kontextes nachhaltiger menschlicher Entwicklung und innerhalb der alles Leben tragenden und erhaltenden Einheit der Natur. Sie bevorzugt nicht einen dieser drei Bereiche und richtet sich auch nicht einseitig auf einen von ihnen, wie es die Wirtschaft im Falle der elitären Globalisierung tut.

So schafft ein gesundes kulturelles Leben, das auf der Entwicklung aller menschlichen Fähigkeiten aufbaut, starke Grenzen gegen die Schäden einseitigen Wirtschaftswachstums oder einseitiger Betonung politischer Macht. Auf diese Weise können die jeweiligen Gaben aus Kultur, Politik und Wirtschaft zusammengebracht werden, um eine freie, gerechte, gedeihende und nachhaltige Gesellschaft hervorzubringen. Durch Dreigliederung beginnt eine Gesellschaft es zu schätzen, dass eine spirituelle Kultur die einzige Quelle politischer Gerechtigkeit und eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung einer wirklich dynamischen, produktiven und umweltfreundlichen Wirtschaft ist. Der Materialismus elitärer Globalisierung kann überwunden werden.

Aus dem obigen wird offensichtlich, dass jede Diskussion über die Zivilgesellschaft unvermeidlich zu einer Auffassung einer Gesellschaft mit drei wesentlichen Dimensionen führt: Wirtschaft, Politik und Kultur. Gesellschaftsmodelle, die ausschließlich ein zweigeteiltes Modell einer politischen und wirtschaftlichen Gesellschaft fördern, unterdrücken in der Tat stillschweigend eine sehr lebendige und kreative Sphäre der Gesellschaft - die kulturelle Sphäre. Totalitäre Gesellschaften können dies nur unter Gefahr ihrer eigenen Existenz tun. Letztendlich zerstören sie die wirklichen Grundlagen ihrer eigenen Lebendigkeit und Erhaltung. Schließlich werden totalitäre Regime zusammenbrechen, weil sie die dreigliedrige Natur menschlicher Gesellschaften grob vergewaltigen.

Trotzdem eine Warnung. Die Dreigliederung ist die künftige Arena für die Gestaltung sozialer Formen innerhalb der nächsten Jahrzehnte. Aber sie ist auch die Arena für die Vereinnahmung der Zivilgesellschaft. In Kapitel 3 haben wir gesehen, dass die Macht globaler Zivilgesellschaft direkt im Zentrum der Weltmachtstruktur der elitären Globalisierung erkannt worden ist. Es wird Versuche geben, die Ziele globaler Zivilgesellschaft zu untergraben und einer der wirksamsten Wege dafür besteht in der Verschleierung der Dreigliederung.

CS0s können zum Beispiel einfache Ausführungsinstrumente staatlicher Programme werden. Das geschieht bereits und ist in der Tat eine Form von Zusammenarbeit, aber eine, bei der CS0s ihre Kulturkraft aufgeben und einfache Werkzeuge für die Ziele des Staates werden. Das soll nicht heißen, dass die Ausführung sozialer Dienste an und für sich schlecht für die CS0s ist. Es ist nur wichtig, wachsam zu sein und zu erkennen, in welchem Kontext diese Dienste ausgeführt werden.

Als weiteres Beispiel können Verhandlungen mit dem Staat oder dem Markt den Aktivismus von CS0s mindern. Das passiert besonders unter Bedingungen, bei denen RUST ein Problem ist, sowie in Situationen, wenn sich eine CSO nicht ganz klar über den Verhandlungskontext ist. Wie bereits erwähnt, bedeutet dies jedoch nicht, dass Verhandlungen per se CS0s schwächen. Wenn sie richtig ausgeführt werden, können Verhandlungen den Erfolg der «Institutionalisierung» von Zivilgesellschaftsprogrammen im Bereich des Staates und des Marktes erhöhen.

Selbstverteidigung und Autonomie der Kultursphäre als de facto Dreigliederung

Wer kann jetzt, wo die Bedeutung bekannt ist, die Institutionalisierung der Inhalte und Prozesse der Dreigliederung in den Ländern und weltweit ermöglichen? Idealerweise müsste es der Staat sein, da der Staat gegenwärtig die gesetzliche Aufgabe hat, Rechte aufeinander abzustimmen. In gewisser Weise haben Kultur, Politik und Wirtschaft jeweils ihre eigenen Rechte. Und der Staat kann diese Aufgabe der Abstimmung dieser Rechte leicht übernehmen, ohne zu viel Hindernisse dabei zu haben.

Das würde man sagen, wenn wir in einer idealen Welt lebten. Aber wir leben im Zeitalter elitärer Globalisierung. In dieser Zeit wird der Staat meistens von den ungesunden Teilen des Marktes beherrscht. Die wirtschaftlichen Mächte hinter der elitären Globalisierung würden dem Staat niemals gestatten, eine gesunde Form der Dreigliederung durchzuführen. Eine Karikatur davon, ja, aber keine echte Dreigliederung.

In dieser Situation, wo ein bedeutender Teil sowohl der Wirtschaft als auch der Politik von den dekadenten Mächten elitärer Globalisierung beherrscht werden, liegt die historische Aufgabe, Dreigliederung zu «institutionalisieren», auf den Schultern der globalen Zivilgesellschaft. Wie kann die Zivilgesellschaft diesen Prozess angesichts jener feindlichen Mächte ermöglichen?

Es gibt zwei zentrale Beobachtungen, die in Verbindung damit gemacht werden können und ebenso in Bezug auf die gegenwärtige Macht und den Einfluss der globalen Zivilgesellschaft. Erstens ist es wichtig, zu erkennen, dass das Auftauchen der globalen Zivilgesellschaft ein dramatischer Ausdruck der Selbstverteidigung der Kultur gegen den Übergriff von Staat und Markt ist. Zweitens ist das, was wir mit dem wirksamen Schutz der kulturellen Autonomie beobachten, die Geburt einer de facto Dreigliederung auf globaler Ebene.

In Verbindung damit kann man ein archetypisches Muster beobachten. Erstens befreit sich die Zivilgesellschaft aus den Klauen der Regierung und der Kontrolle der Konzerne. Die Zivilgesellschaft schafft sich diesen Raum, indem sie der Gesellschaft unabhängiges Denken zurückgibt, durch Verfechtung von alternativer Politik, und durch Kritik und Protest gegen ungerechte und unangemessene Praktiken seitens Regierung und Geschäftswelt. Zweitens ändern CSO Aktivisten durch die Schaffung dieses Raumes unwiderruflich die Dynamik der Interaktion zwischen Regierung und Geschäftswelt, zwischen Zivilgesellschaft und Regierung, und ebenso zwischen allen dreien gleichzeitig. Wenn erst ein demokratischer Raum geschaffen und die Zivilgesellschaft in einem entsprechenden Land institutionalisiert ist, dann vollzieht sich eine de facto Dreigliederung des sozialen Organismus.

Anders gesagt, die Zivilgesellschaft hat sich auf der ganzen Welt als eine starke ausgleichende Kraft gegen die zentralisierenden Tendenzen in vielen Regierungen und Institutionen der Geschäftswelt, welche die elitäre Globalisierung fördern, geltend gemacht. Die Zivilgesellschaft ist der wirksame Ausdruck für die Selbsverteidigung der Kultur. Die Anfänge der Dreigliederung vollziehen sich de facto, wenn es der Zivilgesellschaft gelingt, ihren Raum zu schützen und ihre Stellung vis-à-vis den beiden anderen dominanten Kräften der Gesellschaft, Regierung und Geschäftswelt, zu festigen.

Kurz, die globale Zivilgesellschaft führt durch ihr eigenes Tun diese Aufgabe durch. Aber sie tut es unbewusst. Es würde enorm helfen, wenn sich die Zivilgesellschaft dessen bewusst würde, was sie hinsichtlich der Dreigliederungsprozesse tut. Dann würden ihre Bemühungen strategischer, gründlicher, wirkungsvoller und hilfreicher werden.

Es ist interessant zu bemerken, dass sogar in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Rudolf Steiner, ein österreichischer Philosoph, Sozialwissenschaftler und Begründer der Geisteswissenschaft, die als Anthroposophie bekannt ist, bereits über die de facto Dreigliederung des sozialen Organismus seiner Zeit sprach. Sein Anliegen damals war mehr, wie diese drei Bereiche der Gesellschaft in Harmonie für das Wohl der Gesellschaft zusammenarbeiten könnten und dabei ihre eigenen Grenzen, Aufgaben und Möglichkeiten erkennen. 4

Mit dem Aktivismus der globalen Zivilgesellschaft haben wir diese de facto Dreigliederung heute, am Ende des Jahrhunderts, in klarerer und stärkerer Form. Alles ist jetzt ganz klar! Und mit dieser Klarheit muss die Zivilgesellschaft jetzt in den Bereich bewusster Dreigliederung eintreten. Nur in vollem Bewusstsein kann man das volle Potential der Inhalte und Prozesse der Dreigliederung ausschöpfen.

Von de facto Dreigliederung zu bewusster Dreigliederung

Diese de facto Dreigliederung bewegt sich langsam aus dem Bereich des Halbbewussten hin zu bewussterer Darstellung und Ausdrucksweise innerhalb der Arena der Weltereignisse. Eine Reihe von Symptomen belegt, dass dieser Schritt bereits vollzogen wurde.

Das bekannteste Symptom ist die offizielle Zustimmung der Regierung der Philippinischen Republik zur Philippine Agenda 21 (PA21) nach intensiven Dialogen und Beratungen mit der Zivilgesellschaft. Wir haben noch Gelegenheit, dieses maßgebliche Strukturdokument im nächsten Kapitel detailliert zu besprechen.

Es genügt, zu erwähnen, dass in der PA21 die Rolle der Zivilgesellschaft als Schlüsselinstitution der Kultur anerkannt und in den Grundsätzen, Rahmen und Strategien der PA21 in bedeutendem Umfang berücksichtigt wird. Zusätzlich betont die PA21 das Bild der Dreigliederung der Gesellschaft und gibt den Dreigliederungsprozessen eine zentrale Rolle im Erreichen einer ganzheitlichen, integrierten und umfassenden Vision nachhaltiger Entwicklung.

Neben den Philippinen hat sich noch kein anderes Land offiziell auf das Gebiet dieser Dreigliederungsprozesse gewagt. Das Konzept der Dreigliederung der Gesellschaft gewinnt jedoch langsam an Aufmerksamkeit in Netzwerken und Vereinigungen der Zivilgesellschaft und in der akademischen Welt. Das ist ermutigend, selbst wenn entsprechende Äußerungen, wie wir sehen werden, nicht das gesamte Potenzial der Dreigliederung, die in diesem Buch beschrieben wird, umfassen.

Die Gründung von Civicus, ein globales Netzwerk von CS0s in über 60 Ländern, ist ein bekanntes Symptom eines bewussten Versuches der Dreigliederung. Schriften von Civicus teilen deutlich die Hauptakteure der Gesellschaft in drei Bereiche: Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Die integrierende Verbindung zwischen diesen dreien wird von Bürgern geschaffen, die sich für die Sache von Natur und Gesellschaft einsetzen, egal in welcher gesellschaftlichen Sphäre sie sich selbst befinden. Durch ihre Darlegung, die bei vielen einflussreichen Kreisen auf Resonanz gestoßen ist, verbreitet Civicus bereits ein Dreigliederungskonzept der Gesellschaft und der Welt.

Um Civicus gegenüber fair zu sein, muss man sagen, dass sein Dreigliederungskonzept nicht so ausführlich dargestellt wird, wie das in diesem Buch formulierte. Jedoch ist der fehlende Schritt in der Darlegung von Civicus die Anerkennung, dass die Zivilgesellschaft im wesentlichen eine kulturelle Institution ist, und dadurch ein Verteidiger der kulturellen Sphäre und aller ihrer Prozesse. Civicus versteht, dass es eine gewisse Dreigliederung gibt, die in der heutigen Welt aufgekommen ist, was durch das offensichtliche Vorhandensein von Zivilgesellschaft, Staat und Markt als den drei wesentlichen Institutionen der Gesellschaft deutlich bemerkt wurde. Aber Civicus ist sich nicht im Klaren über die inhaltlichen Verbindungen dieser institutionellen Dreiheit mit der dreigliedrigen Natur des sozialen Lebens.

Trotzdem ist die Dreigliederung von Civicus nicht länger im unbewussten Zustand eines willkürlichen oder teilweisen Antagonismus der drei gesellschaftlichen Schlüsselinstitutionen untereinander. Hat sich Civicus doch bereits jenseits der de facto Dreigliederung begeben, wo die Zivilgesellschaft als Gegenkraft zu Staat und Markt arbeitet. Wie unter anderem in ihren Mitteilungen dargelegt wurde, hebt Civicus bereits die verschiedenen Wege hervor, auf welchen die Zivilgesellschaft, der Staat und der Markt zum größeren Wohl der Gesellschaft zusammenarbeiten können. Civicus bemerkt, dass jede der drei Schlüsselinstitutionen ihre eigene einzigartige Rolle und Funktion haben, die zusammen für das Gesamtwohl nutzbar gemacht werden können.

Diese Bewegung kritischen Engagements der Zivilgesellschaft in Staat und Markt ist einer der zentralen Grundsätze der Dreigliederung. Er entstand aus dem Bewusstsein darüber, dass die Zivilgesellschaft als Repräsentant der Kultur völlige und umfassende nachhaltige Entwicklung ohne die Beteiligung der Repräsentanten der anderen beiden Gesellschaftsbereiche nicht erreichen kann.

Alliance ist neben Civicus ein weiteres wichtiges Forum zur Artikulierung der Dreigliederung jenseits von de facto Dreigliederung. Alliance ist ein Magazin der Charities Aid Foundation (Wohlfahrtsgesellschaften) oder CAF. Es ist ein weiterer wichtiger Treffpunkt für das auf dem neuesten Stand stehende Denken in der Zivilgesellschaft, da die Alliance viel Unterstützung und Anerkennung von CS0s findet, einschließlich bei Stiftungen und gemeinnützigen Spendern. Der Vorsitzende von CAF, Michael Brophy, wurde kürzlich zum neuen Vorsitzenden von Civicus gewählt.

Wenn man die Berichte dieses Magazins durcharbeitet, fällt auf, dass sie immer mehr in Richtung Dreigliederung gehen. Wie Civicus erkennt Alliance das Aufkommen der drei Schlüsselinstitutionen in der Arena globaler Angelegenheiten - Zivilgesellschaft, Staat und Markt. Und Alliance hebt auch die Formen kreativer Partnerschaften hervor, die unter diesen drei Institutionen geschaffen werden können, um gesellschaftlichen und ökologischen Fortschritt zu fördern. Wie Civicus ist Alliance sich jedoch noch nicht der kulturellen Natur und der Macht der Zivilgesellschaft bewusst, und dessen, was dies alles zusammen mit bewusster Dreigliederung beinhaltet. Beide, Civicus und Alliance, erkennen jedoch, dass die Zivilgesellschaft, selbst während sie Zusammenarbeit sucht, immer ihren eigenen Interessensbereich geltend machen kann, wenn eine Wahrnehmung dafür vorhanden ist, dass sie von den anderen Institutionen untergraben oder vereinnahmt wird. Die Betonung dieses eigenen Interessenbereiches ist auch deshalb für die Zivilgesellschaft besonders wichtig, da sie oft versucht, ihre Kritik und Verteidigungsfunktion mit ihren mehr kreativen Aufgaben als Träger kultureller Impulse und der Bedeutung der Gesellschaft auszugleichen.

Hinzu kommt, dass Wissenschaftler ein detailliertes Verständnis für die Dreigliederung und ihre Notwendigkeit als Gegengewicht zur verheerenden Gewalt der elitären Globalisierung entwickelt haben. Ein wichtiges Symptom dafür ist das Buch Civil Society and Political Theory von Jean Cohen und Andrew Arato.

In ihrer 771 Seiten langen Ausführung liefern sie eine der stärksten und umfassendsten modernen Verteidigungen und Darstellungen der Dreigliederung, wenn auch mit einer anderen Betonung. Sie untersuchen die Werke von Aristoteles, Hegel, Gramsci, Parsons, Luhmann, Habermas und Dutzenden anderer Philosophen und Politikwissenschaftler, um zu zeigen, warum die Dreigliederung gegenwärtiger Gesellschaft einen der wichtigsten Schlüssel für nachhaltige menschliche und gesellschaftliche Entwicklung besitzt.

Weiter untersuchen die Autoren CS0s in Lateinamerika, Osteuropa (einschließlich der Solidarnosc) und Afrika. Und dann beginnen sie in intensivster Weise - erkenntnistheoretisch, soziologisch und politisch, die Notwendigkeit einer Dreigliederung der Gesellschaft darzustellen. Und schließlich erwähnen sie auch die entsprechenden Ausdrücke der Dreigliederung der Gesellschaft, der drei Untersysteme der Gesellschaft usw. Dieses Buch entwickelt starke Argumente für die Notwendigkeit der Dreigliederung, um die Verwirklichung einer menschlicheren Welt zu fördern.

«Um sicher zu gehen, verlassen sich die demokratischen Bewegungen im Osten auf die Stärke neuer autonomer Formen des Diskurses, der Zusammenschlüsse und der Solidarität, wie zum Beispiel auf die Elemente der Zivilgesellschaft. Aber sie haben nicht genügend differenziert zwischen der Aufgabe, einerseits lebensfähige Marktwirtschaft (jede Form der Eigentümerschaft, die Staatsbesitz und Staatskontrolle ersetzt) zu schaffen und andererseits dem Projekt, die Zivilgesellschaft vis-à-vis dem Staat und den Kräften des befreiten Marktes zu stärken. Wie wir aus der Geschichte des Westens wissen, können jedoch die spontanen Kräfte kapitalistischer Marktwirtschaft eine genauso große Gefahr für soziale Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Autonomie darstellen wie die Verwaltungsmacht des modernen Staates. Wir möchten zeigen, dass nur ein Konzept der Zivilgesellschaft, das genau von der Wirtschaft unterschieden wird (und damit von der 'bürgerlichen Gesellschaft') der Mittelpunkt einer kritischen politischen und sozialen Theorie in Gesellschaften werden kann, in denen die Marktwirtschaft schon ihre eigene autonome Logik entwickelt hat oder gerade dabei ist, sie zu entwickeln. Anderenfalls würde, nach erfolgreichen Übergängen von Diktaturen zu Demokratien, die undifferenzierte Version des Konzepts [der Zivilgesellschaft], das eingebettet ist in den Slogan 'Gesellschaft gegen Staat', ihr kritisches Potential verlieren. So hat nur eine Erneuerung, die ein dreiteiliges Modell der Unterscheidung zwischen Zivilgesellschaft, Staat und Wirtschaft beinhaltet, eine Chance, sowohl die dramatische Rolle der Opposition unter autoritären Regimen einzunehmen als auch ihr kritisches Potenzial unter liberaler Demokratie zu erneuern.» 5

Um ein Missverständnis zu vermeiden, ist es wichtig, zu wissen, dass die Ausführungen oben über die Aufgabe der Zivilgesellschaft vis-à-vis dem Staat und dem Markt im Zusammenhang mit der «Institutionalisierung» kultureller Inhalte im Bereich von Politik und Wirtschaft gesehen werden müssen, wie es in Kapitel 5 beschrieben wurde. Das Gleiche gilt für das folgende Zitat aus der Arbeit von Cohen und Arato.

Auch hat ihr Buch den wichtigen Schritt vollzogen, die Zivilgesellschaft mit gewissen Prozessen, die mit der Kultur verbunden sind, zu identifizieren, selbst wenn diese Identifizierung nicht so weit reicht, wie sie in diesem Buch beschrieben ist. Wie Civicus identifizieren Cohen und Arato die drei Schlüsselinstitutionen der Gesellschaft als Zivilgesellschaft, Staat und Markt. Aber sie gehen einen Schritt weiter als Civicus. Cohen und Arato versuchen, die Zivilgesellschaft mit kulturellen Prozessen zu verbinden, die den Begriff der kommunikativen Kompetenz aus Arbeiten von Habermas mit einbeziehen. Das Verständnis von Zivilgesellschaft bei Cohen und Arato ist verbunden mit den modern gewordenen Aspekten der Kultur, einschließlich normativer Integration und alles offen lassender Kommunikation.

«Beginnen wir mit einer Arbeitsdefinition. Wir verstehen 'Zivilgesellschaft' als einen Bereich sozialer Interaktion zwischen Wirtschaft und Staat, die sich vor allem aus der vertrauten Sphäre (besonders der Familie), der Kooperationen (besonders freiwillige Kooperationen), der sozialen Bewegungen und der Formen öffentlicher Kommunikation zusammensetzt. Die moderne Zivilgesellschaft wird durch Formen der Selbstverwaltung und der Selbstmobilisierung geschaffen. Sie wird institutionalisiert und verallgemeinert durch Gesetze und besonders durch Persönlichkeitsrechte, welche die soziale Differenzierung stabilisieren. Während die selbsterneuernden und die institutionalisierten Dimensionen getrennt voneinander existieren können, sind auf lange Sicht sowohl unabhängiges Handeln als auch Institutionalisierung nötig für die Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft.»

«Es wäre irreführend, die Zivilgesellschaft in einem engeren Sinne mit allem sozialen Leben außerhalb des verwaltenden Staates und der wirtschaftlichen Prozesse gleichzusetzen. Erstens ist es nötig und sinnvoll, die Zivilgesellschaft sowohl von politischer Parteiengesellschaft, politischen Organisationen und öffentlicher Politik (besonders Parlamenten) zu unterscheiden, als auch von einer wirtschaftlichen Gesellschaft, die sich zusammensetzt aus Produktions- und Handelsverbänden, normalerweise Firmen, Genossenschaften, Personengesellschaften usw. Politische und wirtschaftliche Gesellschaft entstehen im allgemeinen aus der Zivilgesellschaft, teilen einige ihrer Organisations- und Kommunikationsformen und sind durch Rechte (politische Rechte und besonders Eigentumsrechte) institutionalisiert, die im Einklang sind mit der Struktur der Rechte, welche die moderne Zivilgesellschaft sichern. Aber die Handelnden in der politischen und der wirtschaftlichen Gesellschaft sind direkt in die Staatsmacht und die wirtschaftliche Produktion einbezogen, die sie zu kontrollieren und zu managen versuchen. Sie können es sich nicht leisten, strategische und funktionale Kriterien den Mustern normativer Integration und offenlassender Kommunikation unterzuordnen, wie sie der Zivilgesellschaft eignen. Selbst die öffentliche Sphäre der politischen Gesellschaft, die im Parlament wurzelt, beinhaltet wichtige formale und zeitliche Zwänge in den Kommunikationsprozessen. Die politische Rolle der Zivilgesellschaft wiederum bezieht sich nicht direkt auf die Machtkontrolle oder Machtübernahme, sondern auf das Entstehen von Einfluss mittels demokratischer Zusammenschlüsse und zwangloser Diskussion in der kulturellen öffentlichen Sphäre. Solch eine politische Rolle ist unvermeidlich diffus und ineffizient. So ist die vermittelnde Rolle der politischen Gesellschaft zwischen Zivilgesellschaft und Staat unentbehrlich, aber ebenso die Verwurzelung der politischen Gesellschaft in der Zivilgesellschaft. Im Prinzip gibt es ähnliche Überlegungen bezüglich des Verhältnisses zwischen der Zivilgesellschaft und der wirtschaftlichen Gesellschaft, selbst wenn geschichtlich, unter dem Kapitalismus, die wirtschaftliche Gesellschaft vom Einfluss der Zivilgesellschaft erfolgreicher abgeschirmt wurde als die politische Gesellschaft, trotz der Behauptungen elitärer Demokratietheorien. Dennoch sind die Legalisierung von Gewerkschaften, Tarifverhandlungen, Mitbestimmung und so weiter Zeugen des Einflusses der Zivilgesellschaft auf die wirtschaftliche Gesellschaft und ermöglichen letzterer eine vermittelnde Rolle zwischen Zivilgesellschaft und Marktsystem zu spielen.»

«Zweitens scheint die Unterscheidung der Zivilgesellschaft sowohl von der wirtschaftlichen als auch von der politischen Gesellschaft zu fordern, dass diese Kategorie irgendwie alle Phänomene der Gesellschaft, die nicht direkt mit Staat und Wirtschaft verbunden sind, mit einbeziehen sollte. Aber das ist nur der Fall, soweit wir Beziehungen aus bewusster Vereinigung, Selbstorganisation und organisierter Kommunikation ins Auge fassen. Die Zivilgesellschaft stellt in der Tat nur eine Dimension der soziologischen Welt der Normen, Rollen, Praktiken, Beziehungen, Kompetenzen und Formen der Abhängigkeit dar, oder einen besonderen Blickwinkel auf die Welt aus der Sicht des sich bewussten Verbindens und des Verbandslebens. Ein Weg sich diese Begrenztheit innerhalb des ganzen Konzeptes zu erklären, ist, es von einer sozio-kulturellen Lebenswelt zu unterscheiden, welche als die umfassendere Kategorie des 'Sozialen' die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Demgemäß bezieht sich Zivilgesellschaft auf die Strukturen der Sozialisation, Vereinigung und organisierten Kommunikationsformen dieser Lebenswelt, insoweit als diese institutionalisiert sind oder sich im Prozess der Institutionalisierung befinden.» 6

Cohen und Arato sind damit nicht allein. In über einem Dutzend Fachbereichen und Perspektiven wird die Notwendigkeit der dreigeteilten Gesellschaft geäußert und verfochten. In den frühen 60er Jahren beispielsweise sprach der bedeutende deutsche Philosoph Jürgen Habermas schon von der Notwendigkeit einer unabhängigen kulturellen Sphäre, um politische und wirtschaftliche Prozesse zu legitimieren. In seinem Buch Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus 7 stellt Habermas dar, dass «Ideologie», positiv betrachtet, nicht nur ein äußeres Phänomen wirtschaftlicher Prozesse sei, wie es von Marxisten behauptet wird. Anderenfalls gäbe es in der Gesellschaft keinen Bereich, der objektiv irgendwelche Ansprüche auf Wahrheit bestätigen würde. Obwohl es zu der Zeit massive Studentenaufstände in vielen Teilen der Welt gab, existierte die Zivilgesellschaft, wie wir sie heute kennen, jedoch noch nicht. So war es für Habermas noch nicht möglich, die Beziehung zwischen Zivilgesellschaft und Kultur zu erforschen.

Bei den Überlegungen zu nachhaltiger Entwicklung gibt es auch Forderungen nach Multi-Teilhaberschaft (Multi-Stakeholdership) in Fragen gerechter Regierung. 8 Diese Forderungen beinhalten oft die Anerkennung der Zivilgesellschaft als Repräsentant der kulturellen Sphäre, zusätzlich zur Unternehmen und Regierung, als wichtigen Partnern bei nachhaltiger Entwicklung. Manchmal jedoch machen Vertreter des Konzeptes von Multi-Teilhaberschaft, selbst wenn es die verschiedenen Institutionen Zivilgesellschaft, Regierung und Geschäftswelt umfasst, keinen bewussten Versuch, zu erklären, welcher Teilhaber aus welchem Gebiet oder Bereich der Gesellschaft kommt. Doch ist dieser Diskurs an sich ein fruchtbarer Boden zum Übergang in einen bewussten Diskurs über Dreigliederung.

Konkrete Möglichkeiten zur Dreigliederung

Mehr zynisch eingestellte Mitglieder der Zivilgesellschaft mögen bezweifeln, ob es Hoffnung gibt, irgend etwas Gutes dadurch zu erreichen, wenn man sich mit Repräsentanten aus der Geschäftswelt oder Regierung an einen Tisch setzt, Institutionen, die einige Aktivisten mit Verachtung betrachten.

CSO Aktivisten jedoch sollten nicht vergessen, dass sie gemeinsam mit den Persönlichkeiten, die in Regierung und Geschäftswelt aktiv sind, mitten in einer der wichtigsten kulturellen Revolutionen aller Zeit leben, der Geburt und der Wirksamkeit der Kulturschöpferischen. Es ist deshalb realistisch, dass strategische Verbindungen und Partnerschaften zwischen Kulturschöpferischen, die aktiv in Geschäftswelt, Regierung und Zivilgesellschaft sind, selektiv geschlossen werden können.

Schauen wir kurz auf einige begeisternde Möglichkeiten, die auf CSO Aktivisten und ihre potentiellen strategischen Verbündeten in Geschäftswelt und Regierung warten.

Sozial und ökologisch verantwortungsbewusstes Wirtschaften

Es gibt eine weitere globale Kraft, die sicherlich die dreigliedrige soziale Dynamik verstärkt, welche durch die globale Zivilgesellschaft ausgelöst wird. Diese globale Kraft ist öffentlich bekannt als Bewegung für sozial und ökologisch verantwortliches Wirtschaften oder kurz verantwortungsbewusste Wirtschaft. Was der verantwortungsbewussten Wirtschaft an Mitgliederzahlen im Vergleich zur Zivilgesellschaft fehlt, gleicht sie durch finanzielle und technologische Mittel aus, die sie zur Verfügung hat.

Investitionen für Nachhaltige Entwicklung

Kürzlich veröffentlichte Zahlen zeigen, dass die Investitionen für nachhaltige Entwicklung (SDI) in den Vereinigten Staaten gegen Ende 1997 zum ersten Mal Spitzenwerte von US $ 1 Billion erreichten. Das drückt ein 85% Wachstum gegenüber den Zahlen von 1995 aus. Das wachsende Bewusstsein und die Forderung von Investoren nach ethischem Investment schafft neue Chancen für die Finanzierung von Entwicklung. Dieses Phänomen wurde vom Zentrum für Alternative Entwicktungsinitiativen (CADI) auf den Namen «neue FDI» (new Foreign Direct Investment) getauft, mit seinem Potential, einen Entwicklungsprozess zu verstärken, der für die Umwelt, die Armen und die Gemeinschaften arbeitet.

Das alte Paradigma besagte noch, dass das Geltendmachen von Umwelt- oder Sozialkriterien bei Investitionsentscheidungen potenzielle Investoren verscheuchen würde. Diese Ansicht ändert sich jetzt, besonders im Lichte der Höhen der enormen Vermögenswerte, die nachhaltige Investitionsmöglichkeiten suchen.

Im Falle der Philippinen macht es die potenzielle Verfügbarkeit über ethisches Investitionskapital höchst wahrscheinlich, dass es Förderer für die Art der Entwicklung geben wird, welche in der Philippinischen Agenda 21 angestrebt wird - eine Entwicklung, die sowohl Umweltkriterien als auch soziale Kriterien mit einbezieht, also solche, die von dieser neuen Investorengruppe ausdrücklich gesucht werden.

Im Gegensatz zum kurzzeitigen, spekulativen Wesen des «heißen Geldes» nimmt das neue FDI bewusst ethische, soziale und umweltorientierte Belange auf und arbeitet mit strategischer Langzeit-Sicht in Richtung auf nachhaltige Entwicklung. 9

Umweltfreundliche Technologien

Verantwortungsbewusste Unternehmen beschleunigen auch durch die Einführung umweltfreundlicher Technologien bedeutende Veränderungen in den Strukturen der Wirtschaft selbst. Diese Technologien oder EST (Environmentally Sound Technologies) ermöglichen nicht nur eine saubere Produktion. Sie regen, sowohl in der Produktion als auch beim Konsum nachhaltigere Strukturen an. Auf diesem Gebiet wird von sozial verantwortlichen Unternehmen erwartet, dass sie bedeutende Beiträge durch die Mobilisierung geschäftlicher, technischer und finanzieller Mittel leisten.

Umweltfreundliche Technologien sind Technologien, welche die Umwelt schützen. Gegenüber den Technologien, die sie jetzt ersetzen sollen, zeichnen sie sich aus durch weniger Verschmutzung, durch wirksamere Verwendung der Rohstoffe, durch Abfall- und Produktrecycling und durch umweltbewussteren Umgang mit Restmüll. Die Globale Agenda 21 legt fest, dass ESTs nicht nur «einzelne Technologien, sondern ganze Systeme sind, die Know-how, Abläufe, Waren, Dienstleistungen und Ausstattung, sowie organisatorische und geschäftliche Abläufe» einschließen. Außerdem müssen ESTs in Übereinstimmung gebracht werden mit örtlich festgelegten, sozio-ökonomischen, kulturellen und Umwelt bezogenen Prioritäten und Entwicklungszielen.

Die OECD schätzt den gegenwärtigen Markt für umweltorientierte Waren und Dienstleistungen auf US $ 200 Milliarden, die sich bis ins Jahr 2000 auf US $ 300 Milliarden erhöhen werden. Ein UNEP Rundgespräch legte dar, dass eine Summe von US $ 300 bis 600 Milliarden erwartet wird, die weltweit im Jahr 2000 für Waren und Dienstleistungen hinsichtlich der Kontrolle der UmweItverschmutzung ausgegeben werden, und in den nächsten 20 Jahren weitere US $ 250 Milliarden für Projekte im Energiesparbereich.

Auf den Philippinen wurde der Markt für Umwelttechnologien auf einen Wert von über US $ 546 Million für das Jahr 1997 geschätzt, eine Berechnung, die alle Marktanteile einschließt - Wasserversorgung und Wasserverschmutzungskontrolle, Abfallwirtschaft, Luftverschmutzungskontrolle, Überwachung, analytische Ausstattung und Beratungsdienste. 10

EST ist eine ziemlich bedeutende Bewegung, die von CS0s, einschließlich Wissenschaftlern und Akademikern unterstützt wird. Es gibt in dieser Bewegung für EST zum Beispiel den Aspekt des Faktor 4 und des Faktor 10. Die intentionen von Faktor 4 oder Faktor 10 sind, durch einen gewissen Faktor die Material- und Energieausnutzung gegenwärtiger Industrietechnologien so zu erhöhen, dass damit strukturell die Belastungen für Natur und Umwelt verringert werden. Diese Bewegung ist hauptsächlich in Mitteleuropa aktiv, aber ihre Ansätze werden zunehmend auch in anderen Staaten, einschließlich der USA und Japan, ernst genommen.

Eine andere Strömung in der EST Bewegung ist Natural Step (der Natürliche Weg). Dessen Seminare werden in Schweden von Konzernchefs besucht. Hunderte von Unternehmen nehmen jetzt an diesem Programm teil. Selbst ein konventionell orientiertes Mitglied des wissenschaftlichen Establishments, die American Association for the Advancement of Science (Amerikanische Vereinigung für Wissenschaftsförderung = AAAS) erkennt die Bedeutung von Natural Step an. Die AAAS betrachtet Natural Step als die gegenwärtig wichtigste Ausbildungsleistung hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung. 11

Grundsatztreue Regierungspersönlichkeiten

Die Welt wartet offensichtlich vergebens auf das Auftauchen grundsatztreuer Regierungen oder Behörden. Aber sie muss nicht auf grundsatztreue Regierungspersönlichkeiten warten.

Während ihre Anzahl und ihre Mittel nicht so bedeutend sein mögen wie die der Zivilgesellschaft oder wie im Bereich des verantwortungsbewußten Wirtschaftens, können diese von Prinzipien geleiteten Regierungspersönlichkeiten doch weitläufige gesellschaftliche Veränderungen beschleunigen. Sie können das, weil sie Zugang zu Regierungsinformationen oder -entscheidungen haben, die größere gesellschaftliche Entscheidungen gravierend beeinflussen können.

In vielen Ländern der Welt gibt es das Phänomen, das als «Auspacken» bekannt ist. Ein Auspacker ist ein Regierungsangestellter, der heimlich schädigende

Informationen an CS0s weitergibt. Solche Regierungsangestellte wissen, welche CSO auf einem speziellen Gebiet aktiv ist. Sie schicken einen braunen Umschlag ohne irgendwelche Namen, in dem Informationen enthalten sind, die für die illegalen oder korrupten Interessen einer Regierung oder eines Unternehmens schädlich sind. Wenn diese Information in die Hände der globalen Zivilgesellschaft oder der Medien gelangt, ist dies das Ende dieses korrupten Regierungsangestellten oder Unternehmens.

Ganz konkret mobilisierten wir auf den Philippinen dieses Phänomen des «Auspackens», um toxische Pestizide, die Milliarden von Pesos wert waren, zu verbieten. Ein hoher Beamter der Abteilung für Landwirtschaft forderte die Hilfe der Zivilgesellschaft an, um dem korrupten Einfluss von Pestizidfirmen entgegenzutreten, welche die Kontrolleure in der Abteilung für Landwirtschaft bestochen hatten. Mit seiner Hilfe neutralisierte die Zivilgesellschaft rechtmäßig und erfolgreich den Einfluss korrupter Pestizidunternehmen und überzeugte die Regierung davon, 32 Pestizidmittel, die das Leben von über 3 Millionen Bauern bedrohten, zu verbieten.

Hier ist ein angemessener Platz, zu betonen, was ich über große, mächtige und problematische Institutionen gesagt habe. Bürokratien, TNCs und ähnliches sind nicht homogen. Es gibt in diesen Institutionen Menschen, die aufgewacht sind, die versuchen, etwas Gutes von innen heraus zu tun. Es ist wichtig, zu erkennen, wer sie sind und wie man mit ihnen zusammenarbeiten kann. Dieses sind die strategischen Beziehungen, die heutzutage gebildet werden. Und deren Entwicklung kann unterstützt werden, um Inhalte und Prozesse der Dreigliederung für die Verbesserung der Welt zu fördern.

Kann die elitäre Globalisierung die Dreigliederungsinitiativen der Zivilgesellschaft aufhalten?

Wir werden jetzt dieses Kapitel mit einer entscheidenden Frage abschließen. Kann die Weltmachtstruktur hinter der elitären Globalisierung die immer offensichtlichere Bedeutung der Dreigliederungsprozesse aufhalten?

Glücklicherweise können wir angesichts der gegenwärtigen Weltlage eine hoffnungsvolle Antwort geben. Es ist zu spät für ablehnende Interessen auf Seiten der Geschäftswelt und der Regierungen, das Aufkommen der Zivilgesellschaft zu stoppen. Tatsächlich erkennen die globalen Mächte hinter der elitären Globalisierung und der Szenerie der äußeren Geschichte, wie diejenigen, die ihre Ansichten durch Foreign Affairs und anderen angesehenen Zeitschriften zum Ausdruck bringen, das unaufhaltsame Auftauchen der globalen Zivilgesellschaft an. Die

Frage für sie ist jetzt nicht, wie sie diese Geltendmachung 12 und damit die Selbstverteidigung der Kultur stoppen sollen. Die Frage für sie ist eher, wie sie die Energien der globalen Zivilgesellschaft für ihre eigenen Zwecke nutzen können.

Die wirtschaftliche und politische Elite hat jetzt deutlich einen Punkt erreicht, an dem sie nur die Alternative sehen, Wege zu finden, mit der Präsenz der CS0s zu leben. Mit dem Aufkommen der Zivilgesellschaft geht jedoch die unbewusste de facto Dreigliederung sozialer Prozesse einher, wo immer die Zivilgesellschaft auch aktiv ist. So ist irgendeine Form der Dreigliederung auf nationaler und globaler Ebene unvermeidlich.

Tatsächlich wird der wirkliche Stolperstein für die dringende und wichtige Aufgabe der Dreigliederung von der Zivilgesellschaft selbst kommen. Das wird geschehen, wenn die meisten CS0s ihre Identität missverstehen und sich selbst von der Kultur distanzieren und dabei die kluge Nutzung ihrer Kulturkraft aufgeben. Oder, wenn CS0s es der tödlichen Krankheit RUST erlauben, sich in ihren Reihen auszubreiten und ihre Anstrengungen unberechenbar, gespalten und schließlich unwirksam zu machen.

Selbst wenn die Zivilgesellschaft bewusst die Idee der Dreigliederung aufgreift, aber das kulturelle Wesen der Zivilgesellschaft verneint, dann werden CS0s eine verdrehte Version der Dreigliederung herbeiführen. Aus dieser Verzerrung wird es dann nur ein kleiner Schritt sein und eine kurze Zeit dauern, bis die elitären politischen und wirtschaftlichen Mächte Vorteil aus dieser Verwirrung und diesem Identitätsverlust ziehen und die Zivilgesellschaft ihren Zielen anpassen.

Angesichts dieser Gefahr ist es äußerst wichtig, dass wir uns jetzt einem aktuellen Beispiel auf der Welt zuwenden, bei dem CS0s weder ihre eigene Identität verleugneten, noch die Herausforderung versäumten, authentische Dreigliederungsinhalte und -Prozesse auf nationaler Ebene voranzubringen. Wir wenden uns nun den Philippinen zu und schauen uns die Geschichte der Philippine Agenda 21 an.

Anmerkungen

1 Siehe und vergleiche zum Beispiel die Arbeiten von Michael Mann, Die Geschichte der Macht,Frankfurt/Main u. NewYork (Campus-Verlag) 1998; und Rudolf Steiner, Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit, Dornach (Rudolf Steiner Verlag) 1981.

2 Doppelgänger oder Schatten sind Begriffe ans der Geisteswissenschaft, bzw. aus der Transpersonalen und der Tiefenpsychologie. Sie beinhalten den krankhaften Verfall der menschlichen Seele. was sowohl äußerlich als auch innerlich geschehen kann. Der Schatten ist ein kollektives Bild für die Verletzungen unserer Seele. Er ist das Bild für ungelöste Schwächen. Den Doppelgänger oder Schatten umzuwandeln, bedeutet die Entwicklung neuer Fähigkeiten und die Freisetzung neuer Kreativität. Zur weiteren Vertiefung, siehe Rudolf Steiner, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, Dornach (Rudolf Steiner Verlag) 1982. Siehe auch die verschiedenen Werke von C.G. Jung, einschließlich Erinnerungen, Träume, Gedanken, Olten (Walter) 1992. Weiter siehe Connie Zweig und Jeremiah Abrams, Die Schattenseite der Seele, Bern, München u. Wien (Scherz Verlag) 1993.

3 Leslie Sklair, Sociology of the Global System, Baltimore, Maryland (The John Hopkins University Press) 2. Auflage.

4 Rudolf Steiner, Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst, Dornach (Rudolf Steiner Verlag) 1991. Siehe dort die vier, vom 26. bis zum 29. August 1922 an der Universität in Word gehaltenen Vorträge.

5 Jean Cohen und Andrew Arato, Civil Society and Political Theory, Cambridge, Massachusetts (The MIT Press) 1994, S.VIII-IX.

6 Ebd., S.IX-X.

7 Jürgen Habermas, Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1992.

8 Siehe zum Beispiel die Unterlagen im 'Industry and Sustainable Development' Abschnitt der UN Kommission für Nachhaltige Entwicklung (UNCSD), 6. Sitzung, 20. April bis 1. Mai 1998.

9 Daten vom Sustainable Investment Forum, 1997. http://www..socialinvest.org/InvSRItrends.htm

10 Aus: Al R. Dizon, Big business sees profit in ending erivironmental protection plans, Business World, 26.August 1998, 22.; Communications for a Substainable Future; http://csfcoloradoedu/casx/unreport.htm; Group of 77; IPSS/Danielle Knight, Capital flows threaten global environment, South-North Development Monitor SUNS (Email Edition), 3.März 1998, SUNS#4163; IPS/P-Dev Raj, World Bank under fire at GEF meet, South-North Development 6.April 1998, SUNS#4187; Office of Environmental Technologies Exports, U.S.Department of commerce; United Nations Environment Program.

11 Siehe Proceedings of the Woodland lnstitute University of Texas, Austin, März1997.

12 Siehe Diskussion in Kapitel 3, die detailliert erklärt, wie die Zivilgesellschaft als eine globale Macht entstanden ist, die fähig ist, als eine ausgleichende Kraft gegenüber den totalitären Tendenzen von Teilen des Staates und des Marktes aufzutreten.