Völkerkonflikt durch Zwang statt Liebe zu Sprache und Volk

Quelle: GA 210, S. 075, 1. Ausgabe 1967, 01.02.1922, Breslau

Wenn wir nach dem Tode an den Punkt gelangen, wo der Wiederabstieg in die sinnliche Welt zu einer neuen Verkörperung beginnt, da tritt ein großer Unterschied ein in den Hinabführen der Seele zur neuen Verkörperung je nachdem, ob der Mensch sich in Liebe bewußt verbunden hat mit dem Volksgeist, oder ob er, der wahren Verhältnisse unbewußt, mit Gewalt, unter Zwang bewegt wird [...]. Der Streit, der heute unter den Völkern herrscht, rührt davon her, daß viele Menschen geboren sind, die wenig Liebe zum Volksgeist entwickelt haben und daher heute in einem Zwangsverhältnis zum Volksgeist stehen. Denn das, was uns als Liebe zu einem Volksgeist geführt hat, kann eigentlich niemals zu einem Konflikte mit andern Völkern führen.