Assoziationen vermeiden die Einseitigkeit von Kartellen und Agenturen

Quelle: BIB 000b, S. 117-118, 2. Ausgabe 1980, 25.02.1921

Das assoziative Prinzip im Wirtschaftsleben zeigt sich wie etwas, das sozusagen aus dem Unterbewußten der menschlichen Gesellschaft heute heraufquillt. Wir sehen die Kartellbildungen, die Trustbildungen, aber immer einseitig unter bloß Produzierenden, währenddem die Verbindung zwischen Produzierenden und Konsumierenden einseitig durch die Agenturen besorgt wird. Unter Beseitigung der Agenturen Assoziationen ins Leben rufen, die mit ihren lebendigen Interessen zwischen dem Konsum und der Produktion drinnen stehen und vermitteln, das bedeutet eine fruchtbare Zukunft des Wirtschaftslebens. Kartelle kontingieren den Gewinn, sie kontingieren den Verbrauch, sie kontingieren Verschiedenes. Man sieht: unter dem Einfluß der Weltwirtschaft ist Zusammenschluß notwendig. Aber man packt die Sache zunächst am verkehrten Ende an. Statt das gesamte Wirtschaftsleben in Assoziationen zu umfassen, assoziiert man zunächst nur Produzierende. Dadurch aber verschärft man dasjenige, was in unserem Wirtschaftsleben das Chaos gebracht hat, man mindert und mildert es nicht.