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Propaganda sollen Dreigliederer statt Waldorflehrer übernehmen
Quelle: GA 300a, S. 256-257, 4. Ausgabe 1975, 16.01.1921, Stuttgart
Es steht nichts im Wege, Geld irgendwie zu bekommen. Diese Art von Propaganda hängt davon ab, daß sie mit einigem Humor gemacht wird. Nicht wahr, ich konnte mich ja in der letzten Zeit zu wenig in der Waldorfschule umsehen. Es war mir furchtbar schmerzlich; ich bin niemals mit so schmerzlichen Gefühlen weggegangen als diesmal. Einiges werde ich sagen. Es erscheint mir nicht möglich, daß unsere jetzigen Waldorflehrer zu einer solchen Propaganda etwas beitragen können. Im großen ganzen hat es den Eindruck gemacht, daß die Waldorflehrer mit der Sorge für die Hochschulkurse schon genügend belastet sind. Es wäre notwendig, daß sie für manche Dinge entlastet würden, wenn die Schule richtig gedeihen soll. Ich habe den Eindruck, daß Sie nicht weiter belastet werden können. Man braucht, wenn man lehren will, wirklich eine gewisse Zeit des Vorbereitens. Man muß die Sachen gründlich verarbeiten. Einzelne sind so überlastet, daß das nicht mehr möglich ist. - Also ich würde dem Dr. Stein entschieden raten, wenn man von seiten des Bundes für Dreigliederung ihm etwas zuschiebt, daß er es energisch zurückweist, damit die Dinge auf diese Weise einige Korrektur erfahren. Wenn der Bund für Dreigliederung diejenigen Dinge, die in seiner Aufgabe stehen, auf Sie abschiebt und sich darauf beschränkt, sich zurückzuziehen in seine Räume, dann ist das eine Methode, die wenigen Leute, die arbeiten, so zu ruinieren mit der Überlastung und die anderen auf die Festung sich zurückziehen zu lassen, daß es nicht weitergehen kann.
Dr. Steiner: Ich tadle nicht! Ich wollte nicht Kritik üben. Es wäre unangebracht, an der besten Institution Kritik zu üben. Es müssen die Dinge durchaus eingeteilt werden. Man kann zugeben, wenn das Arrangement in Ordnung ist, daß Sie solche Dinge machen, wie die in Darmstadt; dann müßte ein viel intensiveres Zusammenarbeiten mit dem Bund für Dreigliederung da sein. Jedenfalls müssen Sie sehen, daß man Ihnen nicht so etwas aufhalst, was eminenteste Pflicht der Leute vom Bund für Dreigliederung ist. Die anderen Herren auch.
Vor allen Dingen haben wir für die Schule zu sorgen, das ist in erster Linie unsere Aufgabe. Forschungsinstitut und Schule gehören zusammen, um daraus ein Einverständnis zu bewirken. Das gehört zusammen.