Quelle: GA 334, S. 190-191, 1. Ausgabe 1983, 18.04.1920, Dornach
Immer, wenn es schlecht gegangen ist, hat man gewartet, daß aus irgendeinem Winkel heraus die Besserung kommen werde. Sie ist nicht gekommen! So sollte man auch heute nicht warten, daß von irgendwoher, man weiß nicht woher, zunächst schon wiederum die Verhältnisse besser werden! Nein, die Menschheit ist heute - das bezeugt gerade das Auftreten der Demokratie -, die Menschheit ist heute in einem gewissen Grade dazu aufgerufen, sich reif zu benehmen. Reif ist man aber nur dann, wenn man nicht von irgend etwas Unbestimmtem erwartet, es wird die Besserung kommen, sondern wenn man sich sagt: Die Besserung kann nur von dem eigenen Willen kommen, von einem einsichtigen Willen, der die Wirkung durchschaut. [Lücke] Wenn doch nur ein Prozent der heutigen zivilisierten Menschheit sich durchringen könnte zu einer klaren Erkenntnis der Gefahr für die ganze zivilisierte Welt, und sehen könnte, sehen könnte, wie nötig die Zustände nach Dreigliederung streben! Aber die Dreigliederung wird überall mit Füßen getreten. Wenn nur ein Prozent der Menschen bis zu einem gewissen Grade die Dinge einsehen würde, so würde es besser werden. Denn nur durch die Menschen kann die Besserung kommen! Das Schlimmste war für die Menschheit immer der Fatalismus.