Quelle: GA 328, S. 187-188, 1. Ausgabe 1977, 10.02.1919, Dornach
Der Proletarier muß in der Lage sein, sich so einzustellen, daß der Kapitalist ein Interesse daran hat, seine « Ruhe » ebenso zu benutzen, wie er seinen « Fleiß », seine « Arbeitskraft » benutzt. Das Kapital muß etwas produzieren, das ohne die « Ruhe » des Arbeiters wesenlos wird. Dem widerstrebt es, wenn das Kapital die Möglichkeit hat, für sich etwas zu sein, wenn es nicht gezwungen ist, in den sozialen Organismus einzufließen. Man muß veranlaßt sein, sein Kapital auszugeben (zu « kaufen ») - das ist man nur, wenn man ohne das Ausgeben am Leben verarmt, wenn einem ohne die Ausgabe die Einnahme versiegt; der Unternehmer muß den Arbeiter nicht nur für sein Produzieren, er muß ihn für sein Leben nötig haben - er muß ihn als Konsumenten dessen nötig haben, was er produziert - das aber bedeutet die Assoziation zwischen dem Konsumenten und dem Produzenten, die Gesellschaft, die Brüderschaft, die die Konsumenten für einen Produktionszweig vereinigt - und da dies unmittelbar nicht möglich ist innerhalb der Lebenslage der gegenwärtigen Menschheit: bedeutet es das System der Assoziationen.