Sozialimpulse der Anthroposophie - Vorwort

01.07.1999

Auszug aus: Die Dreigliederung des sozialen Organismus
als Weg zu einer zeitgemäßen Sozialgestaltung

In dieser Broschüre wird versucht, den Beitrag der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie zu den sozialen Fragen der Gegenwart zu skizzieren. Im Vordergrund stehen dabei die konzeptionellen Probleme. In der Art der Darstellung eröffnen sich aber zugleich immer Ausblicke auf die aus den konzeptionellen Grundlagen erwachsende Praxis. Daß das hier Gebotene nicht mehr darstellen kann als eine mögliche Hilfe zum Einstieg in einen weiten Fragenkreis und die umfangreiche Literatur zum Thema, ist selbstverständlich. Da aber häufig das Bedürfnis nach solchen Einstiegshilfen von Menschen im Umkreis anthroposophischer Einrichtungen - aber auch von allgemein Interessierten - artikuliert wird, die nach einem Verständnis sozialer Probleme und Möglichkeiten praktischen Engagements suchen, soll der Versuch doch gewagt werden.

Der Text betont sehr stark den inneren Zusammenhang zwischen dem Erkenntnisweg der Anthroposophie und dem anthroposophischen Sozialimpuls. Damit soll für den unbefangenen Leser der Hintergrund transparent gemacht werden, aus dem die Beiträge der Anthroposophie zu sozialen Fragen jeweils erwachsen. Diese Beiträge, selbst können auch für denjenigen interessant und anregend sein, der Aussagen der Anthroposophie zu anderen Themen nicht akzeptieren kann oder möchte. In diesem Sinne will der Text auch zum Dialog über Fragen und Handlungsrichtungen sozialer Erneuerung zwischen Menschen mit unterschiedlichem weltanschaulichem Hintergrund anregen.

Die Broschüre wird veröffentlicht vom forum zeitfragen in der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland, das sich 1998 als freie Initiative konstituiert hat, um den Arbeitsansatz der Anthroposophie zu aktuellen Themen zu verdeutlichen und zu verstärken. In diesem Forum vertritt der Autor den Arbeitsbereich Wirtschaft und Soziales. Entsprechend der Arbeitsweise des Forums ist die folgende Darstellung als individuell verantworteter Beitrag zum Thema zu betrachten, nicht als "offizielle Verlautbarung" eines "Gremiums".

Stuttgart, Juli 1999 Christoph Strawe