- Startseite ›
- Dreigliederung ›
- Bücher & Aufsätze ›
- Details
Arbeitskreis für Sozialgestaltung – Bericht über seine Entstehung und bisherige Tätigkeit
und die Ostertagung 76. im IN.K.A
Quelle
Zeitschrift „Ständige Korrespondenz“
Nr. 23, Juni–Juli 1976, S. 19–20
Bibliographische Notiz
Die Mitarbeiter des "Wochenendseminars Kassel-Düsseldorf" haben sich in den letzten Monaten neben ihrer Arbeit an der Idee der Dreigliederung mit der Frage beschäftigt, wie es gegenwärtig um die Dreigliederungsbewegung steht. Genaueres darüber hofften sie auf einer geplanten Tagung zu erfahren. Doch stellte sich in der Folge in vorbereitenden Gesprächen und Korrespondenzen heraus, daß sehr unterschiedliche Ansichten darüber bestehen, welche Aufgaben sich für die Dreigliederunsbewegung in der Gegenwart und Zukunft stellen.
Diese Feststellung und die Vielschichtigkeit des Problems gaben den Anstoß, zunächst eine vorbereitende Arbeitstagung durchzuführen, die inzwischen im "Internationalen Kulturzentrum Achberg" stattgefunden hat. Vom 10. bis 19. April 1976 kamen in Achberg 40 bis 50 Freunde zusammen; einige von ihnen konnten nur vorübergehend da sein. Von Anfang an hatten alle eigenverantwortlich auch teil an der organisatorischen und wirtschaftlichen Bewältigung des Betriebes im Humboldthaus.
Der Vorbereitungskreis hatte zugunsten der freien Initiative jedes Teilnehmers bewußt auf ein Programm verzichtet; der Tagungsablauf wurde vielmehr erst in einem Plenumsgespräch festgelegt. Es wurden folgende Themen zusammengetragen, zu denen sich für den weiteren Verlauf der Tagung jeweils Arbeitsgruppen bildeten :
- Geschichte der Dreigliederungsbewegung
- Modelle, die auf der Grundlage der Dreigliederung arbeiten
- Untersuchung der Organisationsform der Dreigliederungsbewegung
- Institutionen mit gemeinsamer Grundordnung (Struktur)
- Informationswesen innerhalb der Dreigliederungsbewegung
(z.B. Zeitungen wie "Korrespondenz" und "INFO 3") - Theoretische Konzepte (verschiedenes Verständnis der Dreigliederung) und unterschiedliche Methoden (Dreigl. als Erkenntnisfrage)
- Strategien für Dreigliederung
In den ersten Tagen herrschte bei einigen zeitweise das Gefühl vor, daß man sich da etwas Unmögliches vorgenommen habe. Dennoch gab es keine Mutlosigkeit, sondern hartnäckig und geduldig ging man jeder Frage, jedem Einwand nach. In den meisten Gruppen gelangte man zu verwandten Vorstellungen, so daß sich die Möglichkeit, ja Notwendigkeit ergab, die weitere Arbeit in gemeinsamer Anstrengung fortzusetzen. Während dieser Arbeit wurde immer deutlicher, wie notwendig es für die Dreigliederungsbewegung ist, sich mit den obengenannten Fragen ernsthaft und kontinuierlich zu beschäftigen.
[Ständige Korrespondenz, Nr. 23, Juni–Juli 1976, S. 19]
Mit dem langsamen Bewußtwerden der Größe und Weitläufigkeit des ins Auge gefaßten Unternehmens wuchs die Einsicht, daß "die Aufgaben der Dreigliederungsbewegung in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft" in einzelnen Phasen, in vielleicht drei bis fünf Tagungen sorgfältig behandelt werden müssen, als eine Art Symphonie oder Suite, mit einer Weihnachtstagung 1976/77 als Ouvertüre. Die Tonart, die alles durchzieht, ist die gemeinsame Intention. So ergab sich ein ganz neuer Arbeitsstil, an dessen schrittweisen Erfolgen eine spürbare Begeisterung entstand. Die ersten Gedanken zum Grundgerüst einer solchen Weihnachtstagung, fügten sich auf dem letzten gemeinsamen Plenum zu folgendem Bild (hier etwas vereinfacht dargestellt) an der Tafel zusammen:
Es fügte jeder der Tagungsteilnehmer die ihm wichtig erscheinenden Gesichtspunkte in diese Graphik ein. (leider kann dies aus Platzgründen hier nicht dargestellt werden!
Durch das Erlebnis, mit den gewonnenen Kriterien allmählich auf einem sicheren Erkenntnisboden Fuß zu fassen und damit gemeinsam an die Aufgabe herantreten zu können, bildete sich nach seinem Selbstverständnis der "Arbeitskreis für Sozialgestaltung". So wie er sich als lebendiges Organ (nicht Organisation) gebildet hat, wird er, solange er an seiner Aufgabe tätig ist, weiterhin bestehen und sich ergänzen aus all denen, die gewillt sind, stetig an seinen Bestrebungen mitzuwirken und dabei auf bereits gewonnenen Erkenntnissen aufzubauen.
Nach der Begründung des "Arbeitskreises" aus seiner allgemeinen Aufgabenstellung heraus wurde zur speziellen Vorbereitung der geplanten Weihnachtstagung 1976/77 eine Folge von drei Arbeits-Zusammenkünften beschlossen, deren erste bereits stattgefunden hat. Die Mitarbeiter trafen sich anläßlich der Mitgliederversammlung der "Arbeitsgemeinschaft für Dreigliederung" im Forum Kreuzberg in Berlin am 26.5.76. Als ein Ergebnis ihrer bisherigen Bemühungen darf die nachfolgende "Ankündigung der Weihnachtstagung" betrachtet werden.
Das zweite Treffen wird am 4. und 5.8.76 im Anschluß an den Achberger Jahreskongreß, das dritte vom 29.bis 31.10.76 im "hof" in Frankfurt, Alt-Niederursel 42 stattfinden.
Wer mitarbeiten möchte, wende sich bitte an die Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft, Kennwort: Arbeitskreis für Sozialgestaltung.
Christine Laude Georg Rögler
[Ständige Korrespondenz, Nr. 23, Juni–Juli 1976, S. 20]