Quelle
Zeitschrift „Beiträge zur Dreigliederung des sozialen Organismus“
12. Jahrgang, Heft 1/2, Januar 1967
Bibliographische Notiz
Unser Freund
Emil Leinhas geb. 4.März 1878 in Mannheim
ist nach einem langen Leben vielseitiger und zukunfttragender Wirksamkeit für die anthroposophischen und sozialwissenschaftlichen Aufgaben am 20. Januar 1967 in Ascona/Locarno über die Schwelle geschritten. Leinhas stellte sich, wie auch Hans Kühn, nach dem ersten Weltkriege Rudolf Steiner zur Ermöglichung und weitgehenden Förderung der Dreigliederungsbewegung im Jahre 1919 restlos zur Verfügung, alle seine aussichtsreichen früheren Tätigkeiten hinter sich lassend.
Er bildete mit Professor von Blume, Kommerzienrat Emil Molt und Dr. Paul [Carl] Unger das erste Komitee zur Verbreitung des „Aufrufes an das deutsche Volk und an die Kulturwelt“. Aus seiner damaligen Rednertätigkeit fällt besonders sein zündender Vortrag „Bankrott der Nationalökonomie“ heraus, der großen Eindruck machte. Mit seinen umfassenden Fähigkeiten und Kenntnissen leitete er dann als Generaldirektor die Akt. Ges. Der Kommende Tag in engstem Einvernehmen mit Rudolf Steiner und hatte somit tatkräftigen Anteil an all den damaligen Gründungen, den Instituten und besonders der Waldorfschule. Dieser letzteren widmete er in seinem weiteren Leben seinen Rat und seine volle Kraft. Zwischen den beiden Weltkriegen war Leinhas Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland. Seine spätere Betätigung auf dem Gebiete der Wirtschaftswissenschaft war mehr literarischer Art. Aus vielen kleineren Schriften sei sein Buch „Vom Wesen der Weltwirtschaft“ und insbesondere seine historisch wertvolle Lebenserinnerung „Aus der Arbeit mit Rudolf Steiner“ hervorgehoben. Wir werden Herrn Leinhas als Vorkämpfer auf sozialem Felde und als Freund und engem Mitarbeiter Rudolf Steiners stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Arbeitsgemeinschaft für Dreigliederung