Erscheinungsjahr: 2024
Quellenangaben: Zeitschrift „Forschungsstudium Soziale Dreigliederung“, dawischen, Dezember 2024, S. 24–27
Zusammenfassung
Der Aufsatz beginnt mit einer erlebten Situation in Argentinien, wo der Butterpreis in Pesos sich inzwischen für Einheimische stark verteuert hat, für jemanden, der in Euro zahlt jedoch sogar günstiger geworden ist. Die Höhe des einzelnen Preises ist aber zunächst nichtssagend. Erst wenn man Verhältnisse ins Auge fasst - das Verhältnis des Geldes in meiner Tasche zu den Waren und das Verhältnis der Preise unterschiedlicher Güter zueinander – lässt sich beurteilen, ob der konkrete Preis „richtig“, d.h., ob die gesamtwirtschaftliche Situation befriedigend ist. Der richtige Preis wird „erst dadurch beschreibbar, dass man ihn als ein Verhältnis zwischen zwei Verhältnissen begreift“. Paula Kiefers Kunstgriff besteht nun darin, diese abstrakte Beziehung zwischen den Preisen durch die projektive Geometrie und mittels Zeichnungen erlebbar zu machen. Es beginnt mit vier beliebigen Punkten auf einem Blatt Papier, die mit Linien verbunden werden, wodurch man zu neuen Punkten und Linien kommt. Dabei geht es nicht um Zentimeter oder Winkelmaße, sondern um ein freies Spiel von Beziehungen, das endlich zu einem harmonischen Liniengewebe wird. „Die von Rudolf Steiner gemachte Bestimmung des richtigen Preises, auch wirtschaftliche Urzelle genannt, verlangt eine ähnliche Gedankenbewegung, wie sie im Feld der Mathematik durch die projektive Geometrie erlebbar ist.“