Demokratie und Stereotypie

Erscheinungsjahr: 2024
Quellenangaben: Zeitschrift Der Europäer, Jahrgang 29, Nr. 1, November 2024, S 7–9

Zusammenfassung

Der Text kritisiert den Einheitsstaat, der sich laut Rudolf Steiner mit Vereinfachungen und Stereotypen legitimieren muss, um die Mehrheit der Bevölkerung zu überzeugen. Verfassungen sollen dabei Gesellschaftsstrukturen festigen und dienen den Interessen bestimmter Kreise, auch wenn sie als Schutz der Bevölkerung erscheinen. Der Text betont, dass der Staat, um seinen Einfluss zu wahren, das Bildungssystem und die Medien kontrollieren muss. Walter Lippmanns Konzept der Stereotypen wird herangezogen, um zu erklären, wie komplexe Sachverhalte vereinfacht werden, damit der Durchschnittsbürger sie verstehen und der Staat seine Politik legitimieren kann. Politiker sind demnach gezwungen, Stereotypen zu schaffen, um gewählt zu werden und ihre wahren Interessen zu verschleiern. Eine wirkliche Emanzipation und Weiterentwicklung der Bevölkerung erfordert die Trennung von Bildungssystem, Medien und Staat. Dies war bereits Rudolf Steiner 1919 klar, als er die Gliederung in Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben forderte.