Erscheinungsjahr: 1948
Quellenangaben: Die Drei, 18. Jg., Heft 1 /1948, S. 12-20
Zusammenfassung
Der Text von Emil Leinhas erläutert die soziale Dreigliederung in Anlehnung an Rudolf Steiner und vergleicht sie mit der Dreigliederung des menschlichen Leibes in Nerven-Sinnes-, Rhythmisches und Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Er sieht im sozialen Organismus analog drei selbstständige Bereiche: Geistesleben (Kultur, Wissenschaft, freie Meinungsäußerung), Rechtsleben (Staat, Gesetzgebung, Gleichheit) und Wirtschaftsleben (Produktion, Handel, Konsum).
Leinhas betont, dass diese Bereiche autonom auf ihrem jeweiligen Boden entwickelt werden müssen, aber deren Wirkungen sich im Menschen durchdringen und harmonisch zusammenklingen sollen. Im Gegensatz zum natürlich gegebenen Zusammenwirken im menschlichen Leib muss die soziale Dreigliederung bewusst erkannt und gestaltet werden, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern und ein gesundes Ineinanderwirken zu gewährleisten. Es handelt sich nicht um Trennung, sondern um harmonische Gliederung durch bewusstes menschliches Handeln.