Zivilgesellschaft

Zwei Definitionen der Zivilgesellschaft

Neben den gewählten Volksvertretern treten immer mehr Individualisten mit gesellschaftsrelevanten Postulaten ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Ich meine hier die Globalisierungskritiker und andere gesellschaftswirksam handelnde Menschen. Diese Leute bilden neben der Weltwirtschaft und der althergebrachten Weltpolitik bereits eine dritte globale Kraft und sind möglicherweise dabei, eine postnationale, eben die Zivilgesellschaft zu bilden. Woher kommt der Antrieb für ihr Handeln? Es ist eine innere autonome Quelle und eben kein Mandat, oder eine Delegiertenposition von außen, etwa durch Wahlen. Sie handeln innerlich autonom und frei. Dies ist eine allgemeine und idealisiert verklärte Charakterisierung, die allerdings die Tendenz schon zeigt. Diese Leute bringen die Freiheit ihres Geistes und allgemein gesprochen, des Geistelebens, als dritte Kraft in das Weltgeschehen ein. Eine weitere Definition des Wortes Zivilgesellschaft geht dahin, daß das Privatleben einen immer größeren Raum einnimmt. Die Freizeit mit der Möglichkeit der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung wird immer mehr Lebenszweck. Beiden Definitionen ist der persönliche autonome Freiraum zueigen. Aus diesem heraus können jedoch, wie oben angedeutet, Handlungen von globaler Tragweite entstehen. Und - er ist ermöglicht durch die hocheffiziente weltweit arbeitsteilige Wirtschaft und Technik, insofern durch diese Freizeit und Wohlstand für breite Bevölkerungskreise erst möglich wurden.