Götz Werner

Bei Götz Werner muß man zwischen dem Praktiker und dem Theoretiker unterscheiden. So kann man seine Verdienste als Unternehmer anerkennen, ohne in den Fehler zu verfallen, zum Anhänger seines bedingungslosen Grundeinkommens zu werden.

Götz Werner - Der Unternehmer

Spricht Götz Werner über Management, Mitarbeitermotivation und Kundennähe, so spricht er aus seiner Erfahrung als Gründer und langjähriger Leiter der dm-Drogeriemarktkette. Da kann man in der Tat einiges lernen. Ihm geht es um den Menschen und seinen Fähigkeiten, um die Frage, wie man jeden Mitarbeiter dazu bringt, innovativ zu sein und zu bleiben. Auf dieses Potential fing er an sich zu besinnen, als die dm-Drogeriemarktkette Ende der 70er Jahren mit seiner bisherigen reinen Discountstrategie an ihren Grenzen stieß. Die Inspiration dazu holte er sich von Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie. Was Götz Werner umsetzen konnte, war zwar nur ein schwacher Abglanz der bahnbrechenden sozialen Ansätze Rudolf Steiners. Es ging einseitig um dasjenige, was Rudolf Steiner Geistesleben nennt, auch wenn es sich in diesem Fall im Unternehmen abspielt und deswegen von den meisten zum Wirtschaftsleben gerechnet wird. Auch wenn Götz Werner sich diesen Unterschied nicht klar machte, verdiente er Respekt für die vielen kleinen Verbesserungen, die er innerhalb seines Unternehmens durchsetzte.

Götz Werner - Der Volksagitator

Dies änderte sich, als Götz Werner ab 2005 anfing, sich schrittweise von seiner Tätigkeit als Manager zurückzuziehen, um mit seinem angesammelten Vermögen eine beispiellose Kampagne für ein bedingungsloses Grundeinkommen zu finanzieren. Hier spricht Götz Werner nicht mehr als Theoretiker, der es geschafft hat, seine Einsichten in die Praxis umzusetzen. Es mag derselbe Mensch sein, es hindert nichts daran, daß jetzt der reinste Theoretiker redet.