Bedingungsloses Grundeinkommen?

Götz Werner hat bei seiner Kampagne für ein bedingungsloses Grundeinkommen versucht, Rudolf Steiner für sich zu vereinnahmen. Mit folgenden Richtigstellungen soll gezeigt werden, dass diese Art, Arbeit und Einkommen zu trennen, einer sozialen Dreigliederung und damit dem Anliegen Rudolf Steiners diametral entgegenläuft.

Zeitschriften wie Info3 (Ramon Brüll, Jens Heisterkamp), Das Goetheanum und Sozialimpulse (Christoph Strawe) haben sich von Anfang an auf die Seite des bedingungslosen Einkommens gestellt. Info3 war diesbezüglich sogar Vorreiter und hat sich – anders als Das Goetheanum und Sozialimpulse – nicht einmal die Mühe gegeben, durch eine einmalige Pro-Contra-Debatte den Schein der Objektivität zu wahren. Dem bedingungslosen Grundeinkommen kritisch gegenüber standen dagegen die Zeitschriften Der Europäer (Alexander Caspar) und Die Drei (Stephan Eisenhut) und stützten sich dabei auf Rudolf Steiners wirtschaftswissenschaftliche Ausführungen.

Seit der schmetternden Niederlage der schweizerischen Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen im Jahre 2016 hat die Kampagne in der Öffentlichkeit deutlich an Schwung verloren. Einem echten Verständnis der sozialen Dreigliederung schadet sie aber bis heute noch.

Sylvain Coiplet