Arbeitslosigkeit - Gemeinsam Arbeitsplätze schaffen

01.04.2004

Früher, als Jäger oder Landwirt, arbeitete der einzelne Mensch für sich: die Früchte seiner Arbeit verzehrte er selbst. Heute, in der arbeitsteiligen industriellen Gesellschaft kommen die Ergebnisse der Arbeit des einzelnen anderen zu gute: die Menschen arbeiten für einander. Der Grund für die Arbeit ist jedoch immer noch der selbe: wir arbeiten, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Und da gibt es wahrlich viel zu tun: viele Menschen Leben in Armut und Not. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein: auch seelisch-geistige Bedürfnisse wie die nach Bildung, Kunst, Kultur, Entfaltung der eigenen Fähigkeiten gilt es zu stillen. Wenn es soviele Bedürfnisse gibt, und Arbeit deren Deckung dient, wie kann es da Arbeitslosigkeit geben? Das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit! Es ist doch so viel zu tun da!

Das Problem liegt in den Rechtsverhältnissen. Es liegt beim Geld. Es fehlt nicht an Arbeit. Es fehlt an Geld, um Arbeit zu bezahlen. Aber was ist Geld eigentlich? Oft wird uns weis gemacht, was Geld ist, das wäre nicht zu durchschauen. Aber gerade dadurch entstehen die schlimmen Verhältnisse, das wir uns mit so bequemen Ausreden zufrieden geben. Es kommt darauf an, die Wirklichkeit zu durchschauen. Und gerade beim Geld ist dies auch möglich. Denn es ist von uns Menschen selbst gemacht. Also können wir es verstehen, wir selber haben es ja produziert, seine Eigenschaften festgelegt. Geld ist aber nichts anderes als Anweisung auf Arbeit. Mit Geld können wir andere für uns arbeiten lassen. Mit Geld bezahlen wir die Arbeitsergebnisse, die Waren. Und natürlich erhält unser Geld nur dadurch einen Wert, weil da Waren da sind, die wir dafür kaufen können, weil andere bereit sind, dafür zu arbeiten. In der Wüste können Sie Millionen Euro haben. Die sind dort völlig wertlos.

Wenn aber Geld aber durch die Arbeit seinen Wert bekommt, könne wir auch unser eigenes Geld schaffen. Durch unsere Arbeit. Und unsere Arbeit mit dem eigenen Geld bezahlen. Arbeitsteilung schafft Kapital.

Ein Beispiel: wir gründen Unternehmen. Die Mitarbeiter bekommen Gutscheine über Anteile an dem gemeinsam Erarbeiteten. Mit diesen befristet gültigen Gutscheine können dann die Erzeugnisse des Unternehmens eingekauft werden. Oder gegen diese Gutscheine wird der entsprechende Anteile am Verkaufserlös der hergestellten Produkte in Euro ausgezahlt. So können Unternehmen und neue Arbeitsplätze geschaffen und finanziert werden, ohne Aktien und deren Nachteile.

Aktien werfen ja doch große Probleme auf. Unternehmungen und Unternehmensleitungen werden käuflich und einseitig auf den Shareholder-Value, auf die bloße Kapitalvermehrung ausgerichtet. Zur Verwirklichung dieses Zieles werden häufig Arbeitsplätze wegrationalisiert oder Umweltschäden in Kauf genommen. Durch die fortlaufende Vermehrung ihres Kapitals werden die Reichen immer reicher, zu Lasten der Armen. Denn die Gewinne der Aktionäre sind ja in die Preise mit einkalkuliert.


Dieser Text ist eine Einleitung zum Workshop "Gemeinsam Arbeitsplätze schaffen" beim Berliner Perspektivenkongress am 15.05.2004.