Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus und das Ganze der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners

Autor/in:
Erscheinungsjahr: 1961
Quellenangaben: Beiträge zur Dreigliederung des sozialen Organismus, 6. Jahrgang, Heft 3/4 1961, Dezember 1961, S. 7-8

Zusammenfassung

Hans Gessner betont die Schwierigkeiten, Rudolf Steiners Geisteswissenschaft und insbesondere die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus zu erfassen. Diese Idee, die eine dreifache Auseinandergliederung von Wirtschaft, Staat und Geistesleben anstrebt, kann nur im Kontext von Steiners gesamter Geisteswissenschaft verstanden werden. Trotz ihrer Relevanz für eine zeitgemäße soziale Gestaltung bleibt sie weithin unbekannt und missverstanden.

Ein zentrales Missverständnis ist die Einordnung der Anthroposophie als deutscher Idealismus. Der Autor stellt klar, dass Steiners Lehre kein Idealismus ist. Stattdessen wird betont, dass Rudolf Steiner Erkenntnisse nicht aus einer jenseitigen «geistigen Welt» herabholt, sondern dass sein Ich bei den wahrgenommenen Dingen ist, was auf eine monistische Erkenntnisweise hindeutet. Für Steiner gibt es keine Transzendenz, da er durch Intuition Eins mit dem Erkenntnisobjekt wird. Für den gewöhnlichen Menschen ist dieses Bewusstsein jedoch in der Transzendenz. Die Geisteswissenschaft Steiners basiert auf einem Ursprung, der weder Geist noch Natur ist, sondern die vollkommene Einheit beider darstellt.