Mörder zum Ausgleich von Ermordeten zum Tode verurteilt

Quelle: GA 095, S. 082, 4. Ausgabe 1990, 29.08.1906, Stuttgart

Wie kommen nun karmische Ausgleiche zustande? Wenn jemand einer anderen Person etwas zugefügt hat, so muß das zwischen ihnen karmisch wieder ausgeglichen werden. Dazu aber müssen die betreffenden Personen gleichzeitig verkörpert sein. Wie geschieht das? Was bringt die Menschen zusammen, welche Kräfte bewirken das? Die Technik des Karma ist folgende: Das Böse, das ich einem Menschen angetan habe, ist geschehen, dadurch hat er gelitten. Nun sterbe ich, gehe ins Kamaloka. Zunächst unmittelbar nach dem Tode muß ich es im Erinnerungstableau sehen; das schmerzt nicht. Dann lebe ich mein Leben zurück. Komme ich in der Kamalokazeit wieder an den Punkt, da muß ich in den ausgehaltenen Schmerz des anderen Menschen nun selbst erleiden. Da kommt also der Gefühlsinhalt hinzu; der prägt sich wie ein Stempel in den Astralleib ein. Ich nehme etwas von diesem Schmerz als Ausbeute ins Devachan mit, es bleibt davon eine Kraft in mir als Ergebnis dessen, was ich an dem anderen Menschen erlebt habe. Ich muß in des anderen Menschen Schmerz oder auch Freude hineinschlüpfen, die er durchleben mußte; das zieht gewisse Kräfte in den Astralleib, so daß ich eine große Menge von Kräften mitnehme ins Devachan.

Komme ich nun zurück zu einer neuen Verkörperung, so ziehen mich diese Kräfte wieder zu dem betreffenden Menschen hin, zum Ausgleich des Karmas. So werden alle Menschen zusammengeführt, die einmal etwas miteinander erlebt haben; sie haben während der Kamalokazeit sich diese Kräfte einverleibt.

Selbstverständlich können in einem physisch verkörperten Menschen auch Kamaloka-Erlebnisse mit mehreren Menschen sein, um ihr Karma auszugleichen. Ein Beispiel soll uns auch das klarmachen. Ein in der Geheimwissenschaft bekannter Fall sagt folgendes: Ein Mensch wurde von fünf Richtern zum Tode verurteilt. Was war da geschehen? Dieser eine hatte im vorigen Leben eben diese fünf getötet, und die karmischen Kräfte hatten diese sechs Menschen zusammengeführt zum karmischen Ausgleich. Daraus entsteht nun aber nicht etwa eine nie endende karmische Kette, sondern andere karmische Beziehungen ändern den weiteren Verlauf.