Zukünftige bösen und guten Rassen

Quelle: GA 095, S. 076-077, 4. Ausgabe 1990, 29.08.1906, Stuttgart

Die Evolutionslinie geht zurück in ganz alte, alte Zeiten. Da waren noch ganz andere Verhältnisse, die Erde war eine ganz andere. Die höheren Tiere waren noch nicht vorhanden. Es gab eine Zeit, wo überhaupt noch keine Fische, Amphibien, Vögel, Säugetiere bestanden, nur Tiere, die niedriger sind als die Fische. Der Mensch war da, jedoch in ganz anderer Gestalt. Sein physischer Leib war noch sehr unvollkommen; höher war der geistige Leib. Er war noch in einem weichen, ätherischen Leib, und die Seele arbeitete selbst von außen an diesem physischen Leib. Der Mensch hatte noch alle anderen Wesen in sich. Nachher entwickelte sich der Mensch höher hinauf und ließ die Fischform zurück, die er in sich hatte. Das waren mächtige, phantastisch aussehende Geschöpfe, unähnlich unseren heutigen Fischen. Wieder entwickelte sich der Mensch höher hinauf und sonderte die Vögel aus sich heraus. Dann gingen die Reptilien und Amphibien aus dem Menschen heraus, groteske Wesen wie die Saurier, Fischeidechsen, die eigentlich nur Nachzügler der früher zurückgebliebenen, noch menschenunähnlicheren Wesen waren. Dann noch später setzte der Mensch die Säugetiere heraus. Zuletzt stieß er die Affen ab und ging selbst höher hinauf.

Der Mensch war also von Anfang an Mensch, nicht Affe, und sonderte das ganze Tierreich aus sich heraus, um selbst vollkommener zu werden; gleichsam wie wenn man aus einer mit Farbe gemischten Flüssigkeit die Farbstoffe nach und nach heraussondert und das klare Wasser zurückbehält. Alte Naturforscher, wie Paracelsus und Oken, haben dies in schöner Weise ausgesprochen: Wenn der Mensch hinaussieht auf die Tierwelt, muß er sich sagen: Das habe ich selbst in mir getragen und abgesondert aus meinem Wesen.

So hatte der Mensch in sich, was er später außer sich hatte. Und so hat der Mensch auch heute noch etwas in sich, was er später außer sich haben wird, nämlich sein Karma, die beiden Posten Gut und Böse. So wahr es ist, daß der Mensch das Tiergeschlecht aus sich herausgesetzt hat, ebenso wahr ist es, daß er das Böse und das Gute in die Welt hinaussetzen wird. Das Gute wird eine von Natur gute Menschenrasse ergeben, das Böse eine abgesonderte böse Menschenrasse. Das steht auch in der Apokalypse; das darf nur nicht mißverstanden werden. Nun muß man aber auch unterscheiden zwischen Seelenentwickelung und Rassenentwickelung. Eine Seele kann inkarniert sein in einer Rasse, die herunterkommt; aber wenn diese Seele sich nicht selbst böse macht, braucht sie sich nicht wieder in einer zurücksinkenden Rasse zu inkarnieren; sie verkörpert sich wieder in einer höhersteigenden Rasse. Für die heruntersteigenden Rassen strömen von anderen Seiten Seelen genug zur Inkarnation herbei.