Anarchismus und Anarchisten

  • Stirner fehlt der Idealismus

    Kurzfassung: Schellwien erhebt sich durch seinen Idealismus über Stirner und Nietzsche, die er in den beiden ersten Kapiteln trefflich charakterisiert. Erkennt beides (gegebene objektive Seite und Begriff oder Idee der Sache als subjektive Seite) als gleich wichtig an zum Erfassen der vollen Wirklichkeit. Nähert sich dadurch Steiners Ansicht in Wahrheit und Wissenschaft. Mensch nicht nur leeres Gefäß für Weltinhalt. Gesetzmäßigkeiten nicht nur in der Welt, sondern seines eigenen Geistes. Holt den Inhalt aus sich selbst. Nicht das Ich als einzelnes, willkürliches, sondern das Konkret-Persönliche, welches vor allen andern Weltwesenheiten den Vorzug hat, daß es das Allgemeine, Abstrakte als Konkretes, Inhaltvolles hat. Nur braucht Idee keinen Willen, um zu sein. Willen führt vielmehr selbst auf Idee zurück. Schellwien hier von Schopenhauer nicht frei geworden, von dem er ausgeht.

  • Stirner fehlt die Naturwissenschaft

    Kurzfassung: Einige Worte über «Philosophie der Freiheit». Erster Teil: wissenschaftliche Grundlage der individualistischen Weltanschauung, philosophischer Unterbau der Lebensauffassung Stirners. Zweiter Teil, insbesondere Ende des Kapitels «Idee der Freiheit» entspricht zugleich der modernen Naturwissenschaft und Stirner. Stirner bleibt allerdings unerwähnt, da der ethische Individualismus sich aus den eigenen Prinzipien notwendig ergibt. Soll Übereinstimmung im Schlußkapitel der etwaigen zweiten Auflage erwähnt werden. Arbeitet zunächst an kleinen Vergleich mit Hartmann als Gegensatz zur seiner Weltanschauung.

  • Nietzsche hätte von Stirner lernen können

    Kurzfassung: Nietzsche hat leider nichts von Stirner gewußt.

  • Nietzsche stammelt, was Stirner klar sagt

    Kurzfassung: Vergleich zwischen Stirner und Nietzsche. Meint Kristallklarheit von Stirner statt Stammeln von Nietzsche nicht im Sinne von logischer Schärfe und Konsequenz des Denkens, die er anders als sie nicht an sich schätzt. Nietzsche steht zu Stirner wie Druse von Kristallen zum vollkommenen Quarkkristall. Zwar mannigfaltiger aber nicht so verwandlungsfähig: konnte sich nicht allseitig frei entwickeln. Hätte bei Stirner Vorliebe für Stärke und Mut zum Verbotenen gefunden: lebt auf dem höchsten Berg im Eis. Sie meint: Sprachvermögen Nietzsches gibt alten Gedanken Leben im geistigen Verkehr. Ihn gibt es in Deutschland nicht. Erinnert ihn an R.M. Meyer, der meint: Stirner reitet Prinzip tot, weit ab der lebendigen Fülle der Dinge.

  • Mayreder: Stirner Philosoph bis zur Absurdität

    Kurzfassung: Weiß schon, daß Steiner anders als sie logische Konsequenz nicht überschätzt. Ist aber Vorzug der europäischen gegen indische Methode der innerlichen Versenkung. Phantasie muß natürlich hinzukommen. Stirner ist aber anders als Nietzsche, der eher Künstler als Philosoph, konsequent bis zur Absurdität. Oder vielleicht weiß Steiner um andere Werke als dem Einzigen. Steiner mit Nietzsche einig in Ablehnung jedes metaphysischen Hinterweltsgedanken. Sie hat ihn lieber dort, wo er mit Nietzsche uneinig als einig ist. Zeichnet sich von anderen naturwissenschaftlichen Denkern durch Betonung der Freiheit aus. Konsequent genug, um darin Bedingung des wirklichen Individualismus zu sehen. Aber nicht Gott, der doch mystischer Ausdruck des Individualismus, sondern Notwendigkeit ist ihr Gegenpol zum freien Menschen. Naturwissenschaft überbietet hier Christentum. Nietzsches Wille hat Unfreiheit von Schopenhauer: Führt zur indischen Aufgabe der Persönlichkeit. Sie will Bewußtsein und Verantwortung.

  • Stirner als Weiterführung Goethes

    Kurzfassung: Im Streit zwischen Cuvier und St Hilaire ahnt Goethe, daß Mensch vom Geschöpf zum Herr der Schöpfung werden wird. Schon lange davon überzeugt im Unterschied zu Kant. Zeigt sich allerdings im Faust II daß Goethe zur alten Weltanschauung zurückkehrt. Seine Weltanschauung wird aber aufgenommen und ausgebaut: Feuerbach zerstört alles, dann Stirner. Darwin baut dann auf den Ruinen.

  • Freiheit als Gefühl statt innerstes Erlebnis

  • Individuelles statt bourgeoises Denken

  • Das All in dem Nichts von Stirner finden

    Kurzfassung: Schaut lieber nach vorne als nach hinten: Akteur statt Historiker. Mitte des Jahrhunderts geistige Revolution von der Demut zum Selbstbewußtsein, das sich selbst regieren will. Fehlte vorher dem Streben nach politischer Revolution, so daß nicht so umfassend wie christliche Revolution. Hegel als phantasieloser-unproduktiver aber vernünftiger Geist. Spricht das letzte Wort der alten Weltanschauung und Staatsform. Läßt sich damit nicht revolutionieren. Anders Feuerbach, der Geister revolutioniert: Mensch muß zum Herr über sich selbst werden. Idole am klarsten von Stirner abgelehnt. Hat sein freies Ich auf nichts gestellt. Soll in diesem Nichts das All gefunden werden. Anfang der neuen Weltanschauung und Religion bei Darwin und Haeckel. Politische Revolution nur äußeres Zeichen, Symbol.

  • Nur Einzelmensch statt Menschheit wirklich

    Kurzfassung: Hegels System so umfassend, daß er auch bei denen ankommt, die von sich aus anders gedacht hätten. Nach seinem Tod von ihnen nicht mehr unbefangen, sondern nach ihrem Sinn umgedeutet oder fortentwickelt. Nach Hegel ist Philosophie klare, Religion anschauliche Form der Wahrheit. «Leben Jesu» von Strauß nur Bild für Menschwerdung Gottes. Bauer noch radikaler: läßt von Religion nur das gelten, was der Menschengeist für wahr halten kann. Selbe Kritik von Ruge und Echtermeyer auf Moral, Staat und Gesellschaft übertragen. Feuerbach geht weiter: Gott nur Idealisierung des Menschen, eigentliches Ideal ist Menschheit. Stirner noch weiter: Nicht allgemeine Menschheit, sondern nur einzelner Mensch ist wirklich; Mensch nur sich allein verantwortlich. Sie streben nach Weltanschauung für erfahrungsmäßige Wirklichkeit. Daher Aufnahme Darwins, der durch Einfluß von Strauß zur natürlichen Religion wird. Schelling erwartet höchste Wahrheit nicht von Vernunft, sondern von Gott. Nach Preußen berufen, während Ruge dort verboten.

  • Streben nach vollkommener Befreiung des Individuums

    Kurzfassung: Streben nach vollkommener Befreiung des Individuums findet in Stirner seinen Philosophen, in John Henry Mackay Schriftsteller.

  • Stirner sucht Freiheit auf Kosten der Naturwissenschaft

    Kurzfassung: Seit Hälfte des Jahrhunderts zwei Geistesströmungen: einerseits Sehnsucht nach Freiheit, unabhängig von Vorsehung, Tradition, Erziehung, Vererbung, Gesellschaft und Staat, andererseits Glaube an Naturnotwendigkeit. Sucht Bewußtsein der Freiheit durch Naturwissenschaft: Nur Mensch hat in sich höhere Natur in der Natur, dort keine göttliche Vorsehung, sondern Freiheit. Stirner, Lassalle, Strauß geben sich einer Strömung hin und bekämpfen andere. Ibsen ist Kampfplatz der Freiheit und Notwendigkeit. Nietzsche will Emanzipation von der übrigen Natur, will den Übermenschen, der nach seinem Gesetz lebt. Wird zum Sinn der Erde.Tier lebt nach naturgemäßen, Mensch nach göttlichen Gesetzen. Zola will auch Schaffender sein: Wirklichkeit nicht unmittelbar, sondern durch eigenes Temperament darstellen.

  • Warten auf Aufsätze Stirners

  • Stirner von Deutschen vergessen, wenn nicht verloren

    Kurzfassung: Laut John Henry Mackay haben Deutsche haben durch ihr Vergessen Anrecht auf Stirner verloren. Wer diese Aussage ungerecht findet, dem kann das Vergessen doch schmerzen. Nietzsche mußte sich in seiner Jugend und Begeisterungszeit mit Schopenhauer und seiner Negierung des Lebens, statt mit Stirner beschäftigen. Mensch denkt sich schon lange so gehaltvolles Wesen aus, das es sich alles sein kein, und sich seine Ziele selbst setzen kann. Erst Stirner sucht dieses Wesen in sich selbst. John Henry Mackay muß viel einsetzen, um Biographie aus Vergessen zu reißen. Stirner konnte sich in kein Ganzes fügen: Lieber Kultur-Zigeuner als sich in den Dienst der Zeit stellen. Schweigt unter den Freien, die ihn nicht verstehen können, findet aber in ihnen wenigstens würdige geistige Gegner. Findet dort auch Frau. Fördern sich zwei Jahre gegenseitig, gehen dann ohne Groll wieder eigene Wege. Der Einzige und sein Eigentum in dieser Zeit entstanden. Kleinere Werke sind Vor- oder Nacharbeiten. Nur wenig Eigenheit in Geschichte der Reaktion und nationalökonomische Werke

  • Keine Kälte, sondern Seligkeit der Befreiung

    Kurzfassung: Bei Stirner keine Kälte, sondern Seligkeit der Befreiung. Weiter als Fichte: Will Herr über Wahrheit bleiben, statt ihren Priester werden. Will nichts über kleinere Schriften sagen. Wer nicht selber liest, verdient nichts darüber zu wissen. Will nur Wirkung auf ihn beschreiben. In Humanismus und Realismus ringt er leidenschatlich um ein Wissen, das nicht unpersönlich, Weltanschauung ist, sondern zur Persönlichkeit wird. Will was andere nur wissen. Rät vorbereitende Schriften den Handlangern des Bundes der Landwirte, die ihn mit Bismarck zusammen erwähnen, da der Einzige und sein Eigentum ihnen zu stark wäre. Wenn sie bis zur nachbereitenden «Entgegnung» kommen, können sie lernen, sich selbst verteidigen, ohne sich auf Bismarck zu berufen. Sein Gesinnungsverwandter John Henry Mackay wird ihm verzeihen, auf sie in einem Artikel über Stirner einzugehen. Ihr Hahn kräht mitten im Musikstück.

  • Fremdliebe erst durch Selbstliebe möglich

    Kurzfassung: Maeterlinck scheint im Trésor des Humbles noch Mystiker zu sein. Erweist sich durch La sagesse et la destinée als moderner Geist. Man glaubt Stirner zu hören: Deinen Nächsten wie dich selbst lieben, geht nur wenn du dich erst liebst; Den anderen ist Teil deines Selbstbewußtseins mehr als dein ganzes Unbewußtsein. Den Modernen geht erst der Sinn für Göttliches verloren, wenn Erde ihnen Jenseits nicht ersetzt. Erst dann trocken-verstandesmäßig. Nietzsche: Das Jenseits darf dir nicht göttlich sein. Maeterlink ähnlich: Das Diesseits soll dir göttlich sein.

  • Freies moralisches Handeln braucht keine Gebote

    Kurzfassung: Stirner im Kontrast zu Hegel und auch Fichte. Stirner führt Feuerbach und Bauer fort. Bleibt konsequent beim Ich. Schnell vergessen, weil Schwerpunkt der Zeit eher bei Naturwissenschaft. Seine Weltanschauung der von Goethe, Schiller, Fichte, Schelling und Hegel radikal entgegengesetzt. Vor 20 Jahren konnte Treitschke in einer ernsten Schrift Stirner tadeln, er würde Geist und Menschheit, Recht und Staat, Wahrheit und Tugend als Gedankenknechtschaft zertrümmern und frei bekennen: Mir geht nichts über mich! Ist aber Mißverständnis. Stirner leugnet nicht moralisches Handeln, sondern moralische Gebote. Frei sich selbst überlassen entwickelt der Mensch das Moralische, wie die Natur das Gesunde. Nicht er soll, sondern er will lieben. Sittlicher Adel des Individuums.

  • Egoismus Stirners als Ich-Erlebnis

    Kurzfassung: Julius Hart hält sich für neu, Reichtum des 19. Jahrhunderts (Hegel, Stirner, Goethe) geht ihm aber ab. Fällt daher in ältere Zeiten zurück (Jacobi). Will Identitäten statt Differenzierungen. Negiert Unterschied zwischen Ich und Welt, Egoismus von Stirner und Altruismus. Zwar selber Ursprung und nie Reinheit, aber doch psychologisch anders. Unterscheiden und erst dann Verhältnis suchen, wie Hegel, sonst Erkenntnisnacht. Macht Geistesknirps aus Stirner! Ich von Stirner deutet auf Erlebnis, das Hart mit seinem Welt-Ich fehlt: Weder bloß Wahrnehmung noch Begriff. Schon Jacobi wollte sich vor dem ihm abstrakten Verstand retten. Goethe kriegt dagegen Phantasie in Verstand rein. Hart kritisiert ihn, sehnt sich aber anders als Jacobi nach seiner Weltanschauung. Will wie Goethe keine Erklärung hinter, sondern in den Erscheinungen suchen.

  • Sprunghafte Entwicklung Stirners zum Einzigen

    Kurzfassung: Unterschied zum Aufsatz über Humanismus und Realismus drei Monate später zeigt wie plötzlich Stirner zu seiner Weltanschauung kommt. Steckt hier noch voll in Hegel, der Weltvernunft über das Einzel-Ich stellt. Klingt nur an, wenn er vom wahrhaft Deutschen spricht.

  • Befreiung des Menschen von moralischen Gespenstern

  • Stirner als rücksichtslose Selbstsucht

    Kurzfassung: Jacobowski will kämpfende Kräfte im Bewußtsein darstellen. Selbstlose Hingabe (Gutes: "Fromm sein" bei Goethe, Liebe bei Feuerbach) braucht Ergänzung der rücksichtslosen Selbstsucht (Böses), die sich auch Liebe aneignet, weil sie glücklich macht (Stirner). Um sie darzustellen, muß er auf Naturalismus verzichten, das nur Symptome zeigt und Kräfte zu Gestalten machen. War ihm Realität, daher stark lyrisch. Loki mit seiner Zerstörungslust sympathisch, da er Balder zerstört, damit neues Gute (Balders Sohn) entsteht. Tragisches Schicksal Lokis. Gutes würde sich aber sonst verkrusten.

  • Negierung eines allgemeinen Rechts aus Durst nach Wirklichkeit

    Kurzfassung: Planck im Kontrast zu Stirner

  • Freiheit Stirners spießbürgerlicher als die Schillers

  • Nur über Hegel oder auch über Stirner hinausgehen?

    Kurzfassung: Man soll über Hegel hinausgehen.

  • Staat den Deutschen Gott oder Dreck

    Kurzfassung: Religiöse Bilder waren gemeinsame Geisteskultur. Literatur ist aber dem Proletariat verschlossen: Kluft im Geistesleben. Ausbreitung der Ideen der Gewalt überlassen, weil Überzeugungsarbeit durch Ausbildung der Persönlichkeit schwieriger geworden. Kontakt mit den Toten verloren, die vom Naturalismus und vom Sinnlich-Tatsächlichen nichts mitkriegen: dritte Kluft. Letzter Grund des Krieges: enge Interessen der führenden Kreise. Ich wird durch sein Interesse für die Außenwelt interessant, wird zum Gesichtspunkt wie Hegel und Stirner. Beide Autoren in «Rätsel der Philosophie» so dargestellt, als ob er auf ihren Standpunkt stehen würde: Staat dem einen Gott auf Erden, dem anderen «Dreck, etwas, was man nur zu negieren hat». Stirner als anderes Extrem vergessen, wenn den Deutschen Staatsvergöttlichung Hegels vorgeworfen wird. Innere Toleranz für fremdes Denken entwickeln. Fühlen wie Hegel und Stirner sich ergänzen. Innere Erfahrung kann jeder gewinnen, wenn er nur will und nicht schon alles in einigen Sätzen weiß. Die Zeit weist auf das Ich hin, es muß über sich selbst hinauskommen und Soziales stiften.

  • Bürgerliche Egoistik Stirners als Untergang

    Kurzfassung: Die Menchheit (nicht der einzelne Mensch) geht unbewußt über die Schwelle. Lebensbereiche des Sozialen streben daher auseinander, wie Seelenfähigkeiten des Individuums, was in der sozialen Dreigliederung sein äußeres Abbild finden soll. Statt egoistisch in sich zu brüten, sollte der Mensch Selbsterkenntnis und Welterkenntnis sich befruchten lassen. Würde merken, wie untergehende Weltanschauungen auch die Welt zum Untergang führt. Mauthner zieht ehrlichen Schluß aus seiner Weltanschauung: zieht sich aus sozialem Leben raus. Landauer als sein Schüler sozial genauso ungeeignet. Bolschewisten ziehen Schluß aus der Philosophie des selbst noch staatstreuen Machs (Denken folgt dem Weg, wo er die kleinste Anstrengung braucht). Stirners Egoistik als Symptom für den Untergang des Bürgertums. Proletariat gehört dagegen trotz seiner bürgerlichen Führer zu einer aufgehenden Strömung.

  • Dumpfheit des Ichs statt Klarheit der Welt

    Kurzfassung: Kritik von Marx und Stirner als polar entgegengesetzte Hegelschüler

  • Freiheit aus sinnlichkeitsfreiem Denken statt Instinkten

    Kurzfassung: Philosophie der Freiheit als Antwort auf die Marxsche und Stirnersche antisoziale Einseitigkeit.

  • Stirner reicht im 20. Jahrhundert nicht aus

    Kurzfassung: Hegel und Stirner bringen mit ihrer Einseitigkeit nicht über das neunzehnte Jahrhundert hinaus. Steiner selber steht damals unbewußt vor der Versuchung, seine innere Freiheit als politische Freiheit zu veräußerlichen. Muß Neues (Anthroposophie, zunächst bezogen auf Christentum) kommen, was von John Henry Mackay nicht verstanden wird.

  • Rudolph: Stirnerianer an der Arbeiterbildungsschule

    Kurzfassung: Haltung Steiners beim Streit zwischen Stirnerianern und Marxisten in der Arbeiterbildungsschule Berlin.

  • Vermittlung einer Rezension der Philosophie der Freiheit

  • Individualistischer Anarchismus und ethischer Individualismus

    Kurzfassung: John Henry Mackay über sich selbst: Hat sich zunehmend von sozialer Bewegung entfernt zugunsten der Beschäftigung mit Idee der Freiheit. Hat in seinem Roman schon Abstand von der Propaganda der Tat genommen und will sich nicht wiederholen. Glaubt nicht an Gefahr der Ausweisung, keine Regierung so dumm (15 09 1898).@@Kurzfassung: Antwort von Steiner an John Henry Mackay: Wege verschieden, aber zum selben Ergebnis geführt. "Individualistischer Anarchismus" als Wort vermieden, weil wegen traditionellen Vorstellungen leicht mißverstanden. Beschreibt lieber. Bekennt sich aber doch bedingungslos dazu. Will Unterschied zur Propaganda der Tat erklären, weil Welt doch mit wenig Verstand regiert. Mensch nicht durch Gewalt und Autorität zur Freiheit zu erziehen. Daher Ablehnung des Staates wie der Propaganda der Tat (30 09 1898).@@Richtigstellung von Steiner: Laut Landauer (ein Häuptling der Kommunisten) ist John Henry Mackay nicht aus Prinzip, sondern aus Feigheit Gegner der Gewalt. Zitiert entstellte Gedichte, ohne Wortlaut selber nachgeprüft zu haben.

  • Hinweis auf Briefwechsel Mackay-Steiner

  • Anarchie statt Gewalt kann am ehesten Menschen befreien

    Kurzfassung: Darf stolz sein auf den Namen: Erster Sänger der Anarchie. Als Weltanschauung am ehesten geeignet, Menschen zu befreien. Verzicht auf andere zu herrschen, damit sich jeder selbst seine Richtung geben kann. Kunz soll nach Kunzens statt Hinzens Art selig werden. Wer die heutige Gesellschaftsordnung durch Gewalt überwinden will, ist nur ihr gelehriger Schüler, auch wenn er sich frech den Titel»Anarchismus«gibt. Durch Gewalt ihr beibringen, was sie sein soll, heißt Persönlichkeit einschränken. Bessere nationalökonomische Fundamente als beim Staats- und sonstigen Sozialismus in Literaturliste von Tucker. Sammlung zeigt nicht nur fertigen Dichter, sondern Entwicklung.

  • Anarchismus als Weltanschauung der Freiheit

    Kurzfassung: Nur wer sich selbst achtet, kann auch andere achten. Wer freie Entfaltung will, kann nicht daran denken, in andere Persönlichkeit einzugreifen. Strebt dann aus innerer, seelischer Notwendigkeit zum Anarchismus als Weltanschauung. Jugendgedichte romantisch und sentimental. Überschätzung der Dinge wird mit Alter wahre Wertschätzung. Gibt Recht, sein Ich als Stück Welt auch zu achten und daran zu arbeiten, wenn schätzenswert. Nur wer Drang zum Heiligen hat, kann sich Atheismus leisten: Welt bleibt ihm groß. "Ich sterbe - und ich wüßte nichts zu loben - Vielleicht nur Eins: daß wir nur einmal leben!" Kein Vorwurf von Tendenzdichtung zu sprechen, da Weltanschauung errungen und mit ihr verwachsen. Wenigstens genauso wert wie Liebes- oder Naturgedichte.

  • Freiheit durch Bewußtsein statt Unbewußtsein

    Kurzfassung: Es geht hier um eine Zusammenfassung der zwei vorangehenden Stellen unter den Schlagworten «Anarchie kann am ehesten Menschen befreien» und «Anarchismus als Weltanschauung der Freiheit» wobei einige Gedanken deutlicher herauskommen:

  • Freiheit überall: Geist, Politik, Ökonomie

    Kurzfassung: Gottschall will heute noch schöngeistige, lateinische Bildung durch Literaturzeitschrift vertreten. Kritisiert Richtungslosigkeit des Magazin für Literatur. Weiß besser um das künstlerisch Wertvolle. Seine Empfindungen und Vorstellungen nicht durch Darwin umgestaltet. Steiner vertritt dagegen seine Meinung und läßt andere zu Worte kommen: Kampf ums Dasein der Meinungen. Liebt nicht nur politische, sondern geistige-ethische und ökonomische Freiheit.

  • Anarchistische Bewegung leider versandet

    Kurzfassung: Konnte hoffen, daß Publikum auf Impulse der Philosophie der Freiheit durch erste Nietzsche-Welle vorbereitet. Durch Verzerrung Nietzsches dann unmöglich geworden. Philosophie der Freiheit fand höchstens relative Zustimmung innerhalb der Kreise um Tucker und Mackay, die zu den radikalsten Erstrebern einer auf freie Geistigkeit aufgebauten sozialen Ordnung gehörten. Seine (auch späteren) Schriften deswegen in Rußlang zensiert. Anarchistische Bewegung versandet dann. Zeit für Verständnis ungünstig. Brauchte Buch also bis jetzt nicht neudrucken zu lassen.

  • Geld soll sich durch Staat wie Ware abnützen

  • Geld soll durch Gesetz nach einer Zeit wertlos werden

  • Absolute Währung durch Dreigliederung statt Freigeld

  • Geld zur Realität führen, statt utopistisches Freigeld

  • Geldwert entgegen der Annahme von Silvio Gesell nicht über Geldmenge zu regulieren

  • Plötzliche statt allmähliche Abnützung des Geldes

  • Staatlich verfügter Abzug des rechtmäßigen Zinses

  • Vermeidung des Wuchers durch Gesetz

  • Zins trennt, Assoziation verbindet

  • Nur Zins auf Zins statt Zins selbst vermeiden

  • Zins als Ersatz für Gegenseitigkeit des Leihens

  • Entweder Gott oder Freiheit I

  • Bakunin nicht speziell gegen den deutschen Staat, sondern gegen den Staat überhaupt

  • Bakuninismus als Maske des Sozialismus

    Kurzfassung: Willhelm Meister fragt sich von der volksmäßigen zur individuellen bis zur intimsten Seite des Christentums durch: Graalstimmung. Mensch wie beim nach Osten verdrängten germanischen Arianismus mit Kosmos und Natur verbunden: freiheitlich-demokratische Gleichheit. Gegenstimmung der keltisch-westlichen aristokratisch-befehlenden Artusströmung: menschliches Zusammenleben betont, durch Orden (Organisationen) geistig beeinflußt (Logenvolk). Führt zum Deismus der Aufklärung: Christus als Lehrer des Gemeinsamen aller Religionen (Tindal, Voltaire, Harnack). Jesuitismus versetzt Logensystem ins Kirchenvolk, das sonst offen dekretiert. Künstliche Verlegung wie bei Gralstimmung durch Bewußtseinsseele. Sozialismus als Empfindungsseele instinktiver, Theorien (Bakuninismus, Marxismus, Lassalismus) (219) nur Masken. Wirkt wie Zarismus inorganisch ins Russische. Ethnische Differenzierung bringt dem Sozialismus Verständnis für Geist (Osten), Seele (Mitte) und Leib (Westen). Internationale des Sozialismus braucht Individualismus des Goetheanismus, um Nationalstaaten (Organisationsprinzip, Artus) durch Brüderlichkeit zu überwinden d.h. religiöse Gedankenfreiheit (von Logen und Kirchen gehemmt) und Entkasernierung-Entmonopolisierung der Erkenntnis zur Gleichheit. Wird sonst zum Allherrscher. Goetheanismus von Deutschen am meisten gehaßt. Soll keine Konzession an Wilson sein. Weltweite Autorität, aber durch Auslese der Schlechtesten.

  • Entweder Gott oder Freiheit II

    Kurzfassung: Was ist der Mensch? Westen mit anderen Fragen beschäftigt. Frage im Osten ernster genommen. Gorki; Bakunin (126-128) (später östlicher Gegner vom westlichen Marx) aus Sehnsucht nach Freiheit, die zum Gottesbeweis und aus Erfahrung des modernen Lebens, die zum Atheismus führt: Wenn Gott ist, ist Mensch frei, aber Mensch ist Sklave, also ist Gott nicht. Tiefere Auffassung der Freiheit: Wie kann Mensch sich frei machen. Er hat die Wahl. Nach dem 27. Jahr hilft die Menschheit nicht mehr mit, er muß sich dann selbst am Leben halten. Die Erfahrungen deutet man um, berücksichtigt wird nur die Wechselwirkung der Bewußtseine. Begabungen werden nicht gepflegt, die Gabe aus Vererbung und Kosmos verschwendet. Bei Erfahrungen spielen frühere Inkarnationen mit, sie schliessen Geistiges und Individuellstes ein. Es fängt bei der Verstandesseeleentwicklung an. Aufschwingen zum Ich- und zum Menschheitsgefühl.

  • Darwinismus stimmt eher für Mensch als für Tier

    Kurzfassung: Tsar Nikolas II (wie damals Heinrich IV) versucht die anderen für einen Gesamtfrieden zu gewinnen. Tatsächlich gibt es aber weiter Krieg. Tiefere Ursachen suchen. Es gibt die Friedensapostel (Bertha von Suttner) aber auch solche (Haeckel), die im Kampf die Bedingung der Entwicklung sehen. Es führen zwei Wege zum Krieg: der Verstand-Idealismus (Urteilskraft-Herz) und die Begierden-Neigungen (Sympathie-Antipathie). Verstand oft nur verschleiernder Diener der Leidenschaften. Kampf ums Dasein des Darwinismus entstammt dem Malthusianismus. Nicht bloße Idee, sondern Abbild der modernen Verhältnisse: wirtschaftliche Konkurrenz. Kommt also aus der Sozialwissenschaft und geht dorthin zurück (auch Marxismus?) über die Naturwissenschaft: 1860-1870er. Nicht die Tatsachen haben gegen die Auffassung von Rousseau gesprochen, daß erst menschliche Unnatur den Kampf bringt, sondern das Gefühl. Die Tatsachen zeigen, daß es Kampf nur ausnahmweise zwischen den Arten gibt und Entwicklung-Bewahrung einer Art von der gegenseitigen Hilfe abhängig ist. Keßler und Kropotkin: 1880er. Nur ist das einzelne menschliche Individuum mit einer einzelnen Tierart zu vergleichen. Tier hat keine Biographie, weil er nicht von sich weiß. Gruppenseele der Tiere beherrscht die Teile da einheitlich. Betrachtung ist Vorbereitung zum Sehen mit dem Geiste, weil Gruppenseelen nur im Astralischen. Danach ist Kampf zwischen den Einzelmenschen in der Tat möglich, wobei Fortschritt zum Ausgleich, zum Frieden in der Art führt, d.h. hier zum Frieden mit sich selbst. Schon Ausgleich zwischen Pflanzen und Tieren. Mensch wurde früher noch von Gruppenseelen geführt, daher Gruppenkampf, verselbständigt sich aber, daher Einzelkampf. Schicksal unserer Rasse, d.h. unmittelbaren Gegenwart. Er teilt nicht aus der Anthropologie oder aus einer Rassentheorie. Früher Gefühl für Reinkarnation und Karma. Christentum leitet aus diesem Leben eine Ewigkeit von Strafen, das Diesseits wird wichtiger als früher. Bis zur Übertreibung aber Entwicklung nicht nach Logik, sondern nach anderen Gesetzen. Einzelmensch kämpft um sein Sonderdasein solange noch unselbständig. Frieden in der Art heißt beim Menschen umfassender Frieden der ganzen Menschheit: muß bewußt erkannt-errungen werden, kein Geschenk. Menschen im Physischen getrennt, im Seelischen (-Astralischen) eine Einheit als Ich des Menschengeschlechts. Geistige Arbeit notwendig, um im Seelischen zu sehen, legt daher den Grund für eine neue Rasse ( -Geschlecht), die nicht einmal den Krieg bekämpft, sondern den Grundsatz der gegenseitigen Hilfe verwirklicht. Mitte muß Idee der Zukunft (Osten: spirituelles Leben) mit der Idee des Kampfes um das Sonderdasein (Westen: materielle Kultur) vereinigen. Hilft nichts allein von Friede zu sprechen, den Frieden als Ideal hinzustellen, Verträge zu schliessen und Schiedsgerichtssprüche herbeizusehnen: dazu geistige Arbeit. Nicht Kampf gegen Kampf, sondern Liebe gegen Kampf: neues oder vielmehr altes Christentum.

  • Geschichte und Zukunft der gegenseitigen Hilfe

    Kurzfassung: Geisteswissenschaft setzt beim Fortschritt auf Bruderschaft, (westliche) Gegenwart auf Kampf ums Dasein, Individualismus, wirtschaftlich aber auch geistig (Nietzsche liebt seine Kritiker). Bleibt unklar, ob der physisch oder geistig Stärkere siegen soll. Kampf bei den Tieren, aber gegenseitige Hilfe bringt Fortschritt: neue Einsicht der Naturwissenschaft. Bei den Menschen Bruderschaft der Dorfmark: Gemeinbesitz. Nach Ausbildung des Großgrundbesitzes und Leibeigenschaft, Freiheitsbewegung und Verlagerung der Bruderschaft auf Städte: Gilden, Dombauten, Vorbereitung der Erfindungen, Göttliche Komödie. Angebot und Nachfrage und daher Preis reguliert. Als Geistesleben und Staatsleben abstrakter werden (Gildenschöfe durch Gesetzbuch, Sachverstand durch Parlamentsmajorität ersetzt), geht die alte vorzüglich wirtschaftliche Bruderschaft zugrunde. War notwendig: Ausbildung der Anlagen und Initiative brauchen Egoismus. Muß aber mit neuer geistigen Bruderschaft gepaart werden, die den Einzelmenschen stählt. Durch Zusammenwirken statt Spiritismus werden höhere Wesen heruntergezaubert, wie bei den Zellen der Einzelmensch: Volksgeist (oder Volksseele), Familiengeist usw. nicht abstrakt (Summe), sondern konkret (Neues). Statt Bekämpfung der Gegner positive Arbeit. Zuhören kraftvoller als unterbrechen, was schlimmer als Fußtritt. Besser Untergang als mit Wölfen heulen. Wenigstens den Unterlegenen in Gedanken lieben. Talent bildet sich in der Stille, Charakter (ganzer Mensch) im Strome der Welt.

  • Semiten als Vergangenheit und Slawen als Zukunft

    Kurzfassung: Westlicher ausziselierter (semitischer) Sozialismus von Lassalle und Marx sieht den Arbeiter als Produzenten an und rechnet mit der Habsucht und dem Egoismus. Ganz auf Kampf gebaut. Östlicher (slawischer) Sozialismus von Kropotkin, Bakunin und Herzen noch keimhaft und vom Alten infiziert, sieht auf die Mitmenschen als Konsumenten und rechnet mit der Brüderlichkeit. Verborgene Spriritualität der russischen Bauern. Versteht Prinzip der gegenseitigen Hilfeleistung bei den Tieren.

  • Geistige statt Blutsbruderschaft der Dorfgemeinde

    Kurzfassung: Ausdruck "russischer Mensch" ahnt Notwendigkeit der Brüderlichkeit zum Herabsteigen des Geistselbst, behält aber ausschließendes Element. Herzen ahnt es auch, sucht aber in Vergangenheit statt Zukunft zu gründen. Will statt dem westlichen Individualismus Erhaltung der Gruppenseelen der russischen Dorfgemeinden. Sind aber luziferisch-ahrimanisch bei Blutsbrüderschaft und Tierheit zurückgeblieben und führen zum (orthodoxen) Glaubenszwang. Es müssen zusätzlich zu den Familien Geistesgemeinschaften geschaffen werden, die völlige Individualität und brüderliches Zusammenleben vereinbaren.@@Diese Fehleinschätzung von Herzen konnte Bakunin überwinden. Wenn es um die Ahnung der Notwendigkeit der Brüderlichkeit geht, nennt Steiner in einem Zug Herzen, Bakunin und Kropotkin. Hat er mit Quellen gearbeitet, die hier den Unterschied übersehen haben. Wie steht es um Kropotkin? Er ist es der Begründung der Brüderlichkeit bei den Tieren sucht! Hier stehen Tiere für Gruppenseele und daher Unfreiheit. Kropotkin sieht bei Entwicklung der Brüderlichkeit steigende Freiwilligkeit und schwindende Ausschließlichkeit.

  • Darwin als Abstammung und Kropotkin als Entwicklung

    Kurzfassung: Darwinismus und Utilitarismus als Triebproblem. Fragt nach der Geburt des Menschen (Entstehung und Abstammung aus der übrigen Organismusreihe). Darwinismus als Projektion des heutigen Menschen, seines eigenen Denkens, auf die Natur. Darwin wurde durch Malthus inspiriert. Nicht einmal Forscher, die denken, behaupten noch, daß irgendwelche Naturtatsachen dazu nötigen an den Kampf ums Dasein zu glauben. Hertwig sieht ein, daß der Ursprung der Theorie in den merkantilen, sozialen Nützlichkeitsprinzipien der Mitte des 19. Jahrhunderts liegt. Gegenpol bei Kropotkin, der die russischen Naturforscher zusammenfaßt, die die gegenseitige Hilfeleistung bei der Entwicklung (bei der Weiterentwicklung, dem Fortschritt im Unterschied zur Entstehung und Abstammung) der Arten betonen. Gegensatz Ost-West.

  • Kriegsbriefe Kropotkins dumm materialistisch

    Kurzfassung: Betrübliche Erscheinung, daß bisher in der heutigen materialistischen Kultur als hervorragend geltende Menschen, wie Kropotkin, in dem viele einen überzeugten Freigeist sahen, nach dem Ausbruch des Krieges dumme, blitzdumme Briefe geschrieben haben.

  • Kropotkin setzt auf Brot statt Geist

    Kurzfassung: Kropotkin sieht nach dem Krieg eigenes Denken als Versagen an: verlangt als Sozialrevolutionär gegenüber Brandes abstrakt nach Brot und Werkzeugen, um Brot herzustellen. Glaubt nicht an eigene bisherige abstrakte Geistigkeit. Aus Ergreifen des Geistes soziales Wollen, das beide richtig ins Leben hinstellen kann (144-145).

  • Biologischer und sozialer Antidarwinismus

    Kurzfassung: Hertwig kritisiert mit guten Gründen den biologischen Darwinismus (Zufallstheorie), wird aber kindisch, wenn er seine eigenen sozialen Auffassungen darstellt. Zeigt wie nicht nur Verwaltung, sondern auch Inhalt der Wissenschaft vom staatlichen Einfluß abhängig geworden ist. Kann nicht mehr in soziale Fragen eindringen.

  • Auseinander von Brot und Ethik

  • Proudhon als utopistischer Sozialist

    Kurzfassung: Proudhon ist als utopischer Sozialist nur ein Beispiel dafür, wie die sozial-wirtschaftliche Frage erst im Zeitalter der Bewußtseinsseele bewußt aufgegriffen wird.

  • Proudhon setzt noch auf das Bewußtsein

  • Einheitsstaat immer noch besser als Zweigliederung

  • Conradt: Syndikalisten gelten als Spaltpilze

  • Nähe des Syndikalismus zum Assoziationsgedanken

    Kurzfassung: Syndikalismus ist gesund insofern er ohne Rücksicht auf Staatsgesetzlichkeit im unmittelbaren Wettstreit mit dem Unternehmertum etwas für die Arbeitenden erreichen will. Gewisse Ähnlichkeiten mit sozialer Dreigliederung. Tritt besonders in der französischen Arbeiterbewegung hervor, weil dort das Staatsgefühl sehr stark entwickelt ist. Gerade gut staatlich besinnte Menschen sehen diese Notwendigkeit ein. Föderative Gliederung der Wirtschaft hat einiges von den Assoziationen. Anglo-amerikanische Arbeiterbewegung dagegen auf Schaukelsystem und Parlamentarismus (d.h. Macht gegen Macht, Liberale gegen Konservative) eingestellt. Deutsche Arbeiterbewegung basiert auf Befehl und Gehorsam. Da herrscht ein gewisser Zentralismus, sogar ein gewisses militärisches System. Bei gewerkschaftlichen Versammlungen darf es nur eine Meinung geben: jedesmal unangenehm berührt. Im Syndikalismus weder Zentralisierung noch Majorisierung, sondern sachliches Handeln. Kein Loblied auf Syndikalismus. Muß als weiterer Schritt wirklich mit den fortschrittlichen Faktoren gerechnet werden, die erst noch in das Denken der gegenwärtigen Menschheit hineinkommen müssen. Von dieser Seite kann die Dreigliederung besser verstanden werden als von einer der anderen Richtungen.

  • Französische Rentiers und dreigliederungsnahe Syndikalisten

    Kurzfassung: Prefekte der abstrakten Departements Frankreichs müssen sich nach wirtschaftlichen Interessengruppen richten: trotz dem stärksten (wenn nicht reinsten: konservativ-patriarchalische Familie) demokratischen Impuls keine öffentliche Wahrheit . Englische (opportunistisch-kapitalistische), deutsche (militärisch-preußische) und französische Arbeiterbewegung aus allgemeiner demokratischer Gesinnung, Nuancen aus den Völkern. Syndikalisten andere Seite der Rentiers.

  • Syndikalisten für Dreigliederungsidee doch unempfänglich

  • Freies Geistesleben oder Gedankenanarchismus

  • Unstaatliches Geistesleben anarchistisch

  • Anarchischer Markt im Großen statt Kleinen organisieren

  • Angebot und Nachfrage außer bei Leistung als Anarchie

  • Konsumorientierung statt Anarchie von Angebot und Nachfrage

  • Wirtschaft anarchistisch da unbewußt

  • Assoziative Bedürfnisorientierung statt anarchischer Markt

  • Englische anarchistische statt französische Wirtschaft

  • Absolutistische und anarchistische Wirtschaft

  • Abschaffung oder Absterben des Staates