Je differenzierter die Bedürfnisse, je schwieriger die Preisbildung

Quelle: GA 340, S. 104, 5. Ausgabe 1979, 30.07.1922, Dornach

Innerhalb der Arbeitsteilung entstehen ja immer differenziertere und differenziertere Erzeugnisse. Sie brauchen sich nur zu erinnern, wie einfach die Erzeugnisse sind, die, sagen wir, innerhalb eines Jägervolks entstehen, das ganz von der Forstwirtschaft lebt. Da kommt eigentlich noch nicht viel in Betracht von der Schwierigkeit der Preisbildung. Wenn sich zur Forstwirtschaft die Landwirtschaft hinzugesellt, da beginnt es aber schon mit der Schwierigkeit. In der Differenzierung liegt nämlich die Schwierigkeit. Und je weiter und weiter sich die Arbeitsteilung ausbreitet und damit neue Bedürfnisse erzeugt werden, in demselben Maße nimmt die Differenzierung der Produkte zu und in demselben Maße häufen sich die Schwierigkeiten der Preisbildung; denn je verschiedener die Produkte, die Erzeugnisse voneinander sind, desto schwerer wird es, die gegenseitige Bewertung - und sie kann nur eine gegenseitige sein - zu bewirken.