Sekem weitet Anbau von Bio-Baumwolle weiter aus

22.10.2007

Die ägyptische bio-dynamische Farm Sekem hat ihren Anbau von Bio-Baumwolle erheblich ausgeweitet, da der internationale Markt verstärkt nach ägyptischer Bio-Baumwolle fragt. Dies teilte die Pressestelle des Demeterbundes jetzt mit. Für den laufenden Anbau konnten 375 Feddan – das sind etwa 180 Hektar - umgestellt werden. Die erwartete Erntemenge wird sich dadurch um 150 Tonnen steigern. Bisher verkauft Sekem jährlich 250 Tonnen Bio-Baumwelle. Mit den Schweizer Unternehmen Paul Reinhart AG und der Herrmann Bühler AG wurde eine langfristige Partnerschaft die Vermarktung der Ernte vereinbart.

Für diese Kunden sei hauptsächlich die extra langstapelige Baumwolle interessant, aus der besonders feine, hochwertige Garne gesponnen werden, schreibt die Demeter-Pressestelle. In der eigenen Textilfirma von Sekem, Naturetex, werden auch andere Sorten genutzt, die z.B. für die weiche Jerseyqualität von Babywäsche besonders passend sind.

Die unterschiedlichen Baumwollsorten werden in Ägypten in verschiedenen Regionen angebaut, so dass durch die neue Vermarktung nun auch 20 Bauern aus anderen Gebieten ihre Baumwolle für Sekem anbauen können.

Für die kommenden Jahre ist ein weiteres Wachstum der Sekem-Flächen geplant, um die geplanten Verkaufsziele von Naturetex erreichen zu können. Durchschnittlich sollen jährlich 50 Prozent Wachstum erreicht werden.

Die Ausbreitung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in Ägypten ist eines der wichtigsten Ziele der Sekem-Initiative, die von Dr. Ibrahim Abouleish, dem Träger des Alternativen Nobelpreises, gegründet wurde. Immer mehr Bauern werden in das Netzwerk eingebunden. Sie können dann an den Fortbildungsmaßnahmen der EBDA (Egyptian Bio-Dynamic Association) teilhaben, erhalten langfristige Anbauverträge mit den Sekem-Firmen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und für eine neue Ackerbaukultur in Ägypten.

Die EBDA hatte mit Beginn der Anbausaison im April ihre Trainingsaktivitäten ganz erheblich verstärkt. Jede Woche finden Fortbildungstreffen in den verschiedenen Gebieten statt. Themen sind allgemein die Umstellung auf Biolandbau, die administrativen Anforderungen für die Zertifizierung, außerdem die speziellen Methoden zur Schädlingsbekämpfung beim Anbau der Bio-Baumwolle und die Maßnahmen für Aufbau und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit.

Die Trainingsangebote werden nach Angaben von Demeter gerne angenommen und mit weiteren Fachleuten auch auf den Feldern der einzelnen Bauern während der Saison fortgesetzt. Ermöglicht wurde die intensive Schulung auch durch eine Unterstützung des Hand-in-Hand-Fonds der deutschen Bio-Firma Rapunzel, der von der Deutschen Umwelthilfe verwaltet wird. Rapunzel unterstützt mit den Geldern aus dem Verkauf von Hand-in-Hand-Produkten bevorzugt Projekte in den Herkunftsländern, aus denen die fair gehandelten Rohstoffe bezogen werden.