Suzanne Mubarak besucht Sekem

12.05.2007
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First Lady Ägyptens besucht Sekem Farm, erörter Zukunft des Kamille-Kinder-Projektes mit Dr. Ibrahim Abouleish

Am Sonntag den 12. Mai 2007 fand ein lange herbeigesehnter Besuch statt: Frau Suzanne Mubarak, First Lady Ägyptens, besuchte die Sekem Farm. Der Besuch war kurzfristig angesagt worden, was auch die deutschen Mitarbeiter und Freunde Sekems erleben durften: Dr. Abouleish musste seinen Besuch anlässlich der Jahresversammlung des deutschen Fördervereins absagen und konnte erst zu einem späteren Zeitpunkt des Programms in Graz wieder planmäßig anwesend sein und seine Reise fortsetzen.

Die Unterbrechung lohnte sich auch für den hohen Gast, denn Dr. Ibrahim hatte entgegen dem sonst sehr strengen Protokoll einen Platz neben ihr während der Fahrt über die Farm und konnte so alle Eindrücke direkt und lebendig vermitteln.

Das Protokoll war einen Tag vorher, am Samstag, bis in jede Kleinigkeit festgelegt worden, wobei Helmy Abouleish erst in langen Verhandlungen alle Stationen in das Programm einfügen konnte, die den Sekem-Mitarbeitern wichtig erschienen. Jeder Schritt und jede Treppenstufe wurden festgeschrieben, Mobiltelefone und Fotoapparate durfte man nicht bei sich tragen, geschweige denn benutzen, und sich unbeschränkt auf der Farm zu bewegen war nur wenigen Mitarbeitern und nur mit besonderer Genehmigung - ein Ausweis am Revers - gestattet.

Das Protokoll wurde wie in Ägypten oft üblich auch spontan noch bereichert, je nach Situation und zum Leidwesen der Sicherheitskräfte und doch der Freude der Sekem-Mitarbeiter.

Es begann im Mahad, den Räumen der Erwachsenenbildung in Sekem, mit einem Musikprogramm. Anschließend führte Dr. Abouleish in die Arbeit der Sekem-Farm ein und Sekems fünfzehnminütiger Film wurde gezeigt. In dem einstmals groß geglaubten Raum drängten sich so viele Menschen wie selten zuvor: Journalisten mit großen Kameras und Mikrofonen, weitere 11 „VIP-Gäste“, darunter zwei Minister und 32 Teilnehmer Sekems. Anschließend führte der Weg zu Sekems Krankenhaus, dem Berufsbildungszentrum und zur Sekem-Schule. Der eigentliche Grund für den Besuch war das „Kamillekinder-Programm“ gewesen, deren Teilnehmer sowohl im Berufsbildungszentrum als auch in der Schule ihr Bestes gaben, ihr Können durch verschiedene künstlerische Darbietungen zu demonstrieren.

Die Wagenkolonne von ca. 15 Fahrzeugen setzte den Weg fort zum „grossen Kreis“, wo es Frau Mubarak aus Sicherheitsgründen nicht möglich war, an der wöchentlichen Verabschiedung der Mitarbeiter teilzunehmen. Sie verließ jedoch ihren Wagen und lauschte den Darbietungen des Chors, der - nunmehr im Halbkreis stehend - aus ein paar 100 Kehlen ein gut bekanntes ägyptisches Lied darbot. Ein kurzer Besuch in der Firma Hator, wo auch die anderen Firmen eine Ausstellung der Produkte arrangiert hatten, bildete den Abschluss des Protokolls.

Jeder, der einmal in Sekem war, weiß, dass ein gutes Essen in Ägypten unumgänglich ist, und da das Protokoll nichts mehr vorsah, nahm man die Leere zum Anlass und nahm im Rundhaus ein abschließendes Mittagsmahl ein. Es ergab sich eine anregende Gesprächsrunde, bei der einige Pläne z.B. zur Ausbildungssituation der Kamillekinder und der Universitätsgründung konkretisiert werden konnten.

Konstanze Abouleish