Microsoft unter München-Schock

19.06.2004

Microsoft wird in diesem Jahr nur noch in deutlich reduzierter Form auf der Münchner IT-Messe Systems vertreten sein, nämlich mit einem Stand von 65 Quadratmetern - und ironicherweise im Bereich IT-Security, wo doch fast jede Woche in Windows ernsthafte Sicherheitslücken entdeckt und zehntausende Rechner dadurch abgeschossen werden.

Letztes Jahr hatte sich Microsoft bei der Münchner IT-Messe noch 1.200 Quadratmeter geleistet. Inzwischen hat aber die Münchner Stadtverwaltung entschieden, auf Linux umzusteigen - nicht nur aus Kosten- sondern auch aus Sicherheitsgründen. Da half nicht einmal ein höchstpersönlicher Besuch von Microsoft Firmenchef Steve Ballmer. Nun möchte Microsoft die Stadt wohl am liebsten ganz boykottieren.

Das einzige Argument für Windows ist nämlich die Trägheit der bisherigen Windows-Anwender und das Geld, was die Unternehmen schon investiert haben, um trotz allen Problemen mit dem Betriebssystem zurechtzukommen. Die Münchner Stadtverwaltung ist nun ein Präzedenzfall und macht es den anderen Windowsgeplagten leichter, auf Linux umzusteigen. Das könnte recht schnell die Monopolstellung von Microsoft gefährden - und damit auch die Profite, die sich die Firma nur dadurch sichern kann.